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Todesstrafe, Kinderschänder und Knastleben... :-)

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Hallo, ich habe über diese Themenkomplexe Strafvollzug, insbesondere bei Sexualstraftätern und Todesstrafe so oft und so viel im aktuell referiert, daß ihr es mir bitte nachseht, daß ich jetzt nur die Links biete. Wer ernsthaft dskutieren will, möge die Postings lesen. Nur zur Erläuterung möchte ich erwähnen, daß ich eine zeitlang in einem der berüchtigsten deutschen Knäste meinen Dienst verrichtet habe, ich spreche in diesen Postings deshalb von Tatsachen und nicht von Annahmen! :-) Zum Thema, was einen Sexualstraftäter im Strafvollzug alles erwarten kann, hier mein Posting vom 29.06.2005: http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=19007&forum=159 Gedanken zum Strafvollzug mit einer sehr erschütternden Biographie-schilderung: http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=46081&forum=159 Und hier meine Argumentationskette (meiner Meinung nach UNWIDERLEGBAR!!) gegen die Todesstrafe, bitte auch die befürworter lesen!!!: http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=4613&forum=159 Danke, wenn Ihr die Postings durchgelesen habt, ich hoffe, daß ich einige von Euch zum Nachdenken bringen konnte. :-) Viele Grüße Ralph/Snoopy


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Ich konnte mich gerade gar nicht entschließen, diese Diskussion zum tausendtsten Male wieder zu führen ;-). Andererseits macht es mich immer so wütend, wenn Rache und Strafe verwechselt werden. Vor allem nach dem Artikel im letzten SPIEGEL über die größer werdende Diskrepanz zwischen gefühlter und tatsächlicher Sicherheit. Grüße nach HH, Elisabeth. (die man heute frühzeitig aus der Anstalt gelassen hat *vbg*)


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Ich finde die "Schwanz-ab-und-Todesstrafe"-Diskussion, egal, wann sie wo hoch kommt, jedes Mal erschreckend! Zum einen - unser Rechtsstaat beruht nun einmal nicht auf Strafe im Sinne von "Rache", sondern soll doch wohl, wenn ich das mal richtig verstanden habe, die Täter resozialisieren, wie Kinder quasi sollen sie auch ihren Fehlern lernen, es künftig besser zu machen. Da finde ich es schon erschreckend, wenn über einen Menschen gesagt wird, auch in 15 Jahren kann man nichts für ihn tun, es besteht keine Hoffnung für ihn - das ist doch bitter, und entsetzlich trostlos! Sicherungsverwahrung ist streng genug, alles andere, was teilweise gefordert wird, ist für mich eine Art Präventiv-Strafe, und man kann und darf doch nun einmal (zum Glück!) in einem Rechtsstaat niemanden schon vor der Tat für etwas bestrafen, prophylaktische Strafe ohne vorherige Tat funktioniert nicht! Und was die Todesstrafe betrifft - laut Grundgesetz ist die Würde des Menschen unantastbar, egal, was dieser Mensch getan hat. Ebenso wie sein Recht auf körperliche Unversehrtheit und Leben. Außerdem - ich wurde christlich erzogen und habe das "du sollst nicht töten" verinnerlicht, und ich sehe, ehrlich gesagt, keinen echten Unterschied, ob man nun einen anderen Mensch aus niedrigen Beweggründen heraus ermordet - oder ob der Staat (bzw. die zuständigen Richter, Schöffen, Justizbeamten etc.) einen Menschen quasi aus "Rache" oder zur "Abschreckung" für seine Tat zum Tode verurteilen und hinrichten. Wer bin ich denn, das ich das Recht hätte, einem anderen Menschen sein Recht auf Leben abzusprechen?!? Im übrigen haben vollzogene Todesurteile nun einmal die lästige Angewohnheit, dass sie unumkehrbar sind, wenn sich dann doch wieder mal die Unschuld des vermeintlichen Täters herausstellt...


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Hallo Ihr, ich habe mich schon in einem anderen Forum darüber unterhalten und auch da wurden die Rufe nach "mehr Gerechtigkeit" laut! Hier einmal meine Postings dazu: Ich habe mich sehr viel mit diesem Thema beschäftigt und auch mit dem Thema "Date Raping" (Serienvergewaltigungen in Amerika nach dem 3. Date). Mein Interesse kam daher weil ich selber "Mißbrauchsopfer" bin und versucht habe vieles zu verstehen und zu verarbeiten! Mein Stiefvater hat mich, meine Schwester und 2 seiner Söhne über Jahre brutal mißhandelt und sexuell mißbraucht! Mit 14 hatte ich den Mut darüber zu sprechen und kam ins Heim! Dann begann mein Spießrutenlauf durch die Justiz, ich wurde von "ekligen" Richtern mit den Worten "Ich weiß genau das sie lügen..." etc begrüßt! Ich musste im Detail erzählen was er mir angetan hat und einem Mann dabei ins Gesicht sehen! Ich wurde gedemütigt ohne gleichen! Vor Gericht wurde ich dann noch (in einer ÖFFENTLICHEN Verhandlung) vom Verteidiger ins Kreuzfeuer genommen und mußte mir Fragen gefallen lassen wie :"Warum machen sie das eigentlich hier? Was versprechen Sie sich davon?" währenddessen saß mein Stiefvater über mir und grinste mich nur an. Er bekam 3 Jahre 4 Monate für 7 Jahre Qual an mir! Und das schlimmste war, er durfte nach der Verhandlung wieder nach Hause gehen und mußte erst später ins Gefängnis! Für den Mißbrauch meiner Schwester wurden dann 4 Jahre 10 Monate raus, die Verhandlung meiner Brüder fand nicht mehr statt, weil die Höchststrafe für sex. Mißbrauch von Schutzbefohlenen bei 5 Jahren liegt! Die Justiz hat mich erneut mißbraucht und ich würde diese Tortur nicht noch einmal durchstehen wollen! Und für was? Er ist nach 2,5 Jahren wieder rausgekommen, klar er hat im Gefängnis leiden müssen (wurde von den Männern dort vergewaltigt, hat jetzt Aids und einen künstlichen Darmausgang), aber was hat es gebracht? Vor kurzem hat er meiner Schwester aufgelauert, sich vor Sie gestellt und Sie gefragt:"Na, weißt Du noch wer ich bin?" und Sie am Arm festgehalten! Meine Schwester hat sich dann davon befreit und sagte zu Ihm:"Ja, und jetzt bin ich kein Kind mehr und kann mich wehren! Also sieh zu dass Du Land gewinnst, sonst haue ich Dir eine rein!". Daruafhin ging er! Ich bin gespannt ob er mir auch auflauert, aber viel mehr habe ich Angst dass er mein Kind anfasst! Also was hat das Gefängnis und selbst die Vergewaltigungen, sein nahender Tod gebracht? Nix! Er versucht weiterhin einen anderen Menschen in seine Gewalt zu bringen! Und auch in der Verhandlung wurde seine ach so schlimme Vergangenheit auf den Tisch gebracht! Ist eine schlimme Vergangenheit die Rechtfertigung für alles? Meine Kindheit war die Hölle, aber ich habe mich selber da raus geholt, habe Therapie ohne Ende gemacht und viele Dinge hinter mich lassen können! Und wer meine Beiträge hier liest wird sich niemals vorstellen können dass ich einmal Sex überhaupt nicht ertragen konnte und nur Flash Backs dabei hatte! Aber dass ich heute soweit bin, ist mein Verdienst, mein Wille! Und mir würde es nicht in den Sinn kommen ein anderes Kind zu mißbrauchen! Ich habe noch Schwierigkeiten in meinem Leben die ich nicht bewältigen konnte, aber Macht über andere haben, wollte ich niemals! Also kann eine schlimme Kindheit keine Entschuldigung dafür sein! Ich bin für mehr Täter- Opfer Therapien und Einzeltherapien für die Täter! Und auf jeden Fall Sicherheitsverwahrung. Die Todesstrafe halte ich nicht für sinnvoll, weil dann alles mit einem Schlag vorbei wäre, für mich dauert das alles aber ein Leben lang! Und ich denke dass die Dunkelziffer für diese Straftaten sehr hoch ist, weil die Justiz einem Opfer nicht genügend hilft und es eher noch weiter "mißbraucht"! Für nix und wieder nix! Ich finde auch das Modell in Amerika, dass Sexualstraftäter gemeldet sein müssen und die Leute im Dorf darüber Bescheid wissen nicht schlecht! Ich denke wenn der Täter die Ohnmacht spürt und merkt dass jeder sich gegen Ihn wappnet, könnte das vielleicht helfen! Aber ein Patenrezept gibt es wohl nicht! Und dieser Beitrag entstand nach einer Sendung über Sexualtäter auf 3Sat (die ZItate sind Aussagen aus der Sendung): Zitat: "Einiges war für mich überraschend, wie z.B. dass bei Sexualdelikten ein körperlicher sexueller Mißbrauch als Ursache beim Täter in nur 10-15% der Fälle tatsächlich vorliegt - allerdings der seelische Mißbrauch (d.h. schlechte soziale Verhältnisse, elterliche Gewalt, Alkohol- und Drogenmißbrauch im sozialen Umfeld usw.) bei fast 80-90 % der Täter in der Kindheit erfolgt ist." Da liegt dann wohl auch der Knackpunkt! Die Kindheit ist im Leben des Menschen so wichtig für die Charakterbildung und das wird von uns Eltern häufig unterschätzt! Ich denke wenn die Elternschaft in Deutschland etwas bewußter angegangen wird und nicht nur als "Einnahmequelle" oder "Zeitvertreib" gesehen wird, wenn sich jeder der ein Kind in die Welt setzt der immensen Verantwortung und den damit verbundenen Konsequenzen bewußt ist, dann würde auch dieses Thema langsam verebben. Klar gibt es noch die Diskussion um die vererbte Boshaftigkeit und das ist wahrscheinlich auch ein 2. zentraler Punkt denke ich. Aber wenn die Kindheit endlich wieder als schützenswertes Gut betrachtet wird, dann würden so einige Dinge anders laufen! Weiterhin ist das Leben der meisten Kinder heute total unspannend, d.h. Sie werden vor dem Fernseher und PC deponiert, Sie erleben alle nichts mehr wirklich. Wen wundert es das diese Kinder als Erwachsene im Extremen leben? Immer den Kick suchen? Nach dem Pokemon Mord in Duisburg war ich entsetzt über die Aussagen der Täter! Das Ihnen der sterbende Junge neben Ihnen einen Megaorgasmus verschafft hat während die beiden miteinander schliefen! Das Sie es erleben und sehen wollten wie es ist wenn ein Mensch stirbt! Ich war entsetzt und erschüttert! Heute frage ich mich ob diese Menschen jemals ein wirklich erfüllendes Leben hatten. Hatten Sie Spaß und Action als Kind oder waren Sie den Erwachsenen nur lästig? Was ich meine ist wir sollten uns alle fragen wieviel Mitschuld haben wir an alledem? Zitat: "Überraschend war auch, dass allgemein die Rückfallquote bei therapeutisch behandelten Straftätern bei nur 20 % liegt, d.h. bei 80% der Tätern lt. Aussage der Diskussionsteilnehmern (eine forensische Psychaterin und Therapeutin, ein kriminologischer Psychater und Therapeut sowie ein Buchautor, der sich dem Thema intensiv gewidmit und recherchiert hat - sowie in diversen Einspielungen behandelnde Ärzte, Gutachter und Psychologen) eine Wiedereingliederung in das "normale Leben" möglich ist - bei Sexualstrafdelikten ist die Rückfallquote im Schnitt etwas höher. Dabei hat die Psychologin für mich nachvollziehbar argumentiert, dass eine Frage über Reintegration von therapierten (Sexual)Straftätern ja/nein keine juristische, sondern ausschließlich eine moralisch/ethische Frage ist. Ist man als Gesellschaft bereit, den 80% reintegrierbaren und nicht mehr rückfällig werdenden Menschen die Möglichkeit dazu zu verweigern wegen der 20% anderen oder ist man bereit in 100% Straftäter zu investieren, um 80% ein neues Leben zu ermöglichen?" Auch das ist ein sehr wichtiges Thema!! Inwieweit sind wir alle in der Lage Fehler zu verzeihen? Klar ein Kind zu mißbrauchen ist keine Sache die man gerne verzeihen möchte, aber wenn ein Täter ehrlich bereut, dürfen wir Ihn dann weiterhin dafür bestrafen? Wer von uns hat nicht schon mal etwas getan was er bereut, was er ungeschehen machen möchte? Mit wem sind nicht schon mal die Pferde durchgegangen und schämte sich hinterher dafür? Auch hier wieder, wieviel Mitschuld haben wir daran und ist unsere Mitschuld nicht noch größer wenn wir eine Reintegration verhindern? Zitat: "Für mich ebenfalls interessant, dass ein Therapieerfolg von einigen wichtigen Komponenten abhängt. Es muß unterschieden werden, welche psychische Ursache beim Täter vorliegt (Schizophrenie, Psychopat, Mißbrauch...), wie lange er in Therapie ist, wie groß sein eigener Wille auf Therapie ist, wo er in Therapie ist ("Knast", "forensischer Strafvollzug"), in welches Umfeld er bei seiner Rückkehr aus dem Vollzug/der Therapie gelangt." Das ist von immenser Bedeutung, denn ein Psychopath, Borderliner oder diverse andere Persönlichkeitsstörungen ist nach Meinung der Gutachter nicht heilbar! Es sind eben Persönlichkeitsstörungen!! Dazu fällt mir der Film "Identität" ein!! Eigentlich ein Psychothriller mit viel Blut, aber psychologisch gut gemacht. Dort wird die Geschichte eines Häftlings erzählt der bestialisch gemordet hat und jetzt begnadigt werden soll! Ein Psychiater findet heraus dass der Mann eine gespaltene Persönlichkeit hat und das Ihm 9 Personen innewohnen, die voneinander nicht wissen! Er therapiert den Mann und bringt alle Personen zusammen (man sieht im Film nur wie sich 9 Personen in einem einsamen Hotel einfinden wegen eines schlechten Wetters). Dann sterben nacheinander alle diese Personen eines gewaltsamen Todes und man denkt Sie sterben wegen der Therapie. Der Psychiater erreicht eine Begnadigung weil die gespaltenen Persönlichkeit aufgrund traumatischer Kindheitserfahrungen ausgelöst wurde und der zum Tode verurteilte wird begnadigt. Auf der Fahrt zum anderen Gefängnis bringt der Mann dann alle um die den Gefangentransport begleiteten. Warum? Weil die Persönlichkeit im Manne die gemordet hatte durch das Zusammenführen aller deren Existenz wahrgenommen hat und dadurch sukzessive alle umgebracht hat. Die Persönlichkeit die mordet ist das Kind in Ihm! Eine kleines süßes unschuldig aussehendes Kind. Denn das Kind in Ihm wurde schlecht behandelt, gedemütigt und verletzt! Fallt jetzt nicht alle über mich "weil es doch nur ein Film" ist! Aber ich denke da steckt viel Wahrheit drin! Das Kind in Ihm ist der Psychopath, der mordet und diesen Psychopathen wirst Du nicht davon abhalten können! Also ist die Differenzierung hier immens wichtig. Alle über einen Kamm zu scheren macht keinen Sinn! Zitat: "Ebenfalls sehr interessant war ein Bericht über ein privatfinanziertes Projekt an der Berliner Charité mit dem namen "Hänsel und Gretel", das sich die Prävention bei potentiellen Sexualstraftätern zum Ziel gesetzt hat. D.h. potentielle Täter, die (was übrigens bei fast allen Tätern immer der Fall ist) sich ihrer gefährlichen Neigungen bewußt sind, werden bereits therapiert, bevor es zu einer Straftat kommt. Die - wenn ichs richtig verstanden habe - zur Zeit 20-30 Probanten in Behandlung haben sich alle aufgrund diverser Fernsehspots, die von der privaten Stiftung geschaltet wurde, aus ganz Deutschland freiwillig gemeldet. Und hier ist eine riesig große Chance, zu heilen (i.S. wie man einen Alkoholiker heilen kann - also so den potentiellen Täter sich so selbst konditionieren lernen, dass er der Versuchung widerstehen kann), bevor es überhaupt zu einer Straftat kommt." Ich habe einen dieser Spots gesehen und mir gleich gedacht was eine gute Idee! Denn die Prävention ist immer das beste Mittel! Denn ich denke immer noch das vieles vermieden kann wenn im Vorfeld Hilfe da ist. Ich gebe zu ich war auch schon mal so überlastet und verzweifelt mit meiner Tochter das ich Ihr auf die Finger gehauen habe. Danach habe ich selber geheult weil ich genau das nicht wollte. Aber ich bin dann selber in eine Beratungsstelle gegangen und habe mir Hilfe geholt. Das Problem hat sich danach sofort gelöst und ist nie wieder passiert. Und ich würde jederzeit wieder da hin gehen wenn ich das Gefühl habe ich schaffe das nicht alleine. Aber welche Möglichkeit hat ein werdender Sexualtäter? In der Kneipe beim Bier zu sagen "Du gestern habe ich einen Steifen gekriegt als ich ein kleines Mädchen im Badeanzug sah! Was soll ich jetzt tun?", das käme einem Selbstmord gleich. Also würde ich jederzeit dieses Projekt unterstützen!! Ich mache mich mal schlau und gucke vielleicht machen die auch Täter Opfer Angebote, dann würde ich mich zur Verfügung stellen o.ä. Zitat: "Sicherlich hat diese Sendung gestern keine Lösung zu allen in unserem Forum diskutierten Aspekten des Themas geliefert, aber für mich sehr viel Ordnung und vor allem Richtigstellung in den Argumentationswust gebracht. Letztendlich - und da stimme ich der Psychologin zu - diskutieren wir um eine moralisch/ethische Frage, die hochgradig emotional belegt ist, weil es in vielen Fällen um gänzlich wehrlose Opfer (Kinder) geht." Das sehe ich genauso! Wir sprechen über Kinder und da wird in jedem von uns der Beschützerinstinkt wach. Jeder empfindet sofort Aggressionen, was völlig natürlich ist. Daher ist es so schwer darüber in einem angemessenen Rahmen zu diskutieren! Ich stimme Ralph daher zu und will auch zum Nachdenken anregen und das als Betroffene!! Bis denn Jasmin


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Lieber Ralph, danke fuer deine Muehe. "Leider" bin ich sowieso ganz deiner Meinung, also hast du jetzt keinen Menschen neu ueberzeugt. :-) Ich habe einen Verdacht: Wenn die, die alle nach der Todesstrafe schreien, die Toetung mit ihren eigenen Haenden erledigen muessten (keine Schusswaffe), dann waere es wohl nicht mehr so weither mit der Begeisterung. So abstrakt laesst sich gut nach dem elektrischen Stuhl schreien, aber die konkrete reale Toetung eines Menschen ist doch noch mal etwas anderes, womit wohl die wenigsten schon eine Begegnung gehabt haben werden. Wenn jemand mein Kind vergewaltigen und/oder toeten wuerde, ich wuerde abgrundtiefen Hass empfinden. Ich weiss nicht, wie weit ich gehen wuerde. Aber meines Erachtens ist es eben die Aufgabe der staatlichen Gewalt, dem einen Riegel vorzuschieben, dass Leute alleine aufgrund ihrer Emotionen andere schaedigen oder gar toeten, und sei es aus nachvollziehbaren Rachegeluesten. Und was hilft es schon dem verletzten oder getoeteten Kind, wenn der Taeter ebenfalls verletzt oder getoetet wird? Gute Nacht, Melanie


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Hallo Melanie, dieses Thema ist zu komplex, als daß es mit 2-3 Sätzen abgehandelt werden könnte. Ich kann aber einfach nicht stumm daneben stehen, wenn es um Sexualstraftäter und Todesstrafe geht. Außerdem hat mich meine juristsich-humanistische Ausbildung auch gelehrt, genau und handwerklich einwandfrei diesen Dingen auf den Grund zu gehen. Und das führt dazu, daß ich manchmal einmal mehr AUF DIE BARRIKADEN gehe... auch wennn manche das manchmal nicht absehen, ich schätze leider auch ab, was hinter der ÜBERnächsten Kurve lauert, und das wird mir manch mal, auch hier, zum Verhängnis! :-) Liebe Grüße Ralph/Snoopy


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Es geht ums Geld Im Stephanie-Prozess aber hatte es immer mehr den Anschein, dass der Rechtsanwalt Ulrich von Jeinsen als Nebenklage-Vertreter im Verbund mit einem Netzwerk selbst ernannter "Opferjuristen" (die meisten ohne Anwaltszulassung) und einer zum "Team" gehörigen Psychologin durch die Zurschaustellung des kindlichen Opfers und seiner Eltern astronomisch hohe - und ziemlich unrealistische - Zahlungen vom Freistaat Sachsen erlangen will. Es gehe um Geld, das gab von Jeinsen in seinem Plädoyer unumwunden zu. Die Mutter des Mädchens forderte jüngst in einem Zeitungsinterview die nicht gerade bescheidene Summe von mehr als 300.000 Euro schon mal vorweg, angesichts des bevorstehenden "Festes der Liebe". Der Ehemann der Psychologin ging anlässlich der Urteilsverkündung in Dresden Journalisten an, er habe für seine Frau allerlei Auslagen vorstrecken müssen, und man habe noch überhaupt keine Spendengelder gesehen und so fort. Diese Psychologin hatte als Zeugin zugeben müssen, dass sie Stephanie vorwiegend telefonisch betreut; sie rufe einmal in der Woche an und frage, wie es geht. Und Stephanie sage: gut. Das erste Mal habe sie das Kind persönlich gesehen, als sie es zu einem Fernsehauftritt begleitete. Das Kind benötige auch keine Therapie, es sei ja nicht seelisch krank. Es wäre zu hoffen, dass sich die Standesorganisationen sowohl der Psychologen als auch der Rechtsanwälte mit den immer beunruhigenderen Informationen über das Treiben im Umkreis der Familie Rudolph beschäftigen. Der "Weiße Ring", eine seriöse Opferhilfe-Organisation, hatte der Familie Rudolph unmittelbar nach der Befreiung des Mädchens Hilfe angeboten - sie wurde abgelehnt. Der sächsische Justizminister Geert Mackenroth bot im Frühjahr professionelle Hilfe zur Verarbeitung des traumatischen Geschehens an - abgelehnt. Das Jugendamt warnte vor weiteren öffentlichen Auftritten des Kindes, ohne Erfolg. Die Unfallkasse Sachsen steht für Heil- und Behandlungskosten bis zur Wiederherstellung des Gesundheitszustandes von Stephanie ein. Von Jeinsen: "Davon weiß ich nichts." Nach dem Opferentschädigungsgesetz hat Stephanie, wenn nötig, Anspruch auf Heil- und Krankenbehandlung, allerdings nicht auf Schmerzensgeldzahlungen. Von Jeinsen: "Dazu gebe ich keine Auskunft." In seinem Plädoyer aber hatte er davon gesprochen, dass Stephanie Therapien benötige, "die keine Kasse bezahlt". Text zitiert aus: "Mario M., das Mädchen und das Geld", http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,454599,00.html