Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Einleitung wegen Makrosomie

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Einleitung wegen Makrosomie

03mtep13

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Sehr geehrte Frau Westerhausen, sehr geehrter Herr Dr. Kniesburges! Ich befinde mich derzeit in der SSW 37+5 (ET9.9.17). Seit der 33SSW spricht meine Frauenärztin von einer Makrosomie. Gestern hatte ich meinen ersten Kontrolltermin im KH. Dort wurden noch einmal alle Werte ganz genau angesehen und unser Baby wird laut dem gestrigen Stand auf 3700g geschätzt (sonst alles unauffällig und Fruchwassermenge ist auch normal). Meinen nächsten Kontrolltermin habe ich am 4.9.17. Sollte da dann unser Kind zwischen 3800 und 3900g wiegen wird noch abgewartet. Ab 4000g wollen sie dann einleiten. Zur Einleitung soll die Ballonkatheter Methode angewendet werden. Meine Frage jetzt, was halten Sie von dieser Methode? Finde leider im Internet nicht wirklich viel Information oder Erfahrungsberichte darüber. Und meine zweite Frage, muss bei diesem Schätzgewicht (Makrosomie) überhaupt eingeleitet werden? Ist es zu riskant für mein Kind oder mich einfach auf das einsetzten der Wehen zu warten? Warum sollte man einleiten, wenn es meinem Kind und mir gut geht? Danke für Ihre Antworten. Freundliche Grüße Jessica


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Hallo, medizinisch indiziert ist eine Geburtseinleitung bei fetaler Makrosomie im Rahmen eines Gestationsdiabetes. Ansonsten gibt es bisher keine generelle Empfehlung zur vorzeitigen Einleitung bei fetaler Makrosomie. Dennoch gibt es Studien, die zeigen, dass eine vorzeitige Geburtseinleitung die mit einer fetalen Makrosomie verbundenen Risiken reduzieren kann. Risiken der fetalen Makrosomie sind z.B. ein Geburtsstillstand mit nachfolgender sekundärer Sectio oder eine sog. Schulterdystokie, bei der es nach der Geburt des Kopfes zu einem Stillstand der Geburt infolge einer Verteilung der Schulter kommt. Ein solches Ereignis gehört zu den gravierendsten geburtshilflichen Komplikationen. Deshalb sollte man meiner Meinung nach bei fetaler Makrosomie zumindest über die Möglichkeit einer Geburtseinleitung sprechen. Bei der Ballon-Methode handelt es sich um eine mechanische Methode zur Zervixreifung. Vorteil dieser Methode ist, dass sie keine Nebenwirkungen wie z.B. eine Überstimulation hat. Nachteil ist, dass die Anlage des Ballons nicht immer angenehm ist und machmal auch schwierig sein kann. Wir haben bisher gute Erfahrungen mit dieser Methode.


Surematu

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Mein Sohnemann ist von Anfang groß und kräftig gewesen. Geschätzt war er auch auf 4kg,dabei handelt es sich aber um Schätzungen die abweichen können. Ich hatte 2 Tage nach ET eine Spontangeburt und er war 54 cm groß und wog 3860 gr - von Einleitung seitens meiner Frauenärztin wurde knapp 2 Woche vor ET gesprochen,hatte damals sogar die Einweisung dafür und als wir anschließend im Krankenhaus waren,wurde mir angeraten zu warten da das Gewicht eben nur geschätzt werden kann. Was sagen denn die Ärzte im Krankenhaus?


03mtep13

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Danke für deine Antwort! Ich weiß, dass es sich bei den ganzen Werten nur um Schätzungen handelt und keiner sagen kann, wie groß und schwer er wirklich ist. Der Arzt gestern im Krankenhaus hat mir das mit der Einleitung ab 4000g gesagt. Wird wohl da so gemacht. Er hat nur gesagt, sollte er noch unter den 4000g sein, kann man noch abwarten. Ich persönlich möchte aber auf jeden Fall noch bis zum ET abwarten, wenn es unserem Baby und mir gut geht. Und dann kann man immer noch über eine Einleitung sprechen. Wie lange hätten denn die Ärzte bei dir gewartet, wenn es nicht von alleine losgegangen wäre?


Surematu

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Meine Frauenärztin hätte wie gesagt ihn 2 Wochen vorher schon holen lassen,die Ärzte im Krankenhaus wären bis ET+10 gegangen. Zum Glück hat er sich recht schnell dann allein entschieden und die Geburt ging fix :)


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