Pipapo2009
Mein Sohn, 9 Jahre, liest den ganzen Tag. Er nutzt jede nur so winzige Gelegenheit, um zu lesen. Morgens,mittags, abends, egal wann, er liest immer. Die Hausaufgaben macht er zwischendurch nach mehrmaliger Aufforderung. Jedoch macht er sie meistens schlampig schnell, damit er sich schnellstmöglich wieder seinem Buch zuwenden kann. Das Schlimmste für mich ist, dass er nicht ansprechbar ist, während er liest. Erst reagiert er gar nicht, irgendwann gibt er einen kurzen Laut von sich, immer sehr genervt und verbal sehr agressiv. Er nimmt alles andere um sich herum meistens gar nicht mehr wahr. Teilweise muss ich ihm das Lesen leider schon verbieten, in diesen Fällen ist er milde ausgedückt sehr launisch. Ich bin ständig dabei, mir etwas für ihn auszudenken, damit er nicht schon wieder nur liest. Er trifft sich zwar mit seinen Freunden, macht auch Sport und spielt ein Instrument, es bleibt trotzdem noch genug Zeit fürs Lesen. Vereinbarte Lesezeiten habe ich schon versucht, er weiß dann in der freien Zeit oft nichts anzufangen. Es ist so schwer, hier einen Weg zu finden, da Lesen an sich ja sehr wichtig ist, für die Allgemeinbildung, Rechtschreibung etc. Er hat zwei jüngeren Brüder, sie sehen das Lesen schon als etwas sehr negatives, weil es oft Streit gibt, wenn der große Bruder wieder liest. Ist das eine Sucht? Was kann ich hier tun? Danke!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, grundsätzlich ist gegen Lesen nichts einzuwenden aber ich glaube, jede Fixierung hat auch ihre Schattenseiten. Allerdings sehe ich das bei einem Jungen der Freunde trifft, ein Instrument spielt und Sport macht nicht wirklich als Problem an. Achten Sie darauf dass er genügend Sozialkontakte hat, dass er die Schule ausreichend ernst nimmt, genügend Ausgleich hat und auch darauf, was er liest. Dann mache ich mir eigentlich keine Sorgen in Zeiten, in denen manche Abiturienten noch kein Buch gelesen haben. Dr.Ludger Nohr
sani19
Hallo, Was Du tun kannst? Dich daran freuen, dass Dein Sohn so gern und viel liest! Das ist inzwischen sehr selten. Unsere Tochter ist ganz genauso - auch 9 Jahre alt, liest ganz andere Literatur, als ihrem Alter entspricht etc. Wir unterstützen das sehr - es gibt doch nichts Schöneres als Lesen! LG Sani
Bine.30
Bei meiner Tochter, sechs Jahre das gleiche. Sie hat sich mit fünf lesen beigebracht und liest ununterbrochen. Ebenfalls Bücher für ältere. Jeden Tag liest sie ein magisches Baumhausbuch. Morgens im Bett, beim Frühstück, auf dem Klo, beim Zähneputzen,... bis nachts mit der Taschenlampe. Ich habe das Gefühl, es tut ihr gut. Aber sie geht auch zur Schule, zum Musikunterricht und trifft Freunde. Nur Zuhause macht sie nichts anderes. Srhr zum Leid ihrer kleinen Schwester, die gerne mit ihr spielen oder sprechen würde.
Meeresschildkröte
Gott sei Dank gibt es solche Kinder noch.
Bärenmama2016
Ich musste gerade über deine Frage schmunzeln, ob das eine Sucht sei - weil ich mich selbst ein bisschen in deinem Sohn wieder erkenne. Ich hab als Kind meist mehrere Bücher parallel gelesen. Eins lag neben der Toilette, eins am Bett, eins am Esstisch... Mit meinen Eltern hatte ich immer Diskussionen weil ich beim Essen lesen wollte... Heute hab ich kaum noch Zeit, einfach aus Spaß an der Freude zu lesen - aber wenn doch, dann nutze ich selbst die eine Minute Fußweg von der Bahn zum Auto, um noch drei Seiten zu schaffen... :D Aber solange es auch noch andere Interessen gibt (Sport, Freunde..) ist doch gar nichts dabei! Jedenfalls nichts wo es sich lohnt zu streiten und dadurch so heftige Reaktionen auszulösen, dass sogar den jüngeren Geschwistern die Freude am Lesen vergeht..
Pipapo2009
Es ist durchaus schön, dass es das Lesen ist, was ihn so fasziniert und nicht irgendwelche Computerspiele oder dergleichen. Und es ist ja nicht so, dass ich es nur negativ sehe, dass er so viel liest. Es ist bemerkenswert, wie begeistert er von seinen Büchern ist! Deshalb ist es ja auch so schwer, hier eine Lösung zu finden! Aber wie jede Mama, will ich nur das Beste für mein Kind und ich finde, ich darf mir dann auch Sorgen machen, wenn ich sehe, dass sich sein Verhalten negativ verändert! Und wenn alles was das Schulische (Hausaufgaben, Lernen etc. ) eben nicht mit der sonst vorhandenen Sorgfalt erledigt werden!
Meeresschildkröte
Ich war als Kind auch so - hab den ganzen Tag gelesen, gelesen, gelesen. Die Schulsachen waren NIE so wichtig wie ein Buch und wurden auch mehr schlecht als recht erledigt... Ergebnis: 2 abgeschlossene Studien an der Universität. Ich würde mir keine Sorgen machen.
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