Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Frühchen in Fremdbetreuung - ab wann?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Frühchen in Fremdbetreuung - ab wann?

DieHeike

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Lieber Dr. Nohr, unsere Tochter, geb. SSW 29+2, ist etwas über 1 Jahr alt und wird seit 1 Woche in die Kita eingewöhnt. Ihre Kinderärztin hat das befürwortet, da sie so schneller aufholen würde. (Sie robbt, versucht aber nicht sich hinzusetzen, irgendwo hochzuziehen oder zu krabbeln.) Jedoch kommen uns nun wegen ihres schwierigen Starts und der Gegebenheiten in der Kita Zweifel, ob das nicht zu früh war. Kurz zu ihrer Geschichte: Sie kam nach vorzeitigen Wehen mit 1370 g zur Welt, lag 10 Wochen auf der Neo, da sie zu wenig zunahm. Auch heute ist sie noch eher zierlich (U6 7100 g auf 70,5 cm). Die ersten Monate zu Hause hat sie viel geschrien, sie war schnell überreizt, ließ sich kaum ablegen, hat tagsüber nur auf mir geschlafen. Gefremdelt hat sie lang und stark, teilweise heute noch. Untersuchungen im SPZ oder zur U6 waren zuletzt nicht möglich. In der Kita soll sie nun "trotzdem" nach Schema F (Berliner Modell) eingewöhnt werden. In ihrer Gruppe sind 9 Kinder, aktuell aber nur zwei Erzieherinnen. Bislang schreit unsere Tochter viel - weil ihr die anderen zu laut spielen, ihr die Erzieherin zu schnell zu nah kommt etc. Ist unsere Tochter vielleicht noch gar nicht reif für die Kita? Welche Auswirkungen hätte das auf sie? Und woran würden wir es erkennen? Ich arbeite gerne, würde aber noch daheim bleiben, wenn ihr das hilft. Vielen Dank für Ihre Mühe! DieHeike


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Liebe Heike, ich glaube nicht, dass Ihre Tochter im Moment von der KiTa mehr profitieren könnte, als von Ihnen. Im Gegenteil erscheint mir die häusliche 1zu1 Förderung sowohl motorisch, insbesondere aber psychisch und entwicklungsfördernd, sinnvoller zu sein. Insbesondere wenn man die Frühgeburtlichkeit miteinbezieht und die mehrwöchige Trennung, dann erscheint mir die jetzige Eingewöhnung zu früh. Ich habe auch den Eindruck, dass Sie das schon bemerken am Verhalten Ihrer Tochter. Wenn Sie also die Möglichkeit haben, noch einige Monate oder länger die Tochter zu versorgen, erweitert durch Spielegruppen und andere Kinderkontakte, dann würde ich das tun. Ich wünsche Ihnen beide viel Freude dabei. Dr.Ludger Nohr


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