Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Geburtsverlauf

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Geburtsverlauf

Caramia

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Guten Tag, Frau Westerhausen, mein erstes Kind wurde vor 7 Monaten nach einer komplikationslosen Schwangerschaft entbunden. Die Geburt begann mit dem Blasensprung an ET+4. Aufgrund insuffizienter bis fehlender Wehentätigkeit und sich kaum öffnendem MM wurde nach 12 Stunden zunächst mit topischen Prostaglandinen die Einleitung begonnen, was nicht ausreichte, so dass es 24 Stunden später oral versucht wurde und erneut 24 Stunden später schließlich die Gabe von Oxytocin i.v. unter PDA erfolgte. Hierunter tat sich zunächst auch wenig, dann öffnete sich der MM im letzten Moment, bevor die Entscheidung zur Sectio gefällt wurde, so dass diese umgangen werden konnte und die Geburt schließlich mit Dammschnitt und KiWi (da 4200g und KU 37,5 cm) insgesamt 72 Stunden nach dem Blasensprung (also ET+7) glücklich beendet wurde. Die letzten 2-3 Stunden ohne PDA mit für mich nahezu unerträglichen Schmerzen und letztlich auch vorzeitiger Erschöpfung.  Nun denken wir an eine zweite Schwangerschaft, auch ein drittes Kind ist perspektivisch nicht ausgeschlossen. Niemand konnte mir im Nachhinein genau sagen, was eigentlich das ursächliche Problem war, inwieweit ich vielleicht eine primäre Wehenschwäche haben könnte und wie wahrscheinlich es ist, dass sich dieser Geburtsverlauf wiederholen wird. Ich hatte währenddessen zwar seltsamerweise zu keinem Zeitpunkt Angst um mein Kind, habe aber im Nachhinein sehr oft darüber nachgedacht, was alles hätte passieren können und gehe davon aus, dass diese Gedanken beim nächsten Mal ggfs. direkt aufkämen.  Vielleicht haben Sie Erfahrungen mit ähnlichen Verläufen und eventuellen Folgegeburten? Was könnte theoretisch das Problem bei mir sein? Ist es unter irgendwelchen Gesichtspunkten empfehlenswert, beim nächsten Mal ggfs. früher einzuleiten, dann direkt mit Oxytocin zu starten, da ansonsten ja nichts richtig anschlug, oder sogar direkt eine Sectio zu planen? Ich kann mir für mich schwer vorstellen, noch einmal einen solchen prolongierten Geburtsverlauf mitzumachen, vor allem falls es wieder ein so großes Kind werden sollte. Es ist zwar im Rahmen der gegebenen Umstände für uns wirklich insgesamt alles perfekt gelaufen und wir waren dem Team unendlich dankbar, aber bei unserem Kind bestand natürlich erheblicher osteopathischer Behandlungsbedarf, was man ja auch nicht primär anstrebt.  Wie würde man aus Ihrer Sicht die Sache beim nächsten Mal am besten angehen? Oder macht hier nichts anderes außer Abwarten Sinn?  Vielen Dank für Ihre Antwort!


Silke Westerhausen

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Hallo, Wahrscheinlich war Ihr Kind einfach noch nicht bereit für die Geburt. Wenn eine Geburt mit einem vorzeitigen Blasensprung beginnt ist es nicht selten,dass die Wehen auf sich warten lassen;insofern ist von einer primären Wehenschwäche nicht auszugehen.  Eine primäre Sectio zu planen finde ich persönlich  wenig ratsam,da Sie  weitere Kinder planen und somit dies ein Risiko für weitere Schwangerschaften darstellen würde. Zuwarten wäre sicher die beste Alternative - eine interventionsarme Vorgehensweise schützt vor unliebsamen Überraschungen. Keine Sorge also;es ist sehr unwahrscheinlich ,dass sich der erste Geburtsverlauf wiederholt,da Ihr "großes" Kind wertvolle Vorarbeit geleistet hat. Viele Grüße und alles Gute, Silke Westerhausen


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