BabyLiebe22
Hallo, ich habe glaube ich in der Entwicklung meiner Tochter einen großen Fehler gemacht. Sie ist jetzt 16 Monate alt und ich habe schon bereits als sie ein kleines Baby war immer neben ihr gesessen beim spielen bzw. sie bespielt. Wollte ihr niemals das Gefühl geben, dass mir was anderes wichtiger ist als sie (eigene schlechte Erfahrungen sind der Grund). Jetzt ist es aber so, dass sie sich bis heute dadurch kaum alleine beschäftigen kann. Sobald ich was anderes mache klebt sie an mir und fordert auf dass ich mitgehen soll. Wenn ich neben ihr sitze und sie beobachte dann spielt sie auch schön alleine. Mein Mann spielt auch unfassbar viel mit ihr, klar er ist arbeiten und wenn er bei ihr ist, wird gespielt. Meinen Sie dass das schlechte Auswirkungen auf meine Tochter haben kann, dass sie sich sehr wenig alleine beschäftigt? Ich bin schon dran zu üben, aber der Gedanke dass ich ihr zeige, dass ich nicht mit ihr spielen „will“ werde ich nicht los. Wie kann ich ihr das am besten zeigen, dass nichts wichtiger ist als sie, aber sie auch mal alleine spielen muss?
Guten Tag, ich denke, Ihre Tochter weiß schon längst, wie wichtig sie Ihnen ist. Sie hat eine gute Bindung an Sie. Kinder müssen im Laufe der ersten Lebensjahre lernen, sich zunehmend ohne die Eltern, allein oder mit anderen Kindern zu beschäftigen. Dabei geht es nicht darum, dass Sie nicht mit Ihrer Tochter spielen wollen, sondern dass es auch noch andere wichtige Dinge gibt, die Sie zu erledigen haben. Zunehmend kommen da auch die eigenen Bedürfnisse dazu. Das ist auch für Kinder eine wichtige Erfahrung, da sie darüber lernen, dass eigene Bedürfnisse etwas Berechtigtes sind. Im Alter Ihrer Tochter müssen Kinder noch nicht alleine spielen können. Sie lernen zunächst sich im Beisein der vertrauten Erwachsenen zunehmend selbst zu beschäftigen. Da können Sie dann neben Ihrer Tochter etwas anderes tun. Oder Sie beteiligen Ihre Tochter bei den Tätigkeiten, die gerade für Sie anfallen. Oft helfen Kinder in diesem Alter schon sehr gerne. Sie rühren in Plastikschüsseln, während Sie kochen, reiben mit einem Lappen über die Stühle, tragen Dinge herbei o. ä.. Dann erledigen Sie etwas gemeinsam, das für Ihre Tochter einen hohen Spielreiz hat. Bei hohem Aufforderungscharakter entwickelt sich für Ihre Tochter ein Spiel, das sich immer mehr einschleift und dass sie dann auch alleine spielen wird, während sie sich im gleichen Raum mit Ihnen aufhält. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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