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Alleinerziehend und einsam geworden... kennt das jemand?

Alleinerziehend und einsam geworden... kennt das jemand?

Sonnenmond

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Hallo, ich bin während meiner Schwangerschaft vor einigen Jahren hier gewesen, war aber mehr im Chat und habe hier nur ab und zu mal rein gesehen. In den Jahren danach habe ich hier öfter mal hinein gelesen, da ich auch alleinerziehend wurde. Unsere Situation - ich bin alleinerziehend mit einem Kind - ist soweit ganz "OK" - der Kontakt zum Vater geregelt usw. Allerdings bin ich im Laufe der Jahre in die Einsamkeit gerutscht... da ich gar nicht mehr raus komme. Meine Familie ist größtenteils verstorben, alt, wohnt anderswo oder man ist verkracht miteinander. Daher gibt es diesbezüglich keine Unterstützung im Alltag. Ich manage - mit Job - täglich alles alleine. Am Anfang war lange Euphorie vorhanden, doch nach und nach verlor ich mein eigenes Leben aus dem Blick und es drehte sich alles nur noch ums Kind und um den Job. Zeit für mich blieb keine mehr. Nach und nach wurde ich nicht mehr eingeladen, weil ich eh - mangels Kinderbetreuung - immer absagen musste. Manchmal war ich auch einfach zu erschöpft für eine lange Abendveranstaltung. Nachdem in meiner Umgebung alle wieder liiert sind, ihre Leben leben und dies relativ zufrieden, ist mir schmerzlich bewußt geworden, dass ich in die totale Einsamkeit gedriftet bin. Beruflich läuft alles gut. Mein Kind entwickelt sich auch gut - ohne große Auffälligkeiten - hat viele Freunde und dementsprechend die Verabredungen. Aber die wirklich verlässlichen persönlichen Kontakte fehlen bei mir. Ich fühle mich oft nur noch "über". Ich erfahre zwar Wertschätzung über den Job, aber das ist doch nicht alles im Leben. Die Einsamkeit macht mir langsam zu schaffen. Kennt das wer von euch auch? P.S. Kinderbetreuung kann ich nicht finanzieren und in der Nachbarschaft gibt es keine Person, die "mal eben so" einhüten würde/kann. Wenn das jemand von euch kennt, wie seit ihr da wieder raus gekommen? Was hat euch geholfen? Eure Erfahrungen interessieren mich. Liebe Grüße Sonnenmond


Strudelteigteilchen

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Aber wenn das Kind Freunde hat und auch Kontakt zum Vater, dann kann das Betreuungsproblem doch nicht wirklich die Ursache für die Einsamkeit sein, oder? Wie alt ist denn das Kind? Ist es nie beim Vater? Oder bei einem der vielen Freunde? Ausserdem gibt es ja auch Kontakte, die man mit Kind pflegen kann. Ich habe Freunde, die MEINE Freunde sind - als die Kinder klein waren, wurden sie dorthin einfach mitgeschleppt (inzwischen sind sie gross und brauchen keine Betreuung mehr, sie bleiben einfach zu Hause oder verabreden sich selber). Oder man geht ins Fitness-Studio, das eine Kinderbetreuung anbietet, oder zu einem VHS-Kurs mit Kinderbetreuung (unsere VHS bietet sowas an). Deswegen würde ich persönlich die Ursache woanders suchen als in der Kinderbetreuung - und mich dann auf genau diese Ursache konzentrieren. Was machst Du denn, wenn das Kind beim Vater oder beim Freund ist? Kannst Du Dich beschäftigen? Was bringt Dir Spass? Kann man das auch in der Gruppe tun? Da würde ich mal genauer hinschauen.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ich war während der Ehe übrigens einsamer als jetzt als AE. Man verlässt sich gerne auf den Partner als "Bespasser". Aber wenn das dann nicht (mehr) funktioniert, steht man doof da.


Sonnenmond

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Nun, wenn Freundschaftsbesuche am Nachmittag stattfinden, muss ich oft arbeiten. Das ist selten Zeit für mich. Ich meine eher die Abendstunden. Ich würde gerne in einen Sportverein gehen. Oder mal spontan ins Kino etc., aber habe abends grundsätzlich keine Betreuung. Und tagsüber muss ich arbeiten, um uns zu ernähren ;-) das mache ich ja nicht, weil ich nichts besseres zu tun habe... Eine Partnerschaft nach all den Jahren wäre nicht das Schlechteste und dafür muss man rausgehen, genau dies kann ich viel zu selten. Da helfen die Vater WE´s auch nicht wirklich viel weiter. Wie ich rauslese, geht es Dir nicht so.


Strudelteigteilchen

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Nein, wobei ich nicht einen Partner suche, sondern Freunde. Weil ich - siehe oben - eben die Erfahrung gemacht habe, dass ein Partner nicht aus der Einsamkeit rettet. Ich habe einen wirklich grossen Freundeskreis, mit und ohne Kinder, mit und ohne Job, mit und ohne Lebenspartner. Ich gehe mal davon aus, dass das Kind jedes zweite WE mindestens eine Nacht beim Vater übernachtet. Das sind schon mal zwei Nächte pro Monate, an denen Du ausgehen kannst - wenn Du wirklich willst. Nochmal: Was machst Du denn da? Langweilst Du Dich? Wenn das Kind (wie alt ist es denn nun?) dann hin und wieder auch bei einem Freund übernachtet, dann werden es sogar mehr Abende/Nächte. Das ist mehr als ich früher hatte, denn "mein" KV wohnt im Ausland und nimmt die Kinder nie. Am Wochenende kann man auch mit Kind mal Freunde besuchen oder eben ins Fitnesstudio gehen und das Kind dort in die Betreuung geben. Ich bin fest davon überzeugt, dass es einen Weg gibt, wenn der Wille wirklich da ist. Zumal Du mit einem Kümmer-KV und Kinderfreunden bessere Bedingungen hast als viele andere hier.


bikermouse66

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Hallo, ja, ich kann Dich gut verstehen. Meine Jungs sind jetzt 8 und 12 Jahre alt. Seit der Kleine 2,5 ist, gehe ich wieder arbeiten. Seit 1,5 Jahren arbeite ich zu "normalen" zeiten, vorher Dauernachtschicht. Ja, mir geht es ähnlich wie Dir, obwohl ich meine Kinder inzwischen auch mal für 2 Stunden alleine lassen kann. Unter der Woche, bin ich froh, wenn ich nach der Arbeit den Haushalt halbwegs auf die Kette kriege. Zum Teil bleibt es für´s WE liegen. Viele Mütter, die ich kenne, treffen sich nachmittags. Dann bin ich arbeiten. Abends habe ich keinen Babysitter und abends lasse ich sie nicht gern alleine. Am WE gibt es hier keine Papa-Wochenenden. Also ist wenigstens ein Kind bei mir. Meine Eltern nehmen höchst selten beide Kinder. Also ist da auch selten die Möglichkeit mal rauszugehen. Habe mich jetzt im Fitness-Studio angemeldet, in dem die Jungs in der Zeit Badminton spielen. LG mousy


desireekk

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Hallo, ich kenne es "etwas" aber ist es bei mir anders gelagert. Aber nehmen wir mal meine Freundin: Si8e hat eine eigenen Praxis, und mind. von 8-17 Uhr dort. Trotzdem hat sie aiuch mal Freunde getroffen, wenn auch nur erschwert. Manhcmal musste das Kind zu Zeiten noch mit zu Freunden, da fand ich, wäre Bett besser gewesen, abver irgendwie müssen in der Familie alle zusammen das wuppen. Auch wenn das mal 1-2 Stunden weniger Schlaf bedeutet :-) Sie hat mir oft genug abgesagt, keine Frage, aber bei ihr war das eher eine Typfrage. VIELE Freunde hat sie nicht, aber immerhin ein paar. Spontan ist mit kleineren Kindern eher nicht drin, schon klar. Meine Freundschaften werden bei mir sehr viel über das Telefon aufrechterhalten., da ich pro Tag ca. 12 Std. außer Haus bin und die restliche magere Zeit den Kindern gehört.. Feiern und Kino ist weniger drin. Aber je älter die Kinder werden, umso besser wird es, ist also alles eine Frage der Zeit. Viele Grüße Désirée


Patti1977

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ich kenne das durchaus. in der woche genieße ich das, an den vaterwochenenden kann das schon einsam sein. ich hab mir dann für die we viel vorgenommen: sauna, ausflugsziele usw. klingt langweilig aber für mich befreiend. ich hab viele neue leute über fb kennengelernt. persönlich durch organisierte wanderungen etc. was durchaus sehr lustig war und interessant. darüber nunwieder habe ich einen neuen partner gefunden (fernbeziehung, daher in der woche allein). ich hab mich selbst am schopf gepackt und einfach neues versucht.


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich kenne das. Da ich Vollzeit arbeite, ist der Tag mit Job und mit Fahrzeiten verplant. Dazu dann abends mal Sport und mal Hobby vom Kind. Am Wochenende, wenn sie beim Papa ist, mache ich entweder Notfallbereitschaft (darf also nicht weit weg von zuhause und muss erreichbar sein) oder bin beim Studium in der Uni. Wenn ich mal mit Freundinnen weg möchte, haben die oft auch was anderes vor oder bereisen ganz Deutschland, da sie (meist) ungebunden und immer ohne Kind sind. Oft muss ich gemeinsame Aktivitäten absagen, weil ich eben keine Betreuung habe und da ich eh wenig Zeit mit meinem Kind habe, möchte ich nicht auch noch am Wochenende einen "fremden" Babysitter haben. Verwandte habe ich nicht in der Nähe. Und da wir hier auch nur zugezogen sind, ist es auch nicht so einfach, über die Kinder Freundschaften zu schließen. Mein Kind hat Freunde, trifft sich auch mit ihnen, aber deshalb sind die Eltern ja nicht automatisch meine Freunde, auch wenn ich sie mag oder sie mich. Dennoch möchte man sich nicht zwangsläufig gemeinsam die Nächte um die Ohren schlagen ... Helfen kann ich dir nicht, nur zeigen, dass es anderen (in dem Fall mir) auch so geht. Aber ich leide nicht unter der Einsamkeit. Klar, ab und an finde ich es schade, aber es ist für mich auch nicht soooo wild. Ich bin von Zeit zu Zeit mal ganz gern allein, weil ich dann in Ruhe lernen kann und Sachen wie Haushalt, Wäsche, Einkaufen machen kann. Dazu komme ich nämlich in der Woche fast nie :-) LG und Kopf hoch, es kommen auch andere Zeiten! Manchmal sind die Dinge, wie sie sind. Und da kann man auch nicht immer direkt was dran ändern ... aber oft ergeben sich Umstände durch Zufall oder Glück :-)) Das wird schon! Mucki


Pinky2

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Hallo, nachdem ich mich von meinem Partner getrennt habe, war es eine kurze Zeit so. Allerdings sind mir meine alten Freunde geblieben. Da die auch nicht immer Zeit hatten, hab ich mich einem Freizeitforum angeschlossen. Google doch mal in deiner Stadt ob es sowas auch bei dir gibt. Man kann alles mitmachen, muss aber nicht. Oder selber was reinstellen. Wir haben mittlerweile zwei Foren wo echt viel los ist. Ich könnte, wenn ich den könnte, jeden Tag was unternehmen. Mittlerweile brauch ich das Forum nicht mehr so, denn ich habe mir einen neuen Kreis von Freunden aufgebaut und unternehme viel, wenn ich den Kinderfrei habe. Viel Glück Lieben Gruss Pinky


Sonnenmond

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Antwort auf Beitrag von Pinky2

Lieben Dank für eure Antworten. Es tut gut zu wissen, dass es mir nicht alleine damit geht. Grundsätzlich ist es schon so, dass ich gut etwas mit mir alleine anfangen kann. Aber um die Weihnachtszeit herum machen in unserer Umgebung wirklich alle nur auf Familie und es wird so still... ... da ich inzwischen jahrelang ohne Partner bin, kommt bei mir doch mehr und mehr das Gefühl auf, mal wieder geliebt werden zu wollen. Die Nähe einer (guten!!!) Partnerschaft zu spüren. Das man füreinander da ist etc. Beruf, ich arbeite auch im Schichtdienst mit Rufbereitschaften (die leider genutzt werden!!!), Kind und Haushalt machen mich nach jahrelangem Alleingang langsam auch fertig. Ich fühle mich erschöpft und möchte mich hier und da einfach mal gerne wieder anlehnen können. Die Idee mit den Foren in der Stadt ist gut. Allerdings habe ich ja nach wie vor viel zu wenig Zeit für sowas. Ich bin nun den Schritt gegangen, meine Stunden runter zu setzen. Das beginnt dann im nächsten Jahr. Schon jetzt freue ich mich darauf, auch wenn dies weniger Geld bedeutet, hoffentlich etwas mehr "Luft" für alles zu bekommen. Liebe Grüße Sonnenmond


spiky73

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hallo sonnenmond, was du da beschreibst ist doch lebensphasenabhängig. finde ich zumindest. man könnte es vielleicht auch quarterlife crisis, midlife crisis, oder irgendeine noch nicht näher bezeichnete krisenphase dazwischen nennen. deine und meine lebenssituation sind ansatzweise vergleichbar: auch ich arbeite im schichtdienst und kenne daher dieses problem der 'sozialen vereinsamung'. aber auch meine beiden single-kollegen (ohne kinder) kennen das. wenn man dann mal (kind)frei hat, dann will man nicht mehr unbedingt aus dem haus, nicht wahr? sondern man ist einfach mal froh, für einen abend die couch oder das bett für sich zu haben. zumal ich es auch ziemlich schwierig finde, in meinem alter (ich werde nächstes jahr 40) eine location zu finden, wo man hingehen kann... das beziehe ich aber einfach hier auf's platte land, in der stadt ist das sicher etwas anders. es gab hier durchaus einige kneipen und clubs, die 'meine' musik gespielt haben: rock, classic rock etc. etc., aber die haben inzwischen alle zugemacht. weil das frühere stammpublikum wohl inzwischen in einem alter ist, in dem man nicht mehr oft und regelmäßig am wochenende 'uff die gass' geht. und von gelegenheitskunden können die kneipen- und clubbesitzer nicht leben, logisch. bei mir steht und fällt die gute laune immer mit dem stresspegel. die letzten drei jahre empfand ich mehr als stressig, in letzter zeit hat sich aber irgendetwas geändert. keine ahnung, was es war - es waren wohl verschiedene kleine parameter, die sich verschoben haben. unsere situation ist immer noch stressig, hektisch, chaotisch, aber ich gehe irgendwie anders damit um. phasenweise habe ich mich auch nach einer partnerschaft gesehnt. das kommt und geht. aber eigentlich passt in unsere leben doch kein mann rein. vielleicht mal in 10 jahren oder so, wenn die kinder aus dem haus sind... gestern waren meine kids und ich z.b. schwimmen, ich habe meine freundin mitgenommen. es war schön und ganz entspannt. ich wüsste nicht, wie so eine unternehmung mit mann noch schöner werden könnte... im grunde hilft es wirklich nur, sich kleine 'nischen' zu schaffen und zu akzeptieren, dass die situation so ist, wie sie ist. und sich eben an den kleinen freuden des alltags zu erfreuen... lg, martina.


Sonnenmond

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Antwort auf Beitrag von spiky73

Ja, das denke ich auch manchmal, dass das alles phasen- und auch stress bedingt ist. Ich merke zum Beispiel, dass, wenn ich ganz viel Stress habe und mich ausgepowert fühle, die vermeintliche Einsamkeit und die Vorstellung von Geborgenheit größer wird. Läuft aber alles relativ "normal" - dann geht es mir auch besser. Die Situation habe ich auch schon lange angenommen wie sie ist und mache das Beste daraus. Nur manchmal gibt es so Momente die vieles infrage stellen... diese Momente sind auch blöd :-) Dennoch schwirrt mich - trotz allem - der Gedanke im Kopf herum, dass es die wahre Liebe gibt und auch partnerschaftlich lebbar ist... ... und trotz allem genieße ich auch meine Kinoabende mit mir ganz alleine! :-) Schön von Dir gesagt, Martina: ".... ich wüßte nicht, wie ein Mann das noch schöner hätte machen können!" den Tag mit der Freundin. :-) Lieben Gruß zurück! Sonnenmond


Sunny76

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Ich kann mich nur SST anschließen. In der Bezeihung mit dem KV war ich einsamer als jetzt. Und hier gibt es keine Papa-Wochenenden, mein Sohn ist immer da. An den freien Wochenenden hättest Du doch Zeit für Dich. Ich denke es ist eher der fehlende Antrieb als die fehlenden Gelegenheiten.


minifilou

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Antwort auf Beitrag von Sonnenmond

Wo wohnst du denn? Ich kenne das auch nur zu gut. Kann grad jetzt in der Adventszeit ein echt häßliches Gefühl sein, wenn man so wenig Erwachsene um sich hat, die wirklich wichtig sind.