Sonnenblume81
Sehr geehrtes Team, ich bin wieder schwanger und habe, um mich zusammen mit meiner Hebamme besser auf die im August anstehende Geburt vorbereiten zu können, den Geburtsverlaufsbericht von der Geburt meiner Tochter angefordert. Sie wurde damals vor 1,5 Jahren per Saugglocke entbunden, weil es am Ende schnell gehen musste: Das CTG zeigte ab ca. 7cm Muttermund immer wieder Herztonabfälle an (auf den Kopien von dem CTG steht immer wieder DIP I) und deshalb wurde dann irgendwann eine Mikroblutentnahme gemacht. Bis ich jetzt den Bericht bekommen habe, wusste ich nur, dass der Wert „schlecht“ war und deshalb die Geburt jetzt schnell beendet werden musste. Ein Not-Kaiserschnitt musste zum Glück nicht gemacht werden, weil ich durch einmaliges Pressen den Kopf in die Beckenmitte bringen konnte und so die Geburt durch Saugglocke beendet wurde. Die Apgar-Werte meiner Tochter waren 9/10/10 (laut Hebamme nur deshalb ein Punkt Abzug, weil sie angeblich nicht sofort geschrien hätte, was ich aber anders in Erinnerung habe). Sie war auch nicht blau, sondern rosig und die Werte 9/10/10 sind ja super! Nicht so super: Der im Mutterpass vermerkte Nabelschnur-ph-Wert lag bei 7,10, also mittelschwere Aszidose. Mehr wusste ich nicht, auch nicht, dass bei dieser Mikroblutuntersuchung ja noch mehrere andere Werte vermerkt werden. Und um ehrlich zu sein: Was für katastrophale Werte jedoch auf den Ausdrucken stehen, hat mich total schockiert. Nämlich: Mikroblutentnahme um 18:32 Uhr: Gemessen: pH-Wert: 7,193 (Referenzbereich: > 7,35 - 7,45) pO2: 5,8 mmHg (Referenzbereich: 80% – 100%) pCO2: 68,3 mmHg (Referenzbereich: 35 - 45) Berechnet: BE (ecf.): -2,5 mmol/L BE (B): -4,1 mmol/L O2 SAT: (kann man nicht lesen) Blutentnahme aus der Nabelschnur um 18:45 Uhr: pH-Wert: 7,100 (Referenzbereich: > 7,35 - 7,45) pO2: 4,4 mmHg (Referenzbereich: 80% – 100%) pCO2: 92,4 mmHg (Referenzbereich: 35 - 45) Berechnet: BE (ecf.): -1,6 mmol/L BE (B): -4,3 mmol/L Kontrolle: Blutentnahme um 20:16 Uhr (Fersenblut??): pH-Wert: 7,299 (Referenzbereich: > 7,35 - 7,45) pO2: 46,5 mmHg (Referenzbereich: 80% – 100%) pCO2: 50,8 mmHg (Referenzbereich: 35 - 45) Berechnet: BE (ecf.): -2,0 mmol/L BE (B): -2,6 mmol/L Können Sie mir das erklären? Ehrlich gesagt finde ich, dass eine Sauerstoffsättigung von nur ca. 5% überhaupt nicht mit den super Apgar-Werten zusammenpasst. Und hätte dann der ph-Wert nicht auch noch deutlich schlechter gewesen sein müssen als „nur“ 7,10, was ich als schlimm genug empfinde?? Eine Sauerstoffsättigung von nur ca. 5% klingt eher nach „fast tot“ und „mit schweren Hirnschäden müssen Sie wohl rechnen“ als nach einem Kind, dass dann doch rosig und nicht blau zur Welt kam und dem es offensichtlich gut ging. Wie bitte passt das denn zusammen? Und vor allem: Jetzt habe ich Angst, dass die Mikroblutentnahme ggf. viel zu spät gemacht wurde. Kann ich unter dieser Umständen verlangen, dass das beim zweiten Kind bei der zweiten Geburt früher (oder überhaupt gemacht wird, wenn CTG unauffällig) gemacht wird??? Es tut mir sehr leid, wenn ich verzweifelt wirke, aber irgendwie BIN ich verzweifelt. Denn seit ich diese Werte gesehen habe, werde ich das schreckliche Gefühl nicht los, dass es wirklich nur so ganz kurz vor knapp war, dass meine Tochter die Geburt nicht überlebt hätte...
Hallo, Ihre Hebamme konnte Sie doch sicher inzwischen beruhigen... Seien Sie ganz entspannt - ein arterieller Nabelschnur ph von 7,10 ist zwar azdotisch,aber der Apgar Wert,der ja den tatsächlichen Zustand des kindes beschreibt ,ist völlig in Ordnung. Man muss zwischen Mikroblutuntersuchungen (während der Geburt) und Nabelschnur pH-Wert (nach der Geburt ) unterscheiden. Bei der MBU (Mikroblutuntersuchung) wurde ein pH-Wert von 7,19 gemessen,das war um 18:32h,also stand fest,dass die geburt in absehbarer Zeit angestrebt werden sollte,was auch geschah. Dass der Wert nach der Geburt schlechter war ist normal,denn die Geburtshelfer erkannten,dass nicht länger zugewartet werden konnte. Sie haben völlig adäquat reagiert. Ich denke die Werte verwirren Sie etwas ;der tatsächliche O2 Gehalt wurde nicht in % angegeben und passt zur Azidose(16-35mmHg Normwert),der Baseexcess (BE) ist auch nur leicht auffällig - sprich:die werte passen zusammen. Man sieht auch an den Werten der Fersenblutentnahme des Kindes,dass es sich rasch erholte. Die Geburtshelfer führten die MBU zum richtigen Zeitpunkt durch - es würde keinen Sinn machen beim zweiten Kind auf eine MBU zu bestehen,wenn das CTG unauffällig ist - das wäre medizinischer nonsens. Und noch etwas:Ihre Tochter hat die Geburt nicht knapp überlebt - das ist ein (noch) normaler geburtsverlauf,wie er tagtäglich geschehen kann - Kinder und Ungeborene kompensieren eine ganze menge,schließlich müssen sich die Kinder durch ein "enges" becken "quetschen" und sich noch genau drehen und beugen,dass es passt - allein das ist schon eine Herausforderung für das junge Leben. Seien Sie nicht verzweifelt und gehen Sie frohen Mutes in eine weitere Schwangerschaft... Grüße Silke Westerhausen
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