Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

regression

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: regression

Daniela_87

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Hallo Herr Dr. Posth, Mein Sohn ist 2,5 Jahre und ich erziehe meinen Sohn alleine (Auch keine Oma und Opa in der Nähe). Jetzt ist es halt so, dass mein Sohn sich dadurch in einer erschwerten Loslösung befindet. Generell eher regressive Verhaltensweisen wie z.B. viel Tragen, Kuscheln und Schnullern. Jetzt steht in ihrem Buch. Wenn eine wichtige Leitfigur wegbricht, kommt es beim Kind wieder verstärkt zu regressiven Verhaltensweisen, nur können diese dann nicht heilend wirken. Weil eben die andere Leitfigur fehlt. Das ist mir auch klar und erscheint mir logisch. Zu meiner eigentlichen Frage. Wie soll ich jetzt mit meinen Sohn umgehen, bisher bin ich immer in die Regression mitgegangen. Also wenn er neben mir im Bett schlafen wollte, durfte er das. Ich frag mich aber, ob es in meinen Fall nicht besser wäre, nur ab und zu in die Regression mitzugehen, oder gar nicht? Er würde ja sonst auf dieser Entwicklungsstufe verbleiben? Herzlichen Dank für ihre Antwort


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, das, was Sie sich übelegen, ist vollkommen richtig. Die bleibende Regression ist nur der "Notanker" des Kindes bei der Mutter. Und wenn die Mutter jedem regressiven Bedürfnis nachgibt, dann übt sich automatisch Rückbindung aus. Das Kind steckt sozusagen in der Falle. Solche Entwicklungsverläufe gibt es viel häufiger als man denkt. Da aber die die Entwicklungen bisher viel zu wenig oder gar nicht unter solchen Gesichtspunkten gedacht und beurteilt werden, kommen natürlich weitgehend nur andere Ansichten zur Sprache. Das gilt auch für die Entwicklungspsychologie. Das Problem ist, dass sich aus diesen anderen Ansichten auch andere Verhaltensempfehlungen an die betroffenen Mütter ausgegeben werden, z.T. mit fatalen Folgen. Nur: wo kein richtiges Wissen, da auch keine richtige Empfehlung. Ähnliches passiert ja zurzeit im Umgang mit der Aufnahme der frühen Fremdbetreuung. Bei Ihnen aber ist noch keine so große Sorgen geboten. Ein 2 1/2-jähriges Kind schläft ohnehin bei seinen Eltern, wobei jetzt mehr und mehr das eigene Bett doch angstrebt werden sollte. Maßnahmen dazu können Sie als allein erziehende Mutter genauso ergreifen wie ein Elternpaar. Alle Kinder streben zur mehr Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, auch die die von nur 1 Elternteil erzogen werden. Der Loslösungsvorgang ist nur durch stärkere Konfrontation mit der Bindungsperosn gekennzeichnet, und regressiv sich verhaltende Kinder bekommen auch ihre aggressiven Durchbrüche. Das wird bei Ihrem Sohn wahrscheinlich noch kommen. Oder er ist ein von Natur aus mit einem sanften, nachgiebigen und letztlich geduldigem Temperament ausgestattet. Also alle Selbstständigkeitsbestrebungen, die kommen, sollten Sie begrüßen und fördern und eben keine Rückbindung ausüben, die nur Ihnen als Mutter dient, aber nicht Ihrem Sohn. Viele Grüße


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