Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Schwanger und (wahrscheinlich) bald alleinerziehend

Thema: Schwanger und (wahrscheinlich) bald alleinerziehend

Hallo! Hatte schon vor längerer Zeit mal was gepostet, zwischendurch sah es so aus, als wär alles okay, doch nun erneutes Chaos: Erfreuliche Kurzinfo: Bin 39 und mit einem Jungen in der 21ten Woche schwanger. Alle Untersuchungen soweit okay, bis auf übliche Zipperlein gehts mir gut. Der Kleine tobt rum und fühlt sich anscheinend auch wohl. Soweit, so gut. Leider zerbricht gerade - zumindest aus meiner Sicht - die Beziehung zu dem Vater des Kindes. Wir kennen uns erst seit Nov ´13, das Kind war nicht geplant, und nach längerem Hin und Her hatten wir uns gemeinsam dafür entschieden. Nun bin ich mit allem aber komplett allein gelassen. Es gibt keine Nachfragen (selbst nach Untersuchungsterminen, die ich ihm mitteile, kommt nichts). Der Versuch von ein paar gemeinsam verbrachten Tagen zeigte mir deutlich, daß ich "geduldet", aber nicht gebraucht werde. Will nicht jammern, aber es ist schon hart, zu merken, daß es nicht funktionieren wird. Bin mit ihm zusammen einsamer als alleine. Kommentare seinerseits: "Bin halt Sternzeichen Stier, damit muß man klar kommen." - oder: "Sobald Frauen schwanger sind, werden sie komisch". Mmh, danke. Einfach mal ne Umarmung oder mal nicht rauchen, wenn ich da bin, ist nicht drin. Absolut kompromisslos und ich verliere mich in seiner Gegenwart immer mehr. Krankheitsbild anscheinend totaler Narzisst, das kriege ich jetzt erst mit (unterschiedliche Wohnorte, vorher gab es nur Wochenendtreffen). Erlebe ihn auch mit seinem ersten Sohn (15 jährig), da ist er sehr liebevoll und fürsorglich, hat ihn aber auch nur selten, wenn es mal in seinen Kram passt. Wollte immer Familie, nicht einfach nur ein Kind, aber das wird es wohl jetzt werden. Und irgendwie hab ich das Gefühl, in Abhängigkeit zu sein und es gefälligst weiter versuchen zu müssen, schliesslich ist er der Vater und es gibt ja auch "lichte Momente", aber eben sehr selten. Das Verrückte ist, daß er denkt, daß alles total okay ist. Insgesamt macht mir diese Situation vor allem schwierig, mich einfach auf das Kind zu freuen. Hat hier jemand was ähnliches durch? Sind Männer einfach so (blöde Frage...)? Muß ich da fürs Kind durch? Rechtsbeistand oder einfach erstmal wo Info holen wegen Sorgerecht, Vaterschaft etc? Wäre über jeden Tip (emotionaler oder rechtlicher Art) dankbar! Gruß, Sandra

von plymouth am 24.08.2014, 23:13



Antwort auf Beitrag von plymouth

Schön, dass es euch schon mal gut geht. Fühle dich mal gedrückt. Bei mir war das Kind gewünscht (vom Kindsvater) und er hat sich dann in der Schwangerschaft getrennt. Das Sorgerecht habe ich, daher ist es nicht so stressig. Ich habe zur Geburt eine Doula mitgenommen, mit der ich mich schon im Vorfeld getroffen habe. Das war für mich die beste Entscheidung. Meine Maus ist jetzt ein Jahr und der Kindsvater hat sie genau zwei mal gesehen. Mit 5 Tagen und 5 Wochen. Ich trauere wenn überhaupt meinem Traum von der rama Familie nach, und ich glaube, dass es so besser ist. Nicht nur für mich, sondern vor allem für das Kind. Wünsche dir ganz viel Kraft!

von nuria82 am 25.08.2014, 09:27



Antwort auf Beitrag von plymouth

hat jemand ähnliches durch? - ja ich. muss ich da fürs Kind durch? - auf gar keinen Fall. Geht noch vor der Geburt zum Jugendamt, lasst die Vaterschaft anerkennen, Sorgerecht hast Du von Anfang an ein alleiniges da nicht verheiratet und es liegt an Dir, ob es dabei bleibt oder nicht (ich würde es so lassen)

von Holzkohle am 25.08.2014, 12:37



Antwort auf Beitrag von plymouth

Auch wenn ich nicht selbst in der situation bin, kenne ich doch einige, denen es ähnlich geht. mein Tip: Sorgerecht und Vaterschaftsanerkennung sind 2 DInge und an deiner STelle würde ich das alleinige Sorgerecht behalten. Das heißt nicht, dass dein Kind und der Vater sich nicht trotzdem sehen. Die Vaterschaft kann der Vater trotzdem anerkennen, gern schon vor der Geburt,dafür müsst Ihr gemeinsam zum Jugendamt.

von Geisterfinger am 25.08.2014, 13:08



Antwort auf Beitrag von plymouth

Bitte bedenke, dass für Männer eine Schwangerschaft nicht so real ist, wie für Frauen. Ein Mann sieht nur, wie Dein Bauch wächst. Er spürt es nicht. Daher hat mit der Aussage: "Sobald Frauen schwanger sind, werden sie komisch" gar nicht so unrecht. Und die Hormone tun ihr übrigens dazu. Wenn dann noch ein Prise "Egosimus" (Narzissmus würde ich das gar nicht nennen) dazu kommt, ist die Krise perfekt ganz unabhängig davon wie lange man schon zusammen ist und ob das Kind ungeplant und geplant war. Hast Du noch Deine Wohnung? Dann zieh' Dich ein bisschen zurück und schau mal, ob er dann auf Dich zukommt. Wenn er in seiner Wohnung unbedingt rauchen möchte, trefft euch bei Dir (wo Du die Regeln aufstellst) und schick' ihn zum Qualmen vor die Tür! Lege die Vorsorgetermine möglichst so, dass er mit gehen kann. Z.B. auf freitags abends wenn er schon da ist. Er kann gar nicht wissen ob und was er verpasst, wenn er nie dabei war.

von shinead am 25.08.2014, 13:45



Antwort auf Beitrag von plymouth

Ich habe auch so eine verkorkste Situation. Ich bin ss (3.kind) und ganz allein. Es ist stressig und manchmal platzt mir fast der Kopf. Aber ich werde die stressigen Jahre überstehen auch ohne den kV. Natürlich bin ich Super wütend und enttäuscht, so allein gelassen worden zu sein. Aber da kann man nichts machen. Leider habe ich mir die heile familienwelt wohl zu rosig vorgestellt.

Mitglied inaktiv - 25.08.2014, 21:25



Antwort auf Beitrag von plymouth

Ich trenne mich gerade von genau so einem Mann, wie Du ihn beschreibst - nach 7 (!!!) Jahren. Und ich wünschte, ich hätte es gleich getan. Direkt, als ich merkte, daß mit so einem Menschen keine Beziehung zu führen ist. Auf jeden Fall keine, in der Kinder mitbetroffen sind. Auch wir kannten uns kaum, als ich schwanger wurde und wir uns nach reiflicher Überlegung dafür entschieden haben. Mittlerweile haben wir sogar zwei Kinder. ABer es wurde nicht besser (ach nee), sondern alles immer schlimmer bis hin zu mittlerweile untragbar. Von daher will ich Dich bekräftigen in dem, was Du fühlst. Auf gar keinen Fall glauben, "für das Kind da durch zu müssen" und mit einem Mann eine Beziehung haben zu müssen, mit dem es nun mal nicht geht. Unfug! Zieh die Reißleine, solange es noch relativ schmerzarm möglich ist. Wenn Dein Kind nämlich erstmal älter und daran gewöhnt ist, mit dem Papa zusammenzuleben, wird es immer schwieriger, sich noch zu trennen, und immer schmerzhafter für alle Beteiligten. Trau Dir!!!

von punsch am 26.08.2014, 10:05



Antwort auf Beitrag von plymouth

Die Situation kommt mir bekannt vor. Ich kannte den Kindsvater erst sehr kurz und bin prompt schwanger geworden. Ich hab von Anfang an das Gefühl gehabt, dass das nichts wird, wollte für das Kind aber alles probiert haben. Der Unterschied bei uns liegt aber daran, dass der KV sehr lieb ist. Während der Schwangerschaft war ich seine Schatzkiste, danach nur noch die Kiste (das ist aber Witzig gemeint). Er hat sich immer toll um alles gekümmert usw. Nichts desto trotz hat es leider nicht funktioniert und jetzt stecken wir mitten in einer (friedlichen) Trennung. Wenn du weißt, dass es nicht klappen wird dann musst du das nicht wegen dem Kind unbedingt durchziehen. Ich für meinen Teil bin aber froh, das ich einfach alles ausprobiert habe. Zumal ich mir nicht sicher war, ob die Schwangerschaft meine Gefühle verzerrt. Die Hormone habens ganz schön in sich. Bei so einer Entscheidung wollte ich gerne einen klaren Kopf haben. Auch wenn sich das jetzt ganz fies anhört, aber ich habe die Trennung bewusst vor mir hergeschoben, weil jeder Monat den wir noch zusammen waren konnte ich eine Menge Geld beiseite legen und das tut mir jetzt gut. Wenn möglich dann lasse die Vaterschaft anerkennen, behalte aber das Sorgerecht und gibt dem Kind deinen Nachnamen. Alles gute für euch!

von WonderBebi am 26.08.2014, 19:35



Antwort auf Beitrag von plymouth

Hallo Sandra, Ich habe genau das Gleiche durch mit dem Vater meines Sohnes. Heute ist er zwei Jahre und drei Tage alt, wir haben kaum Kontakt zum Kindsvater - er meldet sich nur so wie es ihm passt - und sind unendlich glücklich zu zweit. Ich genieße das Leben allein mit meinem Sohn und auch die damit verbundenen Freiheiten. Wenn du möchtest - ich blogge über unser Leben unter www.weliv.de - schau doch mal vorbei. Liebe Grüße, Tina

von benessy am 29.08.2014, 22:50



Antwort auf Beitrag von plymouth

Hallo Ihr Lieben und danke für Eure Antworten und Eure unterstützenden Worte. Es tut schon gut, das Gefühl zu haben, nicht allein in der Situation zu sein, auch - wenn ich natürlich keinem so etwas wünsche!!! Derzeit ist Funkstille, da ich entschieden habe, nicht mehr hinterher zu rennen. Das fällt mir nicht leicht, aber ich merke, daß es mir besser geht. Hab psychologische Beratung in Anspruch genommen, da ich doch stark in eine depressive Phase (das kenn ich an mir nicht!!!) abrutschte. Ich mag den Mann nach wie vor, unsere Entscheidung fürs Kind fiel gemeinschaftlich und ich informiere ihn per Mail über anstehende Untersuchungen und frage nach seiner Meinung, wenn eine Entscheidung anliegt. Auch über den Ausgang der Untersuchung kriegt er Info, aber ansonsten lass ich ihn einfach in Ruhe. Bin immer noch für ihn da, wenn er mich brauchen würde. Aber er steht für sich und kann sich nicht anlehmen, man darf sich auch an ihm nicht anlehnen. Und ich kann einfach nicht mehr. Bevor ich vor die Hunde gehe und das Baby Schaden nimmt, trete ich einfach einen Schritt zurück und versuche, mich nicht zu verlieren. Danke Euch und auch Euch alles alles Gute! Sandra

von plymouth am 01.09.2014, 22:42