Elternforum Alleinerziehend, na und?

plötzlich Alleinerziehend

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tedi135

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Hallo Zusammen, mein Mann und ich haben beschlossen uns scheiden zu lassen. Wir haben gerade ein Mietshaus umgebaut und sind dort eingezogen mit unserem 1,5 Jahre alten Sohn. Weis jemand, was mir nun bei einer Trennung zusteht? Darf ich in dem Haus wohnen bleiben und bekomme Zuschüsse? Ich bin zurzeit noch in Elternzeit und erst ab Januar wieder berufstätig. Allerdings dann auch erstmals nur 20 Stunden wöchentlich, da der Kleine erst Ende August in den Kindergarten kommt. Vielleicht kennt sich jemand aus und mag mir kurz helfen


Terkey235

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Antwort auf Beitrag von tedi135

Hallo Tedi, oh, das hört sich nicht so gut an. Tut mir sehr leid, dass es nicht geklappt hat zwischen euch. Es liest sich so, als hättet ihr andere Pläne gehabt. Wenn ihr gerade erst das Haus umgebaut habt und es noch ein so kleines Kind gibt. Bekommst du aktuell noch Elterngeld Plus oder oder ist das Basiselterngeld schon ausgelaufen? Wie bist du krankenversichert? Das Einkommen deines Mannes wird relevant sein. Er ist eurem Kind zu Unterhalt verpflichtet. Sofern er genug verdient, würdest du wahrscheinlich bis zur Scheidung/Ablauf des Trennungsjahres noch Trennungsunterhalt bekommen. Da du ab Januar wieder in die Arbeit einsteigst, ist die Überbrückungszeit nicht mehr so lang. Das ist schon mal gut. Wer das Haus behält, müsst ihr gemeinsam klären. Ich nehme an, es gehört euch beiden zusammen? Könntest du dir die laufenden Kosten leisten und ihn ggf. auszahlen? Oder umgekehrt? Wenn keiner das Haus alleine halten kann, wird es in der Regel verkauft. Ansonsten findet man Lösungen wie beschrieben, also z.B. zahlt eine Person die andere aus, der Kredit wird geändert etc. Was genau meinst du mit Zuschüssen? Zum Haus? Die wird es vermutlich nicht geben, da in erster Linie dein Mann für euch zuständig ist (und du selber, denn dein Kind hat ab dem 1. Geburtstag Anspruch auf einen Betreuungsplatz). Sofern dein Mann nicht Großverdiener ist, wird er nicht das Haus für dich abzahlen müssen. Da ihr eine Immobilie habt, gehe ich nicht davon aus, dass ihr ein sehr geringes Einkommen habt? Andernfalls gäbe es vielleicht noch Wohngeld. Für die Scheidung wirst du einen Rechtsbeistand brauchen. Darum wäre es vielleicht sinnvoll, sich diesen direkt zu suchen und sich dort umfassend beraten zu lassen. Hast du alle relevanten Unterlagen vorliegen? Beispielsweise Verdienstbescheinigungen etc. Die wirst du brauchen, um z.B. den Unterhalt ausrechnen zu lassen, also am besten schon mal kopieren und sichern. Habt ihr schon überlegt, wie die Betreuung eures Kindes laufen soll? Wechselmodell oder andere Variante? Auch davon wird der Unterhalt abhängig sein. Erstmal alles Gute, terkey


tedi135

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Antwort auf Beitrag von Terkey235

Hallo, also das Haus ist nur gemietet da wir in der Elternzeit keins bekommen haben. Mein Vater hat es uns gekauft und an uns vermietet. Die Abtragung und alles Kosten zahlen wir aber damit mein Vater mit nichts zu tun hat. Der Mietvertrag der bei der Bank liegt läuft nur über mich. Es ist die Frage was ihm vom Umbau zusteht, und von den Möbeln. Bis Januar bekomme ich noch 480 Euro Elterngeld. Alleine die monatlichen Kosten also Miete inkl Nebenkosten belaufen sich auf ca 800 Euro. Mein Mann verdient Netto ca. 2200 Euro das variiert etwas da er auf Sfundenlihn arbeitet. Das Kind würde bei mir wohnen, da er LKW Fahrer ist.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von tedi135

Mieses Timing, weil Ihr mit etwas Pech auch noch Deinen Vater mit in die Kagge reitet. Die allererste Frage wäre, ob Du ab Januar (in TZ) oder wenigstens ab August (in VZ) die "Miete" alleine tragen könntest. Wenn es selbst dann nicht reicht, brauchst Du gar nicht über eine Übergangslösung nachdenken. Dann solltest Du Dich lieber zeitnah mit Deinem Vater zusammensetzen und überlegen, wie Ihr halbwegs unbeschadet aus der Nummer rauskommt. Würde er notfalls auch an jemand anderen vermieten? Und würde das dann für den Kredit reichen? Du bekommst Dein Elterngeld, dazu Kindergeld, Kindesunterhalt (Ich tippe auf 286,- Euro, aber ohne Gewähr) und bis zur tatsächlichen Scheidung noch Trennungsunterhalt - wobei der nicht so irre üppig ausfallen wird. Ich denke, Du wirst netto bei roundabout 1.000,- Euro landen als Einkommen, und das reicht natürlich nicht für die "Miete". Ein "Zuschuss" wäre dann entweder H4 oder Wohngeld, aber dafür müssen natürlich die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sein. Je größer die Chancen sind, daß Du spätestens ab August nächsten Jahres ohne Zuschüsse klarkommst, desto eher wird man ein Auge zudrücken bei der Prüfung, ob das Haus "angemessen" ist für zwei Personen. Ob Du Deinem Mann einen Ausgleich für die Renovierung zahlen mußt, hängt davon ab, was vereinbart wurde - auch mit dem "Vermieter", denn es ist sein Eigentum, das durch den Umbau an Wert gewonnen hat. Ansprüche hätte Dein Mann auch eher gegenüber dem "Vermieter" als Dir gegenüber, wobei es dem Familienfrieden sicher nicht dienlich wäre, wenn die Trennung jetzt zu einem Rechtstreit zwischen Deinem Vater und Deinem Ex führen würde. Mein DRINGENDER Rat: Nimm DIr einen guten Anwalt, und zwar JETZT! Du brauchst früher oder später eh einen, und bei so einer verzwickten Situation solltest Du jetzt schon Fehlentscheidungen vermeiden. Bei Deinem Einkommen dürfte Dir ein Beratungshilfeschein zustehen - leider ist meine Erfahrung jedoch, daß man damit nicht die gute Beratung bekommt, die Ihr mMn braucht. Von einem (sogenannten) "gemeinsamen" Anwalt rate ich unbedingt ab, das ist eh eine Farce.