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Ich mag mein Stiefkind nicht….

Ich mag mein Stiefkind nicht….

Jennifer-Jean

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Puh… Alleine diesen Betreff zu schreiben fühlt sich nicht richtig an, aber es ist leider wahr. Die Tochter von meinem Lebensgefährten (10 Jahre) lebt seit zwei Jahren bei uns und sieht ihre Mutter nur selten, da diese fünf Auto Stunden entfernt zu ihrem neuen Partner gezogen ist. Zudem hat die leibliche Mutter ein Alkoholproblem (was sie sich selbst nicht eingestehen will) und streitet oft und massiv mit ihrem Partner, sodass die 10 jährige alles mitbekommt. Das führt dazu, dass mein Partner sie auch nicht für längere Zeit (z.b. in den Ferien) bei ihrer Mutter lassen möchte, was unter diesen Vorraussetzungen verständlich ist. Trotzdem wünschte ich mir, dass sie jedes zweites Wochenende und die Hälfte der Ferien bei ihrer Mütter verbringen würde, um einfach neue Energie zu tanken. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich eine Abneigung gegen ein Kind empfinden kann. Sie nimmt aber einfach alles als selbstverständlich hin, hört nie richtig zu, beziehungsweise ignorier sie Sachen worum ich sie gebeten habe, nörgelt immer und ständig über das Essen und benimmt sich in meinen Augen oft nicht ihrem Alter entsprechend (möchte das man ihr beim anziehen hilft, mit ihr das Zimmer aufräumt, ihr das Essen klein schneidet oder trinken einschüttet). Am Anfang hat mein Partner das alles für sie getan, aber zum Glück hat er eingesehen, dass sie mittlerweile alt genug ist diese Dinge selbst zu erledigen. Hinzukommt, dass ich eine sieben Monate alter Tochter mit meinem Partner zusammen habe und ich der 10 jährige einfach nicht richtig trauen kann, was den Umgang mit dem Baby angeht. Sie ist teilweise grob (reißt dem Baby Sachen aus der Hand) und unsensibel (rollt das Baby einfach auf den Rücken, wobei sich das Baby den Kopf stößt). Ich weiß, dass sie zu meinem Leben jetzt dazu gehört und ich versuche jeden Tag aufs Neue das Kind meines Partners zu mögen, damit wir als Patchwork Familie funktionieren können… Aber es ist nicht leicht!!! Ich wollte mir das einfach Mal von der Seele schreiben und vielleicht steckt ja jemand in einer ähnlichen Situation?!


Pamo

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Ich stecke nicht in der Situation. Wieviel hast du mit dem Kind direkt zu tun? Wieviel Zeit verbringt dein Partner mit seinem älteren Kind?


Limayaya

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Ich verstehe dich... Aber ich glaube nicht, dass es die "Schuld" der Stieftochter ist, sondern dass da eher dieser Konflikt/Traumata dahintersteckt. Die Mutter ist der erste und grundlegendste Halt für ein Baby. Eine solche Mutter (wie ich in den dürren Zeilen durchlesen kann) zu haben, hinterlässt in einem Kind den Wunsch nach Sicherheit. Noch dazu sieht sie ja, wie du dich um das Baby kümmerst...und will auch so umsorgt werden. Vielleicht ist auch noch Eifersucht im Spiel, vermutlich hast du vor der Geburt des kleinen Geschwisterchens ja doch mehr Zeit für sie gehabt. also: was mal interessant wäre: wie benimmt sie sich außerhalb der Familie? Schule, Freunde, bzw. Eltern der Freunde? Ist sie da auch so drauf? Sprich: sucht erst mal Kontakt zu anderen Erwachsenen in Umfeld um einfach mal ein Bild zu bekommen, ob sich das Problem nur zu Hause zeigt, oder auch "draußen". Könnt ihr euch mal mit dem Mädel hinsetzen und sie einfach mal erzählen lassen? Nix entgegnen, nix erklären, nicht ihre Gefühle ihr irgendwie "richtig stellen" versuchen. Sie einfach mal zu bitten, zu erzählen, wie es ihr geht, wie sie sich fühlt, was sie gerne hätte/bräuchte/wollte. ggf. der Vater mit ihr, oder ihr beide. Egal wie: sie muss das Gefühl haben, sich einfach mal alles von der Seele reden zu können, was in ihrem Kinderherz so rumgeistert, ohne dass es bewertet oder gar verurteilt wird. Oftmals nimmt das schon ganz viel Druck aus so einer Sache raus, wenn das Kind das Gefühl hat "ich darf alles sagen, ich werde verstanden. Auch wenn meine Gedanken vielleicht sogar gemein oder verletztend sind (wer weiß, was sie wirklich von dem kleinen Geschwisterchen hält...und ein Baby am liebsten dem nächstbesten Verbrecher mitgeben zu wollen -als Beispiel- heißt ja nicht, dass sie es tatsächlich tun würde), ich werde trotzdem geliebt". Falls das Mädel dann wirklich größere Probleme/Ängste ect. offenbart, versucht einen Termin beim Kinderschutzbund, psychologische Beratungsstelle ect. zu bekommen...


Delphine

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Meine 10jährige braucht beim Aufräumen auch manchmal Unterstützung, wenn das Chaos zu groß ist. Was Du sonst schreibst, klingt nach einem Ruf nach mehr Aufmerksamkeit. Das Baby verunsichert sie sicherlich, das ist bei leiblichen Geschwistern auch oft der Fall.


jannas

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Antwort auf Beitrag von Jennifer-Jean

Hallo, ich verstehe dich sehr gut. Es geht mir, leider, genauso. Wenn ich ehrlich bin, ich mag meinen Stiefsohn nicht. Als ich ihn kennenlernte, war er schon 14. Ich war ihm offen gegenüber, mich beeindruckte, wie gut sich mein (inzwischen) Mann um seinen Sohn kümmerte. Ursprünglich sollte der Junge am Wochenende oder in den Ferien mal bei uns sein. Spontan zog er dann komplett zu uns. Dort gab es auch noch meine drei Kinder. Gemeinsam haben wir keine mehr bekommen. Recht schnell fingen die Probleme an. Die Einzelheiten führen zu weit, aber die Situation ist irgendwann so eskaliert, dass er mit 19 Jahren ausgezogen ist. Wohl nicht gerne, aber er hat auch nicht ein bißchen durchblicken lassen, dass er vielleicht gerne bleiben würde. Eine ganze Zeit war dann eigentlich Funkstille. Ich glaube, mein Mann war der einzige, der drunter gelitten hat. Ich.... war froh, dass dieser alltägliche Stress und Streit vorbei war. Dem Jungen ging es ganz offensichtlich gut. Jetzt geht's ihm noch besser.... Mein Mann verwöhnt und betüddelt ihn neuerdings ohne Ende. Und bloß nichts hinterfragen.... sagt er selbst. Hauptsache, er hat Kontakt zu seinem Sohn. Und dieser weiß Papas Sehnsucht nach Kontakt gut für sich zu nutzen... Und ich?!? Ich verstehe meinen Mann. Und trotzdem bin ich von diesem (immer noch unmöglichen ) Sohn genervt. Seiner Art, seinem Verhalten, seiner Anwesenheit.... Klingt bestimmt gemein....aber ist immerhin ehrlich. Mir tut es weh, wenn mein Mann von meinen Kindern genervt ist, sich "doof" drüber äußert, ihm dieses Familienleben zu viel scheint. Und im Gegenzug sein Sohn der Held ist.... Also, ich kann dir nicht helfen. Nur leider die Hoffnung nehmen, dass sich etwas grundsätzlich an eurer Situation ändern wird. Du wirst mit dem Mädchen leben müssen. Und du wirst mit ihr leben. Vergiss dich selbst nicht, nimm dir Zeit für dich , dein Baby. Und der Papa soll seiner Tochter Hilfe suchen. Wenn du ehrlich bist, weißt du auch, dass sie es nicht so leicht hat. Versuche, sie deine Ablehnung aber nicht spüren zu lassen. Was sagt der Papa denn überhaupt dazu? Weiß er von deinem Dilemma? Alles Gute, Jannas


Chef12345

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Antwort auf Beitrag von Jennifer-Jean

Ich verstehe dich aber auch das Mädchen. Sie war 10 Jahre Einzelkind und jetzt nicht mehr,da kommt es sogar in nicht Patchwork Familien zu solchen sachen(hilfe beim anziehen usw.) Das Mädchen hat schlimmes erlebt und da sollte der Papa mal gucken ob sie nicht eine Therapie braucht. Vielen Kinder fällt es schwer aufzuräumen wenn zu hier Chaos im Zimmer ist. Am Essen meckern, naja auch das machen viele Kinder. Hast du mal versucht zu einzubeziehen beim kochen? Ich würde mich mal mit ihr in Ruhe hinsetzen und ein Gespräch Frau zu Mädchen führen. Sie kommt bald in die Pubertät und da braucht sie jemanden mit dem sie reden kann, Dinge die einfacher sind mit einer Frau als mit dem Papa. Ja sie macht es dir nicht leicht und ich kann deine Sorgen verstehen aber auch sie hat Probleme Alles Gute für euch alle


Eva01.05

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Antwort auf Beitrag von Jennifer-Jean

Same here.. magst du mal per mail privat Kontakt aufnehmen?


Aentchen

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Antwort auf Beitrag von Eva01.05

Hi, ich bin 36 und lebe mit meinem Mann, meiner 3j Tochter und meiner 11j Stieftochter zusammen. Würde mich gerne austauschen. Lg


Weiß nicht weiter

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Antwort auf Beitrag von Jennifer-Jean

Hallo, Ich habe mal eine ähnlichen Beitrag wie du verfasst. Wenn du möchtest, schreib mich gerne mal persönlich an. LG