Elternforum Trennung vom Partner

Eigentlich will ich gehen…

Eigentlich will ich gehen…

Despy

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… aber es fehlt mir noch der letzte Tropfen, der mein Fass zum Überlaufen bringt, wie es scheint. Welche Unterlagen brauche ich alle um mich beraten zu lassen was Unterhalt usw. angeht? Und wo lasse ich mich da am besten beraten? Wir sind verheiratet, haben zwei Kinder (4 & 1 Jahr), aktuell bin ich in Elternzeit (hab 3 Jahre eingereicht, will und muss aber eigentlich innerhalb der Elternzeit im Frühjahr wieder arbeiten gehen 22,5h/Woche), einen riesigen Kredit für unser Haus, leben 300km von unseren Familien entfernt und die Mieten hier sind wirklich knackig, mal davon ab, dass es kaum Wohnraum gibt. Ich scheue mich gerade noch, denn ich weiß wirklich nicht, wie ich das finanziell schaffen soll, wie ich ohne meine Familie die Kinder betreut bekomme und wie ich gerade der 4 Jährigen erklären soll, dass ich ihr ihren Papa „wegnehme“. Sie ist das absolute Papa-Kind. Aber ich fühle mich zunehmend schlechter. Einsam, unglücklich und das schlimme: der Umgang wird hier immer rauer, was auch auf die Kleinen abfärbt. Wie geht man denn das Thema am besten an?


Patchwork

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Vielleicht hilft erst einmal eine Paartherapie, ehe man Reisaus nimmt ?! Es hängt viel dran , Kinder , Haus ,…. wenn es Euch beiden gehört wird es ne riesen Herausforderung. Gerade wenn da noch ein Schuldenberg lastet. Zu sagen , ich will nicht mehr und gehe dann mit den Kindern fort ist immer schnell gesagt. Gerade wenn Deine Kleine so sehr am Papa hängt . Er dann vermutlich auch an ihr ?!? Warum ist Frau dann immer überzeugt davon , dass das Kind ihr gehört und mitgenommen wird. ? Haben Väter gar kein Mitspracherecht ? Wenn es der „ raue „ Ton ist der Dir missfällt , habt ihr Euch als Paar vielleicht ein Stück weit verloren. Das passiert gern, gerade wenn Kinder da sind , Arbeit wegen der Hausabzahlerei nen hohen Stellenwert ein -nimmt und man sich neben dem Alltag als Paar verliert , weil man sich keine kleinen Momente der Zweisamkeit mehr gönnt. Wenn nun nicht gerade ein anderer Partner im Spiel ist , wo man wieder rosa Flatterflügel bekommt , sehe ich es immer als Gewinn, wenn man sich für das was man sich gemeinsam aufgebaut hat kämpft und sich eben ggfls. Unterstützung holt. Jede Ehe durchlebt Höhen und Tiefen und immer sind beide aufgefordert , etwas zu tun um den anderen neben all den Alltagsdingen , die Liebe zu zeigen. Warte nicht auf den letzten Tropfen , steuere dagegen an , dass ihr gemeinsam einen Weg zueinander und nicht gegeneinander findet . In den meisten Fällen lohnt es sich ! Alles andere … Trennung , Kinder , Haus , Finanzen ist ein großer Akt , der in der Tat kein Zuckerschlecken wird und ob Dich das am Ende wirklich glücklich macht , solltest Du Dir genau überlegen.


Patchwork

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Was Deine Fragen betrifft , kannst Du Dich ans Jugendamt wenden und vorsprechen , was Dir und den Kindern an Unterhalt zu steht. Dazu musst Du Euer Einkommen und Ausgaben offen legen. Es gibt auch Düsseldorfer Tabellen . Das ist aber nur eine grobe Richtlinie , da ihm ein Selbsterhalt bleiben muss und auch bei der Berechnung Dinge mit einfließen wie Miete / Kredite. Da Du selbst schreibst , Du musst ab nächstes Jahr wieder arbeiten um das Haus mit abzubezahlen ist natürlich die große Frage, wie sollte es Dein Mannes dann schaffen , dass Haus allein zu finanzieren. Wenn es Euch gemeinsam gehört , musst Du Deinen Teil weiter daran bezahlen . Du könntest es an ihn abtreten und er muss Dich auszahlen. Wenn er es finanziell aber nicht kann , müsst ihr beide das Haus an die Bank zurück geben und bleibt vermutlich dennoch auf Schulden sitzen . Da es Euch noch nicht gehört , sondern der Bank , könnt ihr es auch nicht selber einfach so verkaufen. Der nächste Punkt deines Wunsches, gehen und Kinder mitnehmen . Könnte auch ein Streitthema werden. Nämlich dann , wenn er auch für seine Kinder sorgen möchte und dann vielleicht das Wechselmodell möchte. Wenn Väter sich dafür stark machen , dann bekommen sie in der heutigen Zeit dafür auch in den meisten Fällen den Zuspruch. Das ganze kann also in einem langwierigen Rechtsstreit enden . Ich denke aber das ist Dir bewusst , sonst würdest Du nicht schreiben, dass Du „ eigentlich „ würdest ABER ….. Das ABER ist da und kann hier keiner wegzaubern. Ob das aufgeben immer leichter ist, wie das kämpfen um eine glückliche Partnerschaft wage ich zu bezweifeln. Eure Kinder sind noch klein , das Haus vielleicht noch nicht mal lange gekauft …, das waren Eure gemeinsamen Träume. Redet ihr miteinander? Weiß er das Du unglücklich bist ? Weißt Du was Dir genau fehlt ? Kannst Du es ihm sachlich sagen , ohne Streit , ohne Kinder ? Wieviel investierst Du noch in die Partnerschaft? Wenn ihr im Gespräch beide fest stellt, dass irgendwo neben Alltagsstess noch Gefühle da sind , solltet ihr diese nutzen um aneinander zu arbeiten. Merkt ihr, dass dort nichts mehr ist , dann findet in Eurer Situation einen gemeinsamen Weg Euch zu trennen. Das wäre finanziell und der Kinder wegen, der einzig sinnvolle Weg. Dabei bedenke , zu sagen : Ich nehme die Kinder , das Haus interessiert mich nicht mehr und ich ziehe weg , Du musst zahlen - funktioniert NICHT und wäre absolut unfair !!! Ihr wolltet GEMEINSAM die Kinder , GEMEINSAM das Haus. Da bedarf ein einer GEMEINSAMEN Lösung!


Despy

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Du hast Recht, wir haben uns aus den Augen verloren. Nein, ich erhebe natürlich nicht den Anspruch, dass meine Tochter mir gehört. Ich sehe einfach nur seinen Umgang mit ihr, den Tonfall, seine Genervtheit, wenn er sich mal kümmern soll. Er geht lieber raus, als sich zu kümmern, ist schnell gereizt und motzt rum, ohne Grund. Und genau dieses Verhalten bringt mich ja auch dazu, über diesen großen Schritt nachzudenken. Aber wahrscheinlich liegt sein Problem ganz wo anders, denn es gab Zeiten, da war er ja nicht so. Ich werde mit ihm reden und eine Therapie vorschlagen, aber ich will trotzdem meine Möglichkeiten kennen. Aber vielen Dank für deine Worte! Manchmal muss man das Ganze mit Abstand betrachten. Frohe Weihnachten!


Despy

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Dein letzter Ansatz ist ganz treffend! Ich will hier nicht so Solo-Nummer durchziehen und auch keinen Rosenkrieg. Selbst über das Wechselmodell habe ich schon nachgedacht. Klar würde ich mehr Hilfe haben, wenn ich mit den Kindern als Alleinerziehende zu meiner Familie ziehen könnte. Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass ich das nicht einfach kann. Die Frage nach dem Glücklich sein kam in der Tat vor einiger Zeit auf und ich habe sie mit nein beantwortet. Seine Reaktion war ein entsetzter Blick und mehr nicht. Kein Wort mehr. Kein Lösungsversuch. Warum ich unglücklich bin? Weil ich hier alles alleine manage, Haushalt, Kinder und er sein Leben lebt wie immer. Mittagessen in Homeoffice Zeiten bitte pünktlich auf den Tisch. Nach der Arbeit ist er genervt. Meine Nächte sind bescheiden. Das weiß er. Ich möchte ein Mal in zwei Wochen ausschlafen, da steht er dann um kurz vor 8 Uhr mit den Kindern im Schlafzimmer.


Pamo

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Nur so nebenbei bezüglich deines Unglücklichseins: Kann ich total verstehen. Aber was ändert sich, wenn du getrennt bist? Dann hilft er auch nicht und zusätzlich hast du vermutlich weniger Geld. Vielleicht kann man die Situation anders verbessern? Vielleicht musst du in deiner "Freizeit" das Haus verlassen, wenn keiner um 8:00 vor deinem.Bett stehen soll? Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und mit einer Übernachttasche zu Familue/Freunden/Bekannten? Nur die ersten Male, bis die Verantwortung beim Gatten eingezogen ist?


Emmi67

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Wenn du dich trennst, musst du auch alles alleine managen und er wird weiterhin sein Leben leben oder nicht? Dazu kommen dann noch finanzielle Probleme. Letztlich bist du selbst für dein Glück verantwortlich. Brauchen du und die Kinder kein Mittagessen? Dann lass es doch, dein Mann kann sich selbst was machen. Oder ihr bestellt öfter mal was. Binde ihn mehr ein, fordere aktiv Freiraum für dich. Warum nur einmal in 2 Wochen ausschlafen, teile die Nächte auf und wenn er dran ist, weckst du ihn und bestehst darauf, dass er seinen Teil der Verantwortung übernimmt. Setz dich mit ihm hin, schreibt auf, wer was macht und wenn da ein Ungleichgewicht zu deinem Nachteil besteht, dann verteilt die Aufgaben anders. Aber dann darfst du ihm auch seinen Part nicht abnehmen.....Am besten legt ihr auch noch Paarzeit fest und die Kinder übernimmt dann jemand anderes, da könnt ihr dann an eurer Beziehung arbeiten.


Hexhex

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Hallo, Unwissenheit macht Angst. So lange es so viele offene Fragen gibt, steht das alles wie ein Riesenberg vor Dir. Dabei ist das gar nicht nötig. Du kannst zu einer ersten, unverbindlichen Beratung zu einem Anwalt für Familienrecht gehen (davon erfährt Dein Mann nichts, und dieser erste Termin heißt auch nicht, dass Du Dich wirklich scheiden lassen musst). Dort bekommst Du Antwort auf alle finanziellen Fragen (Hypotheken, Unterhalt), aber auch zu Fragen, die die Kinder betreffen. Du kannst diese Dinge null übers Internet klären, nicht einmal ansatzweise, weil jeder Fall anders ist. Zum ersten Anwaltstermin bringst Du idealerweise schon so viele Unterlagen mit wie möglich. Es dürfen aber welche fehlen, man kann sie natürlich auch nachreichen oder bei späteren Termin mitbringen. Grundsätzlich möchte der Anwalt: Ausweis, Geburtsurkunde (Deine und von den Kindern), Heiratsurkunde, Arbeitspapiere, Versicherungsunterlagen (Rentenversicherungsauszüge, wie man sie regelmäßig zugeschickt bekommt, Auszug von den Kapital-Lebensversicherungen), ein paar Kontoauszüge, Gehaltsnachweise (Entgeltabrechnungen, Steuerbescheide). Kopiere auch alle gemeinsamen Verträge, wie Darlehensverträge oder den Ehevertrag, wenn vorhanden. Wissen nimmt Angst weg, man fühlt sich sicherer. Man kennt die nächsten Schritte, und auf einmal merkt man, dass man den Weg auch gehen kann. Zehntausende Frauen gehen ihn jedes Jahr, und alle haben ähnliche Ängste und Probleme wie Du, schaffen es aber (natürlich) trotzdem. Ich würde einen ersten Anwaltstermin machen und mit ihm oder ihr dann einfach mal ein bisschen plaudern. Dabei werden alle wichtigen Themen erörtert und auch, was sie konkret für Dich bedeuten bzw. wie man sie am besten angeht. Ich denke, hinterher geht es Dir viel besser. LG


Patchwork

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Also auch ne Erstberatung beim Anwalt kostet Geld ! Aber wenn Deine Entscheidung fest steht , ist dies sicher ein Ansatz um Klarheit in Finanzfragen, Unterhalt , Hypotheken und Umgangsrecht zu bekommen. Wenn ich aber Deine Zeilen so lese, habe ich nach wie vor das Gefühl Du bist momentan einfach gefrustet. Dein Mann arbeitet - im Homeoffice und beteiligt sich wenig an Haushalt und Erziehung. Wir saßen die letzten 3 Wochen in Quarantäne weil unsere 3 jüngsten Corona hatten. Da machte mein Mann auch Home Office und war echt mächtig genervt . Wenn Mann da ist, hat man irgendwie die Erwartung, dass er dann auch mit anpackt . Aber richtig ist das nicht . Er muss seine Arbeit ja auch schaffen und wäre er im Büro hätte er auch ne feste Mittagspause. Wenn es für Dich schwierig ist , dass zu organisieren dann rede doch mit ihm. Sag ihm dass Du die festen Zeiten nicht einrichten kannst . Das Du auch nicht ständig kochen möchtest. Dann kann er sich organisieren, sich selbst was machen oder sich was bestellen. Wenn Du möchtest das er im Haushalt mehr macht, gib ihm direkt Aufgaben was er erledigen soll. Wenn Du den Wunsch hast früh länger zu schlafen , dann sage ihm eindeutig, das Du gern bis 9 im Bett bleiben möchtest und Du es toll fändest, wenn er da diesen einen Tag die Kleinen betreut. Reden ist das A und O. Glaube mir sehr viele Männer ticken ähnlich wie Deiner. Ich muss meinem Mann auch konkret sagen, was ich mir wünsche und dann macht er es auch. Vielleicht anders wie ich, aber immerhin. In jeder Ehe entstehen Krisen …. Aber wenn noch Liebe da ist ( verbuddelt ) kann man die auch wieder ausgraben. Ihr ward schon lange nicht mehr aus ? Dann macht es Euch zu Hause schön . Kocht was gemeinsam, stellt ne Kerze auf den Tisch und genießt das Essen wenn die Kids im Bett sind, geht mal wieder zusammen in die Wanne mit Gläschen Sekt. Es gibt so viele Möglichkeiten auch zu Hause mit Kindern die Liebe wieder aufzufrischen . Ich war auch mal in der Situation wo ich mega unglücklich war. Mein Mann hat nur seine Arbeit gesehen , schnöder Alltag, kaum Gespräche, Abends Glotze an und ich der Dreckbuddel . Habe immer gesagt , so kann ich nicht mehr , so will ich nicht mehr. Da kam auch nichts. Er redete einfach nicht . Er zuckte auch nur mit den Schultern. War dann mal wieder 2 Tage bemüht und an Tag 3 begann der Trott von vorne. Dann habe ich mich rar gemacht. Habe mich verändert! Habe mich hübsch gemacht , bin ohne ihn weg gefahren , habe mich mit Freunden getroffen , war spazieren , machte einfach wieder mein Ding. Da hat bei ihm angefangen was zu arbeiten und er bekam Angst …. Mit meiner Veränderung wurde ihm bewusst, dass sich was grundsätzliches in unserer Beziehung ändern muss und auch er begann sich zu ändern . Brachte Blumen mit, überraschte mich auf Arbeit ,….. zeigte mir wieder Liebe und nahm mich wieder als Frau war. Ein wunderbarer Prozess der unsere Liebe wieder aufblühen ließ. Das würde ich Dir auch sehr wünschen ! Ich bin bereits 1 mal geschieden und ja klar ist auch der Weg irgendwie gehbar . Da wollte ich nicht kämpfen , würde aus meiner heutigen Erfahrung heraus aber immer sagen , dass man alles ausschöpfen sollte, ehe man das Handtuch wirft .


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Patchwork

Das sehe ich anders. Wenn der Mann ein narzisstischer A…. Ist, muss frau such nicht aufopfern. Außerdem hat dein Vorschlag schon wieder Dir Verantwortung für die Beziehung bei der Frau. Es sind aber beide an einer Beziehung beteiligt und wenn der Mann sie beleidigt, dann ist das Ende Gelände. Welches Vorbild gibt die denn Bitteschön den Kindern?