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der kleine tyrann - jirina prekop - festhaltetherapie

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nochmal hallo in die runde, meine freundin hat mir zu ostern das buch "der kleine tyrann" von jirina prekop geschenkt. gestern habe ich mit dem lesen begonnen (bin jetzt etwa auf seite 50) und habe nicht wirklich ein gutes gefuehl. jetzt habe ich mir auf wikipedia die artikel ueber die festhaltetherapie sowie ueber jirina prekop durchgelesen und bei amazon in den rezensionen zu "der kleine tyrann" gestoebert. und eigentlich untermauert das ganze mein schlechtes gefuehl. ich habe momentan ziemliche probleme mit meiner kleinsten (zu dem thema kommt gleich noch ein fred, lach), aber ich glaube nicht, dass das kind festhalten, bis man einen armkrampf hat, die loesung des problems sein kann. wer von euch kennt das buch (sind ja auch einige maedels "vom fach" hier...)? was haltet ihr davon? lg, martina...


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Mal interessehalber: worum gehts genau in dem Buch?


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besteht eine diagnose? autismus? dann evtl...


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Prekop hat die Festhaltetherapie für schwer autistische Kinder, die in Heimen aufwuchsen, entwickelt. Dazu kommt, daß VORHER eine Art Therapie mit den Eltern (bzw. den festhaltenden Bezugspersonen) gemacht wurde. Es ging quasi - stark vereinfacht - darum, daß die Festhaltenden vorher Stärke und Klarheit entwickeln mußten, die sie über das Festhalten an das Kind weitergegeben haben. Schau mal im Erziehungsforum, da gab es vor ein paar Wochen mal eine Diskussion dazu mit diversen Links. Aber: Prekop ist nicht per se verkehrt. Sie hat durchaus gute Ansätze, gerade für "grenzenlose" Kinder. Sie hat so bissi das Schicksal von Ferber erlitten, Der hat seine verpönte Ferber-Methode auch nicht für neugeborene Babys, die bissi schlecht einschlafen, entwickelt, sondern für entwicklungsverzögerte Kinder mit schweren Ein- und Durchschlafproblemen. Die Kast-Zahn hat dann daraus eine radikale Methode für Babys entwickelt, die unter dem Namen "Ferbern" sehr umstritten ist - von der sich Ferber selber aber deutlich distanziert hat. Ähemm, ja, abgeschweift.... Aber nichtsdestotrotz: Die Festhaltemethode von Prekop mag für schwer autistische Kinder angebracht sein, da kenne ich mich nicht aus. Für Otto-Normalkind ist sie m.E. nicht geeignet, aber dafür war sie auch nie gedacht. Ohne speziell ausgebildete Therapeuten sollte sie sowieso nicht gemacht werden. Und Prekop ist trotzdem keine schlechte Wissenschaftlerin und hat an manchen Stellen bedenkenswerte Ansätze. Gruß, Elisabeth.


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Ich kenne das Buch persönlich nicht. Vom Festhalten halte ich bedingt viel. Es kommt auf die Situation an und natürlich das Kind. Einige Kinder können die Nähe und Enge gut gebrauchen und finden es positiv begrenzend, andere Kinder können das festhalten während eines Wutanfalls nicht vertragen. Man muß sich fragen, was das Kind mit seinem Verhalten bezwecken will. Wie könnte man dieses Verhalten verändern, was wäre dafür nötig? Ich habe in meinem Leben schon reichlich Kinder festgehalten um sie vor sich selber zu schützen, die Alternative wäre gewesen, sie zu fixieren und das ist eher die letztere Lösung gewesen. Zur Erkläreung, ich war sieben Jahre in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie auf der Akutsstation tätig.


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ich halte vom festhalten eigentlich nur was bei auto-aggressiven kindern.... auch ich habe zeitweise auf der kinder-und jugendpsychiatrie gearbeitet, ebenso auf akut... ;-) (Klinikbereich)


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ich habe das mal proooobiert - nachdem ich mir die ersten eingefangen hatte, habe ich es gelassen. Mein Sohn war lange lange Zeit eh nicht besonders auf Körperkontakt eingestellt. Kuscheln war lange Fehlanzeige, ich hatte sogar oft das Gefühl, er WILL gar nicht kuscheln (gut, ein Kuschler bin ich auch nicht, aber mit dem eigenen Kind....) - das kam erst viel später. Also mit Festhalten usw. hätte ich weder ihm noch mir einen Gefallen getan... inzwischen haben wir so unsere eigenen Kniffe


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Ich habe dieses Buch vom Psychologen empfohlen bekommen und zu Anfang unserer beider Therapieen gelesen. Ich fand es sehr gut, es hat mir die Augen geöffnet und mich gestärkt. Allerdings bin ich froh, dass ich während des Lesens zwei kompetente Ansprechpartner hatte. Wir haben uns gegen die Festhalte-Therapie entschlossen, da weder ich noch mein Kind dafür geeignet sind, aber auch das haben die beiden Psychologen erst 'herausfinden' müssen. Beide sagten ausdrücklich, dass man diese Therapie nicht auf eigene Faust machen soll sondern wirklich nur im Rahmen einer Therapie, aber ich glaube, weiter hinten im Buch steht das auch nochmal genauer drin.