Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schreien beim Einschlafen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Schreien beim Einschlafen

JenniferS123

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Hallo, meine Tochter ist fast 6 Monate alt. Unser Problem ist das Ein-, Durchschlafen, egal zu welcher Zeit, wobei das Einschlafen ihr aktuell tagsüber am schwierigsten fällt. Ich habe alle Müdigkeitsanzeichen im Blick. Von alleine (z.B. beim Spielen oder in der Wippe) schlief sie noch nie ein, es war schon immer mit Schreien verbunden. Wir haben sie schon immer in den Schlaf begleitet, ließen sie noch nie schreien und legen uns zu ihr ins Bett, ich halte sie auf dem Arm oder sie ist in der Trage. Doch sobald sie liegt oder in der Trage sitzt, fängt sie an sich einzuschreien. Sie schreit richtig bitterlich und am Schluss hysterisch. Wir können sie dann nicht beruhigen, manchmal mit stillen. Doch bei jedem kleinen Geräusch, jeder Bewegung oder aber der Milch, die aus der Brust läuft, beginnt sie nach einer kurzen Pause wieder an zu schreien. Und das ein paar mal bis sie dann vom vielen Schreien fix und fertig ist und einschläft. Nachts wacht sie alle zwei Stunden auf und schläft nach dem Stillen weiter. Durch die Einführung der Beikost schläft sie nicht länger durch. Während des Tages schläft sie auch nicht viel - hat nie richtig ausgeschlafen. Wie können wir ihr/uns helfen? Hat dieser Zustand etwas mit fehlendem Urvertrauen zutun? Erlebnisse der Geburt/Schwangerschaft müssten doch allmählich verarbeitet worden sein, oder? Sprich Regulations-/Anpassungsstörungen. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass die Einschlafschwierigkeiten Ihrer Tochter etwas mit fehlendem Urvertrauen zu tun haben. Es kommt häufig vor, dass Babys Schwierigkeiten haben, vom Wachzustand in den Schlaf zu wechseln oder auch umgekehrt. Besonders tagsüber scheint das besonders erschwert, weil das Kind aus der Aktivität in die Ruhe finden muss. Es ist individuell sehr unterschiedlich, wie lange ein Kind mit diesem Wechsel Schwierigkeiten haben kann. Es ist im Alter Ihrer Tochter jedoch völlig normal. Ihre Tochter hat keine Anpassungsstörung, sondern sie benötigt einfach noch Zeit diese Anpassung zu erlernen. Zudem scheint Ihre Tochter noch den direkten Körperkontakt zu benötigen, um einschlafen zu können. Auch das ist völlig in Ordnung, weil der Körperkontakt zu vertrauten Personen dem Kind die Sicherheit vermittelt, die es benötigt, um in den Schlaf zu finden. Wenn Sie dies Ihrer Tochter noch eine Weile ermöglichen können, wäre das sicherlich sehr hilfreich für sie. Das Schlafverhalten ändert sich noch häufig und dann wird Ihre Tochter auch alleine einschlafen können. Bis dahin kann es für Sie leider noch eine Weile ziemlich anstrengend sein. Seien Sie versichert, es wird nicht so bleiben. Im ersten Lebensjahr ändert sich so viel so schnell. Vielleicht gibt Ihnen der Text über den Schlaf auf unserer Seite noch einige Anregungen zu diesem Thema. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele schöne Stunden mit Ihrer Tochter, die die Anstrengungen ausgleichen. Ingrid Henkes


JenniferS123

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Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Es beruhigt, dass es nicht an mangelndem Urvertrauen liegt. Wir halten weiter durch und sind für unsere Tochter da. Dankeschön. Alles Gute.


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