Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Homöopathische Mittel gegen vorzeitige Wehen bei Frühgeburtsrisiko

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Homöopathische Mittel gegen vorzeitige Wehen bei Frühgeburtsrisiko

Mitglied inaktiv

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Hallo, bin in der 21. SSW und erwarte mein drittes Kind. Mein Sohn ist 4 Jahre alt und kam in der 33. Woche zur Welt. Bei meiner Tochter (14 Monate) sah auch alles nach einer Frühgeburt aus, aber mit 600 mg Magnesium täglich und etwas Schonung konnte ich sie noch bis zum Ende austragen. Bei dieser SS stellte meine FÄ in der 19. Woche eine Zervixverkürzung von 0-1 fest. es ist zwar noch nicht viel, aber eindeutig früher als bei den anderen beiden. Ich nehme zur Zeit 600 mg Magnesium, würde gerne mehr nehmen, habe aber Durchfall und deswegen Angst vor auftretenden und eventuell aufsteigenden Schmierinfektionen. Nun nehme ich noch täglich 100 mg Eisen. Könnten Sie mir vielleicht einen Tip geben, wie ich die Wehen homöopathisch reduzieren kann, vielleicht Tee oder Globuli? Schonung ist bei mir keine Frage, da zwei kleine Kinder und ein Mann, der abends arbeitet mich in Trab halten. Außerdem bin ich im letzten Studienjahr (ich studiere Medizin), und würde mich freuen, wenn das Baby mindestens noch 10 Wochen lang aushält. Können Sie mich beruhigen und mir einen Tip geben? Ich danke Ihnen.


Mitglied inaktiv

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Hallo! In dieser SS-Woche kann es schon mal zu Kontraktionen kommen, die sollten Sie allerdings nicht oder kaum merken. Wichtig ist, dass sich bei aller Kontraktionsbereitschaft am Muttermund nichts tut. Haben Sie regelmäßig Stuhlgang? Oft macht ein voller Darm auch solche Symptome, da die Gebärmutter jetzt mehr Platz beansprucht und peristaltische Bewegungen des Darms die Gebärmutter ebenfalls zu Bewegung animieren. Kindsbewegungen äußern sich in der 20.SSW nicht so heftig - die sind eher wie ein zartes Streicheln von innen. Schweres Tragen und Haushalt sind tabu!Ansonsten sind lauter schöne Sachen dran: Basteln, Stricken, Briefe schreiben- soweit es bei den beiden Kindern geht! Besorgen Sie sich bitte eine Hebamme, die nach Ihnen schaut. Diese hat bestimmt noch ein paar gute Sachen auf Lager (Fußreflexonenmassage z.B.). Hat Ihr Gyn einen Abstrich gemacht? Oft sind Keime für vorzeitige Wehen verantwortlich. Fragen Sie Ihrem Gyn, ob Sie zusätzlich Bryophyllum nehmen können. Bryophyllum ist eine pflanzliche, homöopathische Arznei aus der anthroposophisch orientierten Medizin. Der gängige Name dafür ist auch: Keimzumpe. Das ist diese Pflanze, deren reife Blüten, „weghüpfen“ wenn man sie an der einen Seite leicht drückt. Ich habe das als Kind immer getan. Was man sich von ihr als arzneiliche Information verspricht, ist die Fähigkeit, dieser „weggehüpften“ Keimlinge, sich dort einzunisten, wo sie gerade gelandet sind. Sie brauchen dafür überhaupt keine Hilfe, niemand muss sie einbuddeln oder pflegen. Sie nisten sich dort ein, wo sie gerade sind. Mit der Gabe von Bryophyllum soll diese spezielle Eigenschaft dieser Pflanze auf die Frucht übergehen. In der anthroposophischen Klinik wird sie grundsätzlich bei Frühschwangeren eingesetzt (Herdecke hat dazu eine Studie gemacht; erschienen bei Hauk). Man gibt sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft, also bis zur vollendeten 12.Woche. Jeden Tag eine Messerspitze der Trituration (Pulver). Aber sie hat auch noch weitere Eigenschaften. Sie reguliert funktionelle Störungen und bringt rezidivierende (wiederkehrende) Entzündungen der Stoffwechselorgane zur Heilung. Sie bekämpft vorzeitige Wehen, in dem Falle wird sie auch in anderen Abschnitten der Schwangerschaft empfohlen. Außerdem hilft sie vitaler Schwäche und Unruhe, wenn diese durch seelische Ausnahmezustände hervorgerufen wird. Das trifft auch auf seelisch bedingte Schlafstörungen zu. Ihre Kraft hat drei Ansatzpunkte: die Unterstützung der Einnistung im ersten Trimenon seelische Hilfe bei Angst und Panik in der SS Beruhigung bei vorzeitiger Wehentätigkeit. Hier kann man sie ergänzend einsetzen, denn eine innere Beruhigung wird immer auch positiv auf die vorzeitige Wehentätigkeit einwirken. Auch ist es oft so, dass die üblichen Wehenhemmer arge Unruhezustände hervorrufen können. Hier bildet Bryophyllum eine wunderbare Ergänzung. Besonders Frauen, die vielleicht schon eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, gehen oftmals sehr ängstlich in eine Folgeschwangerschaft. Ihnen würde ich Bryophyllum ganz besonders ans Herz legen. Es unterstützt nicht nur die Einnistung, es hält auch die Psyche und eventuelle Schlafunregelmäßigkeiten prima in der Balance. Hersteller: Weleda Die Firmen Weleda und Wala sind übrigens, anders als andere Pharmakonzerne, Stiftungen. Hier gehen die Gewinne nicht in Gehälter oder Diäten unter, sie fließen direkt in die Forschung. Der Wissensstand dieser Firmen auf dem Gebiet der homöopathischen Arzneien ist dementsprechend hoch. Liebe Grüße, Silke Angerstein


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Nachtrag: Falls Sie Wehen haben (und nur dann), darf es auch der Tokolysetee sein! Die Teemischung setzt sich zu gleichen Teilen zusammen aus: Brennessel, Frauenmantel, Himbeerblättern, Johanniskraut, Melisse, Schafgarbe und Zinnkraut. 1 Teelöffel pro 125 ml Wasser - mit kochendem Wasser aufbrühen - 10 Minuten in einem großen Teebeutel/Netz ziehen lassen. Davon dürfen Sie 3 Tassen lauwarm in kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken. Bitte verwenden Sie frische Kräuter, keine Instantmischungen. Hier noch einige Alternativen: Kräutermischung Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Majoran, Melisse und Thymian zu gleichen Teilen mischen lassen. ! Teelöffel pro Tasse mit kochendem Wasser aufbrühen - 10 Minuten ziehen lassen - 2 Tassen über den Tag verteilt schluckweise trinken. Homöopathie Bitte von einer erfahrenen Hebamme oder einem Arzt verordnen lassen. In Frage kommen: Caulophyllum, Kalium carbonicum, Pulsatilla uns Sepia. Bitte keine Eigenverordnung, da für Sie das richtige Mittel und die richtige Potenz herausgesucht werden müssen. Ätherische Öle Toko(lyse)-Öle sind Majoran, Lavendel extra und Rosenholz. Bitte das ätherische Öl nicht pur verwenden, sondern mit einem Basisöl mischen. Leicht in den Bauch einmassieren oder als warme Kompresse auflegen. Ich habe gute Erfahrungen mit Majoran gemacht. Der Tee reguliert die Kontraktionen. Verwenden Sie bitte bis zur 36.SSW folgende Kräuter nicht (auch nicht in der Duftlampe oder als Massageöl): Basilikum, Ingwer, Nelke, Verbena (Eisenkraut), Zimt, Campfer, Japanische Minze und Thuja. Diese können vorzeitige Wehen auslösen. P.s. Trotzdem Sie viel Strass haben- Sie sollten auch an Ihr Ungeborenes denken und ihm/ ihr ein wenig Zeit und Ruhe schenken- er/ sie wird Ihnen für jeden Tag, den er/ Sie im Bauch wachsen darf danken... Herzlichst, Silke Angerstein


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