Mitglied inaktiv
hallo frau Höfel ich habe mal eine frage unswahr habe ich von der Firma Silk Epil ein gesicht und körper bleichcreme kann man das auch in der schwangerschaft benutzen und mann sich die harre färben wenn man schwanger ist ich bedanke mich jetz schon mal für eine antwort
Liebe selin, unser Dr. Paulus sagt folgendes: Er sagt, dass das Färben der Haare grundsätzlich nicht schädlich sei. Jedenfalls nicht mit den gängigen Bleichmitteln wie Wasserstoffperoxid und Ammoniumhydroxid. Diese entziehen den Haaren ihre natürliche Farbe. Da dieses Bleichen die Haare nur weiß macht, mischen einige Hersteller ihren Präparaten deshalb Bausteine künstlicher Farben bei ("aromatische Amine"), um ein schönes Blond zu erreichen. In diesen Blondierungsmitteln sind aber eine Reihe verdächtiger Substanzen enthalten. Sie gehen jedoch bei lokaler ANwendung nur in sehr geringem Umfang in die Blutbahn über. Hier kann es also nicht zu problematischen Konzentrationen wie in Tierversuchen infolge des normalen Färbens kommen. Herr Dr. Paulus empfiehlt desahalb mit dem Haarefärben schon bei Kinderwunsch und im ersten SS-Drittel wegen der Organdifferenzierung bem Ungeborenen vorsichtig zu sein. Hier sollte dann besser auf Haarfärbemittel verzichtet werden. EBENSO in der Stillzeit. Von der Bleichcreme brauche ich den Namen bzw. die Inhaltsstoffe. Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
hallo frau Höfel die creme heißt SNÄ Epil
Liebe selina, mit den Inhaltsstoffen auf der Packung konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Vielleicht stellen Sie die Frage nochmal bei Dr. Paulus hier bei RuB. Er ist der Fachmann für diese Fragen. Zum Haarefärben und bleichen allgemein: Haarfärbemittel können eine Vielzahl von Substanzen enthalten, von denen ich einige wichtige Stoffe erläutern möchte. Langkettige Alkohole wie Cetearylalkohol, Cetylstearylalkohol dienen zur Herstellung von Emulsionen. Bei lokaler Anwendung sind außer Überempfindlichkeitsrekationen der Haut keine Komplikationen beschrieben. Bei Oleth-30 handelt es sich um Polyethylenglykolether mit Ölsäure, die ebenfalls nicht im Verdacht einer embryotoxischen Wirkung stehen. Entsprechendes gilt für die Polyethylenglykolether Ceteth-5, Ceteareth-7, PEG-2-Stearat. Für Bleichmittel wie Ammoniumhydroxid und Wasserstoffperoxid liegen bei lokaler Anwendung ebenfalls keine Hinweise auf eine embryonale Schädigung vor. Ethanolamin wird als Lösungsmittel in der Industrie und in Haarpflegemitteln eingesetzt. Nach lokaler Anwendung bei trächtigen Ratten und Kaninchen zeigten sich selbst bei maternal toxischen Dosen von 225 bzw. 75 mg/kg/d keine Hinweise auf eine embryonale Schädigung (Liberacki et al 1996). Füttert man trächtige Ratten mit hohen Dosen von Ethanolamin (50 bis 500 mg/kg/d) treten dosisabhängige Vergiftungserscheinungen bei Mutter und Embryo auf, ohne daß spezielle Fehlbildungen ausgelöst werden (Mankes 1986). Der aromatische Alkohol Resorcin ist in Dermatika zur Behandlung von Akne, Seborrhoe, Ekzemen und Psoriasis, aber auch in Kosmetika und vielen Produkten der chemischen Industrie enthalten. Bei Ratten und Kaninchen zeigten sich unter Resorcin 40 bis 500 mg/kg/d bzw. 25 bis 100 mg/kg/d keine fruchtschädigenden Effekte (DiNardo et al 1985; Spengler et al 1986). Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 118 Schwangeren keinen Anstieg angeborener Anomalien nach Behandlung mit Resorcin fest, wobei jedoch nur 18 Patientinnen im ersten Schwangerschaftsdrittel exponiert waren (Heinonen et al 1977). Die drei Aminophenol-Isomere m-, o- und p-Aminophenol werden zum Färben der Haare verwendet. Wie andere Anilinderivate können sie bei Aufnahme in die Blutbahn zu Methämoglobinämie führen (Harrsion & Jollow 1987). In Tierversuchen wurde eine Aufnahme von 11% des p-Aminophenol über die Haut nachgewiesen (Elder 1988). p-Aminophenol, in geringerem Umfang auch o- und m-Aminophenol, führten in Laboruntersuchungen teilweise zu Erbgutveränderungen (Eiche et al 1990, Elder 1988). Inwieweit diese Resultate eine Bedeutung für die menschliche Fortpflanzung besitzen, ist nicht geklärt. Unter Fütterung von trächtigen Ratten mit p-Aminophenol stieg die Fehlbildungsrate nicht an (Burnett 1989). Erst bei maternal toxischen Dosen von 250 mg/kg/d wurden fruchtschädigende Effekte beschrieben (Elder 1988). Es kam zu Defekten an Schädel, Skelett und Darm. Unter Fütterung von Ratten mit m-Aminophenol trat selbst in maternal toxischen Dosen keine Zunahme von Fehlbildungen auf (Re 1984). Eine Studie an Hamstern mit allen drei Isomeren führte bei parenteraler Gabe von p- und o-Aminophenol zu vermehrten Fehlbildungen, jedoch nicht bei m-Aminophenol (Rutkowski & Ferm 1982). In Tierversuchen mit Ratten wurden handelsübliche Haarfärbemittel, die vor allem Substanzen aus der Klasse der Phenylendiamine enthalten, dem Futter zugesetzt. Unter Dosen bis zu 7.800 ppm ergab sich kein Anhalt für eine Fruchtschädigung. Ähnliche Resultate fanden sich bei Kaninchen unter Fütterung mit Dosen bis 97,5 mg/kg/d (Wernick et al 1975). Marks et al. (1981) injizierten trächtigen Mäusen 2-Nitro-p-Phenylendiamine (2-NPPD), 4-Nitro-o-Phenylendiamin (4-NOPD) und 2,5-Toluendiaminsulfat (2,5-TDS) in das Subkutangewebe. Erst bei maternal toxischen Dosen traten unter 2-NPPD (160 mg/kg/d) und 4-NOPD (256 mg/kg/d) Defekte wie Gaumenspalten und Myokardschäden auf. 2,5-TDS verursachte unter 64 mg/kg/d keine Anomalien. DiNardo et al. (1985) verabreichte trächtigen Ratten fünf oxidative Haarfärbemittel über das Futter, ohne fruchtschädigende Effekte zu erkennen. Diese Färbemittel enthielten folgenden Substanzen: 4,4-Diaminodiphenylsulfat (50 mg/kg/d), N-(2,-hydroxyethyl)-4-nitro-o-p-phenylendiamin (200 mg/kg/d), 2,3-Dihydroxynaphthalen (450 mg/kg/d), N,N-Dimethyl-p-Phenylendiamine (150 mg/kg/d) und Resorcin (500 mg/kg/d). Da jedoch für zahlreiche Wirkstoffe keine ausreichenden Untersuchungen beim Menschen existieren, sollte die Anwendung im ersten Schwangerschaftsdrittel mit Zurückhaltung erfolgen. Wegen geringerer Aufnahme der chemischen Substanzen wären Strähnchen in der Schwangerschaft grundsätzlich vorzuziehen. Liebe Grüße Martina Höfel