Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Posth, Sie schreiben, der Wille sei seinem Ursprung nach ambivalent. Heißt das, dass Kinder mit viel Willen auch viel Ambivalenz empfinden? Mein Sohn, 4 J., begeisterungsfähig und pfiffig, hat als Baby nachts öfter geschrieen wie außer sich, hat sich aufgebäumt, wollte auf den Arm, hat uns gleichzeitig weggestoßen und war nicht zu beruhigen. Heute weiß ich, dass er sich wohl schon als Säugling schnell und heftig über Dinge aufgeregt hat, die andere Kinder duldsamer hinnehmen (Zähne und Husten passiert ja anderen KIndern auch, ohne dass sie sich stündlich darüber aufregen müssen). Wir haben ihn immer getröstet, auch wenn die Nächte kurz waren - heute schläft er ohne uns zu brauchen. Seine Schwester (10 Mon.)ist auch ein Sonnenschein, aber wehe wenn etwas anders ist, als sie will! Auch bei ihr weiß ich nachts oft nicht, was Schmerz ist und was Wut - und was ich außer immer wieder auf den Arm nehmen tun kann. Ist Impulsivität temperamentsfrage? Danke! Frieda
Stichwort "erster Wille" Liebe Frieda, es sind wichtige und interessante Beobachtungen, die Sie schildern. Wie ich in meinem Langtext ausführe, ist Temperament ein Anlagefaktor. Ich glaube, das ist heutzutage unbestritten. Impulsivität ist direkter Ausdruck des Temperaments und wird vom sich entwickelnden Willen unterstützt. Ein Ich-bezogener Wille ist aber nicht von Anfang an vorhanden, sondern der von uns Erwachsenen beim Säugling empfundene Wille ist nur der Ausdruck von Bedürfnissen, die kraft des angeborenen Temperaments entsprechend heftig ausgedrückt werden. Denn der Säugling besitzt noch kein Ich-Bewußtsein. Der anfängliche Wille zum Ende des 1. Lebensjahres ist meiner Auffassung nach auch noch mehr ein Drang, als ein Wille, was dadurch zum Ausdruck kommt, daß das Kind ungeheuer beharrlich ist in seinem Durchsetzungsbedürfnis. Ambivalent ist der Wille in bezug auf seinen Inhalt, also ob -sagen wir- hü oder hott gewollt wird. Das Kleinkind kann sich nicht entscheiden und will gegenteilige Willensinhalte gleichzeitg durchdrücken. Das macht die ersten ich-bezogenen Willensäußerungen so schwierig, ja oft dramatisch im Erscheinungsbild. Eigentlich muß man das alles einigermaßen verstehen und berücksichtigen, um günstig auf sein Kind und seine ersten Willensäußerungen zu reagieren. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Danke! Ich werde versuchen, mit dem Willensüberschuss meiner Kinder so umzugehen, dass sie eines Tages damit etwas Sinnvolles anfangen können... :-)
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