Sorie
Hallo Frau Bodman, mich plagen seit gestern Sorgen zu CMV-Infektion. Ich bin seit heute in der 35. Ssw und habe bereits eine sehr holprige Schwangerschaft hinter mir mit Klinikaufenthalt, Wehenhemmern, verkürztem GMH und Schwangerschaftsdiabetes. Dementsprechend bange ich nun schon seit einigen Wochen. Seit gestern hat sich nun leider eine neue Sorge dazu gesellt. Gestern waren mein Mann und ich nach langer Zeit der Bettruhe bei meine Schwägerin zu Besuch, die ein 2-jähriges Kita Kind zuhause hat. Während meiner Schwangerschaft hatte ich so gut wie keinen Kontakt zu Kindern und der Kleine hat mich bisher sowieso eher gemieden. Nun kam es dazu, dass der Kleine während ich auf der Toilette war an mein mitgebrachtes Essen gegangen ist und sich ein zwei Happen genehmigt hat von meiner Gabel. Das wurde mir jedoch erst nebenbei mitgeteilt als ich dann schon aufgegessen hatte und da gingen direkt die Alarmglocken los. CMV wurde bei mir bisher nie getestet noch wurde ich darüber informiert. Ich habe es per Zufall mal in einem Beitrag angezeigt bekommen. Da sich unser Baby aber bisher sehr gut entwickelt hat, habe ich mir da auch keine Gedanken zu gemacht. Der Vorfall gestern hat nun aber dazugeführt, dass ich seit dem an nichts anderes denken kann. Ich weiß, dass es überzogen klingt allerdings bin ich nun schon emotional vorbelastet aufgrund aller anderer Komplikationen und habe sowieso gebetet es überhaupt bis 34+0 zu schaffen. Sind meine Sorgen an der Stelle berechtigt? Vielen lieben Dank schonmal und liebe Grüße.
Guten Morgen liebe Sorie! ich kann total verstehen, dass du dir bei so einer turbulenten Schwangerschaft nach der Situtaiton Sorgen machst. Ich versuche dir, ein paar Fakten zu CMV und meine Einschätzung der Situation zu geben und hoffe, das hilft dir weiter und beruhigt dich etwas. Das Cytomegalovirus (CMV) ist ein recht weit verbreitetes Virus, das bei Kindern und Erwachsenen meist harmlos verläuft, aber in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen kann, wenn eine Erstinfektion auftritt. Es wird vor allem durch engen Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Tränen oder Blut übertragen. Bei kleinen Kindern, insbesondere Kita-Kindern, kommt das Virus häufig vor und ein typischer Übertragungsweg ist tatsächlich der direkte Kontakt mit Speichel, z.B. durch geteiltes Besteck. Das Risiko einer Schädigung des Babys durch CMV ist in der späten Schwangerschaft deutlich geringer als zu Beginn der Schwangerschaft. Bei einer Erstinfektion in der 35. SSW wäre das Risiko für schwerwiegende Folgen für das Baby, wie Wachstumsverzögerungen oder Organprobleme, vergleichsweise niedrig. Oft verläuft eine CMV-Infektion bei der Mutter unbemerkt oder mit milden grippeähnlichen Symptomen. Beobachte das bitte bei dir. Zudem würde ich dir empfehlen, deine Sorgen mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärzti zu besprechen. Es kann ein Bluttest (CMV-IgG- und IgM-Antikörpertest) durchgeführt werden, um zu sehen, ob du bereits immun gegen CMV bist oder ob eine aktuelle Infektion vorliegt. So ein Test kann dir schnell Klarheit verschaffen. Zudem ist ja auch gar nicht gesagt, dass das Kind gerade mit CMV ansteckend war. Ich denke ein klares ergebnis durch den Bluttest wird dir am besten Ruhe geben. Eine sehr gute ANlaufstelle für alle Infos rund um CMV ist das Projekt "Stark gegen CMV" - da kannst du dich ansonsten auch auf jeden Fall ergänzend beraten lassen: https://starkgegencmv.de Ich hoffe, das hilft dir weiter und beruhigt dich ein wenig. Alles Gute für dich und die bevorstehenden Wochen! Liebe Grüße, Evi Bodman
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