Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Vorzeitige Plazentaablösung

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Vorzeitige Plazentaablösung

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Hallo, ich habe meinen Sohn in der 30. SSW aufgrund einer vorzeitigen Plazentaablösung per Notsectio tot geboren. Auf eine Obduktion habe ich auf Anraten meiner Frauenärztin (die mich auch entbunden hat) verzichtet. Sie erklärte mir auch, dass es manchmal passiert, dass sich die Plazenta einfach so und ohne Grund plötzlich ablöst. Meine (erste) Schwangerschaft verlief bis dahin komplikationslos, alle Vorsorgeuntersuchungen waren stets ohne Befund (die Amniozentese in der 16. SSW auch). Ich rauche und trinke nicht, nehme keine Drogen, habe mich relativ ausgewogen ernährt, habe bis auf Schwangerschaftsyoga und Aquagymnastik keinen Sport getrieben. Die Plazenta löste sich während ich am Schreibtisch saß und arbeitete. Als Nichtmedizinerin kann ich mir nicht vorstellen, dass die Plazenta plötzlich ohne Grund „abfällt“. Ich habe bereits sehr viel im Internet, in verschiedenen Katalogen von Unibibliotheken und auch in einer Ärztezeitschrift online gesucht, aber nichts darüber gefunden. Ich wende mich nun deshalb an Sie, weil ich Sie fragen möchte, ob Ihnen irgendwelche Studien zu diesem Thema bekannt sind und ob Sie mir Literaturhinweise (Doktorarbeiten, gynäkologische Lehrbücher, Fachartikel usw.) nennen können oder ob Sie mir sagen können, ob es tatsächlich so ist, dass dieses Phänomen unergründlich und vielleicht auch noch nicht ausreichend erforscht ist. Desweiteren möchte ich natürlich gerne wissen, wie hoch das Risiko bei einer eventuellen Folgeschwangerschaft ist und auf was ich in so einem Fall besonders beachten oder an zusätzlichen Untersuchungen (auch davor) durchführen lassen müsste. Vielleicht gibt es dazu ja auch wissenschaftliche Erkenntnisse, die ich irgendwo nachlesen könnte. Ist Ihnen eventuell ein Kollege oder eine gyn. Abteilung in der BRD bekannt, der/die sich auf solche Fälle spezialisiert hat, und an den/die ich mich eventuell mit meinen Fragen wenden kann? Ich habe diese Fragen schon bei Dr. Bluni gestellt und hoffe, das es ok ist, hier auch noch mal zu fragen. Vielleicht fällt Ihnen ja etwas ein, was ihm nicht einfällt und umgekehrt natürlich auch. Ich bin dankbar für jeden Hinweis, weil mir das vielleicht auch helfen wird, mit diesem Schock irgendwie fertig zu werden. Ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe, junonie


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Hallo, leider sind die genauen Ursachen einer vorzeitigen Plazentalösung nicht bekannt. Es gibt einige prädisponierende Faktoren wie Trauma, Bluthochdruck, vorzeitiger Blasensprung, Rauchen, Mehrgebärende u.a., die aus unterschiedlichen Gründen (mechanisch (Trauma, vorz. Blasensoprung), physikalisch (hoher Blutdruck)oder Gefäßschädigung (Nikotin) zu einer vorzeitigen Lösung führen können. Da in Ihrem Fall derartige begünstigende Faktoren nicht vorlagen, muß dieses Ereignis als nicht vorhersehbar und schicksalshaft bezeichnet werden. Das Wiederholungsrisiko liegt nach Literaturangaben zwischen 5 und 17% und ist damit deutlich erhöht. Kollegen, die sich auf dieses Krankheitsbild spezialisiert hätten, sind mir leider nicht bekannt. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital


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