Frage im Expertenforum Hautfragen an Prof. Dr. med. Dietrich Abeck:

Cortisonsalbe - wann und wie lange?

Prof. Dr. med. Dietrich Abeck

Prof. Dr. med. Dietrich Abeck
Facharzt für Dermatologie, Venerologie, Allergologie

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Frage: Cortisonsalbe - wann und wie lange?

Kate101

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Sehr geehrter Herr Dr. Abeck, bei mein Sohn (3) wurde vor einigen Monaten Neurodermitis diagnostiziert. Die "schlimmen" Stellen befinden sich bei ihm in den Kniekehlen. Bezüglich der restlichen Haut würde ich sagen, dass diese extrem trocken ist, was wir aber mit Basiscremes gut in den Griff bekommen. Ein Bluttest (RAST) wurde bei ihm bereits gemacht. Er reagiert stark auf Weizen, Soja, Nüsse, Pollen und Gräser. Wir haben seine Ernährung diesbezüglich umgestellt aber bisher konnte ich noch keine Verbesserung (oder Verschlechterung) feststellen. Anfang des Monats hat sich mein Sohn allerdings wegen der zu dem Zeitpunkt stark entzündeten und offenen Kniekehlen einen Herpesvirus eingefangen, so dass ihm die Hautärztin Diprogenta-Salbe verschrieb und Zovirax Suspension. Die Diprogenta-Salbe haben wir ca. 7 Tage aufgetragen und schon nach zwei Tag war eine deutliche Besserung der Haut zu sehen. Die Kniekehlen waren nach 7 Tagen auch zugeheilt und sahen wunderbar aus. Nach drei Tagen gab es jedoch wieder eine leichte Verschlechterung. Ich habe dann für ca. 4 Tage Advantan-Milch aufgetragen. Dann war wieder für 4 Tage Ruhe und nachdem sich mein Sohn in der Nacht die Kniekehlen aufgekratzt hatte, musste ich wieder Advantan-Milch auf die Kniekehlen auftragen. Diesmal allerdings war es bereits nach 2 Tagen gut. Dieses "Spiel" geht nun schon den ganzen Monat so und ich frage mich, ob es denn irgendwann auch mal länger anhält und ich nicht immer wieder Cortison cremen muss. Bzw. was mache ich falsch? Muss ich Cortison länger cremen? Muss ich es ausschleichen lassen? Ich habe mich diesbezüglich schon mit der Hautärztin und dem Kinderarzt unterhalten aber deren Antworten waren nicht wirklich hilfreich. Die Hautärztin meinte, dass sich die Kniekehlen immer wieder entzünden würden, so lange der Herpesvirus noch nicht vollständig weg sei. Mein Sohn bekommt nach wie vor noch Zovirax Suspension. Die Hautärztin sagte mir, ich brauch das Cortison nicht ausschleichen lassen und ich muss auch nur Cortison auftragen, wenn es ihm juckt. Nun ist es aber so, dass es meinem Sohn oftmals gar nicht juckt, die Kniekehlen aber richtig rot und entzündet sind. Der Kinderarzt hat nur gesagt, ich soll mir aufschreiben, wie oft mein Sohn Cortison bekommen hat - bezogen auf das Jahr. Damit kann ich nun wirklich nicht viel anfangen. Ich weiss nach wie vor nicht wirklich, wann es angezeigt ist, meinem Sohn Cortison aufzutragen und vor allem wie lange? Ist es kontraproduktiv es immer nur kurzzeitig aufzutragen? Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie mich kurz über die korrekte Handhabung von Cortisoncremes aufklären könnte. Mit freundlichen Grüßen Kate


Prof. Dr. med. Dietrich Abeck

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die Herpes-Infektion ist nach 5-7-tägiger Zovirax-Behandlung nicht mehr relevant; das rezidivierende Auftreten der Ekzem ist typisch für das atopische E´kzem, hier ist eine Erhaltungstherapie zu überlegen, in dem das Kortison 2 x pro Woche auf die zuvor befallenen Hautareale aufgetragen wird, auch wenn diese klinisch erscheinungsfrei sind; somit soll versucht werden, das Ekzem dauerhaft in Schach zu halten; Therapiedauer etwa 12 Wochen! Bitte die kontinuierliche Hautpflege nicht vergessen!


Iljana

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Hallo Kate101, ich weiß nicht, ob es dir bekannt ist, dass Cortison für die Haut sehr schädlich ist und man die Haut damit nur zukleistert. Es ist wichtig, dass die Krankheit, die auf der Haut ausbricht, im Inneren heilt. Mein Sohn hatte auch eine Neurodermitis, hat zum Schluß (wie bei euch) schon auf alles reagiert. Ich war nach jedem Arzt besuch nur noch verzweifelt. Die Crems die wir verschrieben bekommen haben, haben kaum geholfen. Und das Gefühl, dass hier etwas anderes passieren soll ist immer stärker geworden. Mein Mann hatte im Internet rumgeschaut und ist auf die Classische Homöopathie gestoßen. Wir haben es ausprobieren und ich bin erstaunt, dass es sooooo sehr hilft! Bitte warte nicht mehr lange, kleistere die arme Haut von deinem Sohn nicht mehr mit den Crems zu und gehe bitte mit ihm auch zu einem Heilpraktiker/in. Als wir mit der Behandlung begonnen haben, hat mein Kleiner keine Nacht mehr durchschlafen können. Ist jedes mal um 2 aufgewacht und hat sich hin und her vor Jucken gewelzt. Nach 2 Tagen Behandlung hat er angefangen durch zu schlafen, nach 3 Wochen habe ich alle Crems abgesetzt, weil wir es nicht mehr nötig hatten. Und jetzt nach 1,5 Monaten sieht seine Haut absolut gesund aus und wir fangen langsam an alle Produkte zu essen. Bitte bitte kümmert euch ernsthaft darum. LG + ganz schnell gute Besserung. Iljana


Kate101

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Hallo Iljana, erstmal lieben Dank für Deinen Hinweis. Bei meinem Sohn begann die ND vor ca. einem halben Jahr. Und genau seit dieser Zeit verbringe ich oft Stunden damit, mich in zahlreichen Internetforen über Therapiemöglichkeiten der ND schlau zu machen. Ich war bei zahlreichen Ärzten, darunter auch Homöopathen und Heilpraktikern. Weil ich eben auch weiß, dass Cortison keine Dauerlösung sein kann. Der Homöopath hat sich meinen Sohn noch nicht mal richtig angeschaut und sodann gesagt, dass es keine ND sei sondern irgendein Ekzem. Er gab mir diverse Globoli und schickte mich nach Hause. Das Ergebnis hiervon war, dass wir einige Tage später mit ihm ins Krankenhaus gefahren sind, weil wir nicht mehr weiter wussten. Dort wurde dann erstmals eine ND diagnostiziert. Auch die zuvor erfolgten ständigen Arztbesuche bei der Kinderärztin waren nicht wirklich hilfreich. Diese konnte nämlich mit den Hautveränderungen meines Sohnes gar nichts anfangen und hat nur immer wieder gesagt, dass er trockene Haut hätte. Mit dem Wissen, dass mein Sohn eine ND hat, haben wir dann einen Heilpraktiker aufgesucht. Zeitgleich eine Hautärztin, die auch homöopatisch behandelt. Die Heilpraktikerin verschrieb ebenfalls zahlreiche Globolis und irgendwelche homöopathische Salben. Nichts von alledem hat meinem Sohn wirklich geholfen. Und dennoch habe ich ihm bis vor ca. 6 Wochen gar kein Cortison auf die betroffenen Stellen geschmiert. Immer in der Hoffnung, dass ich es auch so hinbekommen. Aber es wurde nicht besser. Oder wenn es dann mal besser wurde, war dies nicht von Dauer. Schließlich hat sich mein Sohn Ende Mai zu seiner ND einen Herpesvirus eingefangen, was die ND erst richtig zum blühen brachte. Seine Kniekehlen sahen richtig schlimm aus. Mit Globolis und irgenwelchen Cremes hätte ich das sicher nicht mehr in den Griff bekommen. Das sah auch die Hautärztin so. Wir haben dann für einige Tage Cortison auf die Kniekehlen geschmiert und es wurde besser. Verstehe mich nicht falsch - ich bin durchaus offen für alternative Heilmethoden. Nichts wäre mir lieber, wenn meinem Sohn ein paar Globolis helfen würden und wir uns das Cremen mit Cortison gänzlich sparen könnten. Aber leider ist dem nicht so. Manchmal ist Cortison nötig und auch sinnvoll. Es ist ja auch nicht so, als würde ich meinen Sohn komplett damit einschmieren. Glücklicherweise handelt es sich bei ihm "nur" um die Kniekehlen. Und die wurden wirklich sehr sehr selten mit Cortison behandelt. Eben nur dann, wenn es wirklich akut wurde. Es freut mich für Dich, dass Du so schnell und so einen enormen Erfolg mit Homöopathie erzielen konntest. Vielleicht lag es auch bei uns einfach daran, dass wir noch nicht den richtigen Heilpraktiker gefunden haben. Vielleicht magst Du mir sagen, zu welchem Heilpraktiker ihr geht? Ich habe durch diese Geschichte jedenfalls gelernt, dass man mit Dogmatisierungen vorsichtig sein sollte. Ganz liebe Grüße Kate


Kate101

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mit "sehr selten Cortison geschmiert" meinte ich natürlich in Bezug auf das letzte halbe Jahr. Also insgesamt betrachtet. In der Zeit, in der mein Sohn sich zusätzlich den Herpesvirus eingefangen hatte, natürlich sehr viel öfter. Kate


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