Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Einleitung mit Tablette - gern auch alle!

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Einleitung mit Tablette - gern auch alle!

Mitglied inaktiv

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Heute habe ich erfahren das die Geburt am 04.09.08 ist auch ET eingeleitet werden soll durch Schwangerschaftsdieabetes. Die Ärztin meinte mittels einer Tablette die Vaginal vor den Muttermund gelegt wird. Nun meine Frage: Wie lange dauert es im Durchschnitt bis die ersten Wehen einsetzen? Dauert die allgemeine Geburt länger oder geht diese schneller? Ich habe etwas Angst und weiß nicht was passiert - mein erstes Kind wollte von alleine ohne Einleiten. Ist die Tablette sinnvoller als ein Wehentropf? Vielen Dank für alle Rückmeldungen Peggy


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Peggy, vor dem Einleiten (ich erklärs mal im Zusammenhang) kommt der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel/Tabletten an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch die Tabletten/ das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da die Tabletten/ das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Tabletten/ Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen! Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. An welcher Stelle man in dieses Procedere einsteigt, hängt vom Befund ab. Entweder Primen oder gleich Tropf. Bitte Geduld mitbringen. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hej Peggy, du musst dir das so vorstellen - die Tablette/das Gel regt den Muttermund an, sich zu öffnen. Erst wenn er geöffnet ist, kann man mit dem Wehentropf Geburtswehen stimulieren, die dann den oberen Teil der Gebärmutter zu Kontraktionen veranlassen. Es gibt also meistens nicht entweder/oder, da beides unterschiedliche Wirkungen hat. Tropf bei geschlossenem, unreifen Muttermund würde nicht gut sein, falls der Muttermund aber shcon geöffnet ist, geht es manchmal auch ohne Gel/Tablette. Andererseits setzen bei manchen Frauen mit dem Gel/Tablette (Minprostin) manchmal auch shcon natürliche "richtige" Geburtswehen ein und es wird kein Oxytocin-Tropf mehr benötigt. Alles Gute dir!


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