Zehn bis Dreizehn

Forum Zehn bis Dreizehn

LRS

Thema: LRS

Hallo mein Sohn ist 10 Jahre und geht in die 4.Klasse einer Grundschule in MV und hat eine anerkannte LRS. Nun wurde neulich ein Diktat geschrieben. Es hieß er bekommt einen Lückentext so das nicht alle Wörter geschrieben werden müssen. Mein Sohn bekam eine 6. Beim Diktat musste mein Sohn alle Wörter schreiben außer die Wörter,, und, in, alle und wie,,. Ich finde das ist doch keine Erleichterung für einen LRS Schüler? Hat jemand Erfahrung damit?

von Franka am 15.01.2020, 18:15



Antwort auf Beitrag von Franka

Ich bin selbst Deutschlehrerin, zwar in Schleswig-Holstein, aber das dürfte keinen Unterschied machen. Die Rechtschreibleistungen dürfen nicht bewertet werden in einer Klassenarbeit bei LRS; d.h., das Diktat deines Sohnes darf auch nicht benotet werden, auch wenn er nicht alle Wörter schreiben musste. Es gibt einen Legasthenieerlass in den jeweiligen Bundesländern, für unseres steht dort beispielsweise: " Bei der Leistungsbeurteilung von Diktaten und vergleichbaren Übungsarbeiten soll nach pädagogischen Gesichtspunkten des Einzelfalles statt mit einer Note verbal beurteilt werden. Hierbei soll insbesondere der individuelle Leistungsfortschritt erwähnt werden." Also sollte unter dem Diktat stehen: "Achte besonders auf die Großschreibung. Du hast schon mehr Wörter richtig geschrieben als beim letzten Diktat", oder Ähnliches...Aber definitiv keine Sechs. Sprich mit der Deutschlehrkraft und wende dich, sollte diese uneinsichtig sein, an die Schulleitung. Viele Grüße, Pia-Lotta

von Pia-Lotta am 15.01.2020, 18:45



Antwort auf Beitrag von Pia-Lotta

war legastenie so dss Diktate und rechtschreibung nicht gewertet wurde aber nur mit dem entsprechenden Attest - LRS fiel darunter nicht. Ggf hast Du was falsches im Attest stehen ? dagmar

von Ellert am 15.01.2020, 20:16



Antwort auf Beitrag von Pia-Lotta

Ich bin Lehrerin in Sachsen-Anhalt. Hier sind die Bestimmungen bezüglich LRS andere. Bei "besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben" hat das Kind das Recht auf einen Nachteilsausgleich (Zeitzugabe, reduzierter Aufgabenumfang, Vorlesen der Aufgabenstellung, Nutzung des Wörterbuches...). Erst wenn der NTA nicht mehr ausreicht, darf eine Modifizierung der Bewertung z. B. Aussetzung der Note im Lesen und Rechtschreiben vorgenommen werden. LG Klosterfee

von Klosterfee am 17.01.2020, 18:34



Antwort auf Beitrag von Franka

Habt ihr einen Nachteilsausgleich und die Aussetzung der Rechtschreibnote beantragt? Ist das genehmigt worden? Nachweisbar? Nur dann kann ihm die Note erlassen werden. So ist es in Sachsen. Such das Gespräch mit der Deutschlehrerin und kläre diese Fragen.

von As am 15.01.2020, 20:44



Antwort auf Beitrag von Franka

Hallo, ich denke da musst du dich ganz genau informieren, welche Art des Nachteilsausgleich es in MV gibt. Wer zuständig ist? Schulpsychologe? In Bayern wird da z.B. ein deutlicher Unterschied zwischen LRS und Legasthenie gemacht. Bei der LRS ist der Nachteilsausgleich eine KANN-Bestimmung - da entscheidet mehr oder weniger die Schule was sie zulassen. Bei der anerkannten Legasthenie dagegen entscheidet der Schulpsychologe was als Nachteilsausgleich gewährt werden muss (Zeitzuschlag, Vorlesen von Aufgaben, keine Wertung der Rechtschreibung...). Grundschule hat bei uns so gut wie alles verweigert, da hies es dann Kind soll einfach mehr üben. Bis dann wirklich die Schulpsychologin deutlich geworden ist. An weiterführenden Schulen war das dagegen nie ein Problem. Wer hat denn die LRS getestet? Habt ihr Kontakt zum Schulpsychologen? Wurde bei der Ankerkennung der LRS festgestellt, welcher Nachteilsaufgleich gebraucht wird? Und vorallem was gibt euer Bundesland vor, wie damit umgegangen werden muss. Gruß Dhana

von dhana am 15.01.2020, 21:54



Antwort auf Beitrag von dhana

Meine Tochter wurde vorletztes Jahr getestet. In Bayern gibt es wohl (zumindest schulisch, bzw. für Realschüler?) gar keine Unterscheidung mehr zwischen Legasthenie und LRS. Irgendwelche Vergünstigungen gibt es nur mit Legasthenie. Meine Tochter lag genau einen Punkt daneben. Sie könnte den Test wiederholen, jetzt wo sie in der nächsten Altersgruppe ist, aber im Endeffekt weiß ich nicht, was ihr mehr schaden würde. Der Legasthenie-Hinweis im Abschlusszeugnis oder die schlechte Deutschnote. Hier werden hauptsächlich Aufsätze geschrieben, da macht die Rechtschreibung 20% aus. Mit einer 6 in Rechtschreibung wird der Aufsatz idR eine Note schlechter. Das könnte man mit ein bisschen Fleiß und Bock ausgleichen (was sie leider nicht tut; aber das ist dann nicht mehr mein Problem).

von Häsle am 16.01.2020, 07:53



Antwort auf Beitrag von Häsle

der Legastheniker fällt spätestens im Einstellungstest oder bei der Arbeit eh auf... Wir haben im Studium alle Hausarbeiten etc korrigieren müssen bei der Großen, sie arbeitet auch eher praktisch jetzt als dass sie ellenlange Texte schreibt dagmar

von Ellert am 17.01.2020, 07:20



Antwort auf Beitrag von Ellert

Es wird bestimmt auffallen. Dann ist sie mit viel Glück aber schon "drin" ;-) Ich bin überzeugt, dass sie jeden Job gut machen kann, wenn sie erstmal eine Chance bekommt. Die Chance muss aber erstmal da sein und ich habe von einigen Leuten (allerdings Verlagswesen, Journalismus, "Büro") gehört, dass Bewerbungen mit solchen Vermerken gleich zur Seite gelegt werden. Ist nicht fair, aber vermutlich nicht allzu selten. Momentan tendiert sie in Richtung Erzieherin. Da hält sich das Schreiben in Grenzen, verglichen mit Bürojobs (wobei eh jeder irgendein Rechtschreibprogramm nutzt). Studieren wird sie ziemlich sicher nicht. Ich hatte einen Praktikanten, der alle Texte erst im Word schrieb und dann in unser spezielles Programm einfügte. Nicht dumm, das Kerlchen. Vielen anderen ist es einfach wurscht, habe ich das Gefühl. Und ganz ehrlich, wenn die Rechtschreibung wie hier "nur" eine Note ausmacht, dann dürfte das alleine kein großes Problem darstellen. Die 4er und 5er, die sie jetzt in Aufsätzen bekommt, wären ansonsten halt 3er und 4er. Das ginge besser, auch mit LRS (in dem Bereich liegen ihre Ergebnisse wohl, zählen aber nicht). Sie hat auch Probleme beim Lesen, was sich vor allem zeigt, wenn sie lange Texte lesen und für Referate oder Tafelbilder selbständig aufarbeiten muss. Das dauert ewig, weil sie nicht einfach den Text nach Schlagwörtern abscannen kann, sondern alles immer wieder lesen muss. Und irgendwann ist sie davon erschöpft. Sowas würde hier auch bei Legasthenie nicht berücksichtigt werden. Aber, auch da könnte sie besser sein, wenn sie regelmäßig lesen würde. Da spielt halt auch ihre Faulheit mit rein und kostet sie so gute Noten in den Lernfächern. In der Grundschule hatte sie übrigens trotzdem zum Übertritt in Deutsch 2,53 und hätte den Gym-Schnitt schaffen können. Da war die Nullbockeinstellung noch nicht ganz so ausgeprägt. Es ginge also definitiv mehr, trotz ihrer "LRS"-Probleme. Sie würde auch keine zusätzlichen Übungen oder eine Therapie machen, also wäre der Legasthenie-Vermerk (bei ihr!) eh für die Katz'.

von Häsle am 17.01.2020, 07:56



Antwort auf Beitrag von Häsle

allerdings hat es dann schon Noten runtergezogen aber wenn man sonst gut steht ist das dann auch ok. An sich machte es nur eine note aus , im mündlichen ist es eh egal wenn Du also 13 Punkte hättest vom Inhaelt und dann nur 10 , keinen NC brauchst dann wäre mir das auch egal. Es gibt auch Lehrer in der Oberstufe die dann drüber wegsahen so kommt man am Ende dennoch auf einen guten Abschluss. Wenn aber jemand schon auf 3,5 steht und die eine Note dann das Nichtbestehen brächte würde ich es reinschreiben lassen. Erzieher werden hier überall extrem gesucht, bestanden gilt auf der Schule schon fast als aufgenommen, da würde ich auch nicht drauf drängen. Vieles kann man mit mündlich dann ja auch ausgleichen, Vorträge extra halten wenn man gut ist. Im grenzbereich ist es wirklcih aber schwierig dann drauf zu verzichten Dann man das bei Journalismus und Büro aussortiert kann ich sofort verstehen, das beste Rechtschreibprogramm bringt auch nichts am Ende, es hilft aber bügelt lange nicht alles aus, und bei Legasthenie hängt ja auch das Lesen dran, der PC liest Dir nichts vor dagmar

von Ellert am 17.01.2020, 13:14



Antwort auf Beitrag von Ellert

...

von Ellert am 17.01.2020, 13:15