Frage: Traumafolgestörung

Hallo Frau Westerhausen, ich habe vor 15 Monaten eine Tochter bekommen. Ich hatte eine Plazenta Praevia und musste wegen Blutungen in die Klinik in der 34 Ssw. Musste dann auch bis zum geplanten Kaiserschnitt dort bleiben, weil immer noch Altblut aus einem Hämatom kam.  Eine Woche später erfuhr ich das der Kaiserschnitt in Narkose stattfinden soll. Da mein Mann noch im Ausland war, habe ich meine Schwägerin gefragt, ob Sie meine Tochter bis ich vom Op rauskomme halten möchte und hab zur Op auch ein Tshirt von mir mitgegeben, das meine Tochter meine Abwesenheit nicht merkt. Und auf evtl. Intensivstation gedanklich auch vorbereitet und ihr gesagt, sie soll dann sofort meinen Mann anrufen. Nun ich war an sich auf alles vorbereitet. Nach dem Kaiserschnitt in der 36. ssw bekam ich meine Tochter, erinnere mich aber nicht daran so wirklich durch die Narkose. Zwei Stunden später kam ich auf die Wochenbettstation, und durfte dort anlegen mit Hilfe von der Schwester. Danach war ich zwei Stunden mit ihr alleine aber auch daran kann ich mich nur leise erinnern. Dann wurde Sie gewogen und gemessen. Kurz Danach kam meine Schwägerin zur Besuchzeit  zurück. Das erste was sie machte ist ihre Tasche abzulegen und ohne Kommentar oder mich zu Fragen, meine Tochter die neben mir lag einfach wegzunehmen. Das hat sich so angefühlt, als ob man mir gerade mein Leib rausreißen würde.  Darauf war ich nicht vorbereitet, dass sie sich so übergriffig verhalten wird, was zu einem Trauma geführt hat. Danach konnte ich ihr auch nicht sagen, dass sie es mir zurück geben soll. Ich war der Situation total ausgeliefert. Als Sie nach 5 Stunden ging, hat sie meine Tochter einfach ins Bett gelegt, statt sie mir wieder zu geben. Dann hat meine Tochter angefangen zu weinen und ich klingelte, die Schwester konnte nicht sofort kommen. Somit fing ich auch an zu weinen. Die Schwester sah wohl meine Verzweiflung und hat Sie zu mir gelegt.  Am nächsten Tag sollte ich aufstehen, hat morgens nicht geklappt. Ich hatte zudem starke Rückenschmerzen. Später kam meine Schwägerin wieder zu Besuchzeit und wieder das gleiche Verhalten. Trennte sie von mir stundenlang und ich musste weiter pumpen und sie hatte meine Tochter die ganze Zeit auf der Brust und gab ihr dann kurz die paar Milliliter Milch. Oder wechselte mal die Windel. Sonst schlief sie.  Am Abend hab ich nochmal versucht aufzustehen und dann kam viel Blut. Ich hatte Panik und klingelte. Wurde zurück ins Bett gebracht und die Schwester hat ohne Vorwarnung auf meinen Bauch gedrückt, sodass ich brechend weinen musste. Sie hat sich selbst erschrocken und sich dann langsam verhalten. Danach wurde mir meine Tochter auf die Brust gelegt.  Mein Hb war zwischenzeitlich von 8 auf 6 gerutscht. Stündlich wurde auf meinem Bauch gedrückt. Letztendlich am nächsten Tag oxytocin i.v verarbreicht. Nun meine Frage das die Gebärmutter sich nicht zusammengezogen hat, hat es was mit der Trennung von meiner Tochter zu tun? Es war die reinste Qual für mich. Später kam wieder meine Schwägerin, wieder das gleiche Verhalten. Ich bekam auch leider Fieber und hatte schocksymptome, aufgrund der Tamponade. Diesmal musste ich sie dann spät abends an die Schwester nach vorne geben um mich zu erholen.  An Tag 5 wurde ich entlassen.  Nach 8 Wochen fingen die Symptome bei mir an. Ich hatte seelische schmerzen und Angstgefühle wenn jemand nur ungefragt meine Tochter angefasst hat.  ständige Gedanken über das Verhalten von meiner Schwägerin, die hab ich heute noch.  Der seelische Schmerz ist ebenso immer noch da. Meine Rückenschmerzen kamen durch das erstarren im Trauma.  kann zudem immer noch keine Nähe zulassen.  hatte auch anfangs schreckliche Schuld und reuegefühle das ich meine Schwägerin, statt meine  Freundin gerufen habe. Und hatte ständig Angst das meine Tochter auch ein Trauma durch die frühe Trennung hätte haben können, das ich sie nicht schützen konnte. Und wenn sie eins hatte wüsste ich es nicht.  Auch wurden mir einfach Erinnerungen weggenommen, die ich machen wollte.  Ich hatte zwischenzeitlich auch psychologische Betreuung. Aber fühle mich noch nicht wirklich wohl.  Eigentlich wollte ich zwei Kinder, so wird das nichts, weil ich keine Nähe zu lassen kann. Und  Ängste habe ich auch, das wieder so etwas passieren könnte. Und der richtige Zeitpunkt wenn's mir noch nicht gut geht ist es nicht denke ich. Bin allerdings schon 40. Mich macht das ganze traurig und wütend zu gleich.  Haben sie mir einen Rat.       

von Eli23 am 07.05.2024, 21:10



Antwort auf: Traumafolgestörung

Hallo, Zunächst sollten Sie mit Ihrer Schwägerin sprechen und klar kommunizieren was Sie wünschen und was nicht  im Umgang mit Ihrer Tochter. Wo war Ihr Mann? Desweiteren würde ich Ihnen eine psychotherapeutische Hilfe empfehlen,da sich Ihre  Probleme ( zb keine Nähe zulassen zu können) leider nicht von selbst lösen. Alles Gute,viel Kraft und viel Spaß mit Ihrer Tochter, Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 08.05.2024



Antwort auf: Traumafolgestörung

Hallo Frau Westerhausen, ich habe mich nach dem Wochenbett zu meiner Schwägerin distanziert, weil Sie weiterhin alles bestimmt hat, selbst den Kinderwagen meiner Nichte in die Hand gedrückt, obwohl ich das erste mal raus mit ihr bin. Oder es kam ein Spruch wie das sie die versorgende Mutter sei. Auch wenn ich was gesagt habe, hat Sie mich nicht ernst genommen.  Mein Mann war leider noch im Ausland und hat noch auf sein Visum gewartet. Sie hat ihn jedenfalls nicht angerufen. Deswegen bin ich dann 7 Wochen nach Geburt zu ihm geflogen.  Durch die Distanz hat sie ihr Verhalten geändert. Denke es kam an, dass Ihr Verhalten nicht angebracht ist.    Ich hatte bereits eine Kurzzeittherapie.  Denke ich werde mich da nochmal melden. Weil die Traumasymptome sich auch wieder bemerkbar machen.  Vielen Dank. 

von Eli23 am 09.05.2024, 20:39