Prinzi84
Sehr geehrte Frau Henkes, herzlichen Dank für die Möglichkeit, auf diesem Wege Ihren professionellen Rat einzuholen. Mein Sohn (3;10 Jahre) wird im Januar 4 Jahre alt und besucht nach zweijähriger Krippenerfahrung seit September den Kindergarten. In seiner Gruppe ist ein Junge (3;4 Jahre), welchen er sehr gerne mag, welcher aber Verhaltensauffälligkeiten im Sinne einer Hyperaktivität zeigt und Aufforderungen der Erzieher kaum nachkommt. Mein Sohn imitiert sämtliche problematische Verhaltensweisen, da er diese u. a. auch lustig findet. Beispielsweise rennt er dem anderen Kind, welches im Morgenkreis oder beim Essen wegläuft lachend hinterher und imitiert sein Schreien. Selbiges ist auch beim Kinderturnen (auch in Form von Vordrängeln und Schreien) beobachtbar. Die Erzieher versuchen inzwischen, beide Kinder immer wieder vorübergehend zu trennen. Zum einen, um es für die gesamte Gruppe erträglicher zu machen und zum anderen, um meinem Sohn auch an andere Kinder ranzuführen, wo auch ein schöneres Spielverhalten zu beobachten sei als mit dem anderen Jungen. Jedoch reagiert mein Sohn auch teilweise mit Widerstand und verweigert z. B. das Essen, wenn er nicht neben seinem Freund sitzen darf. Uns wurde auch geraten, im Privaten den Kontakt zu seinem Freund zu meiden und eher den Kontakt zu anderen Kindern zu fördern. Wie ist aus Ihrer Sicht bei der vorliegenden Konstellation am besten zu verfahren? Wie kann es gelingen, dass mein Sohn das Problemverhalten weniger imitiert und ist die verstärkte Trennung der beiden sinnvoll? Ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort und wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit!
Guten Tag, wie für viele Kinder ist auch für Ihren Sohn ein solcher Junge sehr attraktiv. Er setzt sich über Regeln hinweg und folgt ungebremst seinen aggressiven Impulsen. Ein solches Verhalten imponiert Kindern, die lernen, Regeln einzuhalten und auf Erwachsene zu hören. Unbewusst imitiert Ihr Sohn nach dem Motto: Wenn der das darf/kann, darf ich das auch. Kinder spüren genau, dass sie mit diesem Verhalten Erwachsene verunsichern oder hilflos machen können. Das verleiht ihnen Macht, die zu haben in diesem Alter besonders attraktiv ist, weil Kinder nur selten eine Machtposition innehaben. Mir erscheint es sinnvoll, die Kinder möglichst oft zu trennen, da der andere Junge keinen guten Einfluss auf Ihren Sohn hat. Das macht er nicht absichtlich und kann das sicher auch nicht regulieren, so wenig wie Ihr Sohn sich dem entziehen kann. Daher ist es sinnvoll, wenn die Erzieher/innen hier eingreifen, so wie Sie das zu Hause tun können, indem Sie den Kontakt der beiden Kinder vermeiden. Es ist nicht schlimm, wenn Ihr Sohn das Essen verweigert, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Das ist offenbar eine weitere Imitation des Vorbilds. Dann isst er eben nichts und hat Hunger. Wenn er das einige Male erfahren hat, wird er erleben, dass diese Art oppositionellen Verhaltens ihm nicht hilft. Für Ihren Sohn ist es sehr wichtig, dass Sie ihm vermitteln, dass er sich nicht richtig verhält, wenn er diesen Jungen imitiert. Der andere Junge muss das mit seinen Eltern "klären", aber Sie sind für Ihren Sohn verantwortlich und möchten nicht, dass er sich so verhält. Das kann ein fast Vierjähriger schon auf kindgerechte Weise verstehen. Fördern Sie die Kontakte zu anderen Kindern, mit denen ein weniger aggressiv getöntes Miteinander möglich ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Babymama567
Hallo, wir kennen das mit dem Nachahmen auch. Wie war das denn bei privaten Treffen? War das Verhalten da auch so? Finde das von den Erziehern aber auch nicht in Ordnung ehrlich gesagt... der andere Junge ist ja selbst noch Kind
Babymama567
M
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