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Erfahrungswerte Wechsel zur Oberstufe

Thema: Erfahrungswerte Wechsel zur Oberstufe

Wir sind an diesem Wochenende damit konfrontiert worden, dass unser 15jähriger Sohn evtl sein Abitur ab einer IGS absolvieren möchte. Er geht zur Zeit auf ein Gymnasium mit sehr gutem Ruf aber veralteten Strukturen. Noten liegen im 2er und 3er Bereich. Evtl 1 oder 2 vierer aber nicht in den Hauptfächern, sondern Kunst und Bio. Er meint, viele Themen würden dort leichter sein und das ganze Lernumfeld wäre besser. Außerdem kennt er wohl zwei Schüler die vom Gym runter mussten und jetzt zu den Besten an der IGS gehören. Wir sind von dem Wunsch und der Entschlossenheit überrascht und fragen uns natürlich, ob wir diesem Wunsch nachgeben sollten.

von Brummelmama am 15.11.2020, 23:16



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Naja, die Gerüchte, auf der IGS sei alles besser, und die zwei Mitschüler hätten es da total easy, sind natürlich nicht belastbar. Über jede Schule kursieren viele Erzählungen und Meinungen, und nur zwei ehemalige Mitschüler sind nicht repräsentativ. Dein Sohn hat dann ja auch ein Jahr länger Schule, denn die meisten IGS haben G9. Das muss aber kein Nachteil sein, es entzerrt die Sache etwas und bedeutet sicher auch weniger Stress. Man muss aber sicher realistisch sehen, dass das Abi nirgendwo leicht ist und man an der IGS auch nicht weniger lernen muss als an einem Gym. Denn die Vorgaben fürs Abi sind ja nun inzwischen doch recht einheitlich. Das mit den „veralteten Strukturen“ hat in meinen Augen keine Bedeutung. Das Gymnasium meiner Kinder ist sehr traditionell, aber sie kommen/kamen (eine hat schon Abi) dort sehr gut zurecht und mögen es dort auch. Die Gefahr, die ich sehe, ist, dass Dein Sohn die IGS idealisiert und glaubt, da sei „alles besser“ und für ihn leichter. Wenn er keine so guten Noten hat, dann liegt das aber am Lerneifer und nicht an der Schule. Ein Teen, der gut lernt, ist an jeder Schule gut, auch an einer traditionellen. Und einer, der nicht so gern lernt, wird auch an der IGS keine besseren Noten haben. Für ein gutes Abi gehört eine Portion Ehrgeiz dazu, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich würde den Wechsel aber auch nicht pauschal ablehnen. Dein Sohn würde es Euch vielleicht übelnehmen, wenn Ihr „Schuld“ daran wäret, dass er nicht auf die tolle Schule durfte, auf der alles leichter und besser und schöner und moderner ist. Ich würde ihm aber im Gespräch sagen, dass er ein inneres Problem (nicht so fleißiges Lernen) nicht durch eine Veränderung im Außen lösen wird. Seinen Fleiß oder mangelnden Fleiß nimmt er an die neue Schule mit, und sie werden sich dort natürlich genauso äußern wie jetzt. Wenn er trotzdem wechseln will, spricht ja nicht wirklich etwas dagegen. Vielleicht gefällt ihm die Atmosphäre wirklich besser, so dass er sich dann deswegen auch mehr reinhängt. Dass er wechseln will, spricht auch dafür, dass er keine sehr engen Freundschaften an der jetzigen Schule hat, manchmal kann ein Neustart ja dann eine Verbesserung bringen. Vielleicht braucht er einfach einen Tapetenwechsel, manche profitieren tatsächlich von so einem neuen Anstoß. LG

von Lillimax am 16.11.2020, 08:02



Antwort auf Beitrag von Lillimax

Vielen Dank für deinen Beitrag. Letztlich kann ich nicht feststellen, dass er für seine Noten viel lernen muss und Mühe mitzukommen, das hat er auch nicht. In den Hauptfächern alles 2er. Insofern - nein, darum geht es eigentlich nicht, dass das Gymnasium zu schwer ist. Deshalb hatten wir ja auch das Gymnasium gewählt. Grundschulschnitt war 1,6 und die IGS kam uns damals recht unstrukturiert vor. Das war aber eher der Eindruck von uns Eltern. Freunde, ja, die hat er durchaus an beiden Schulen. Er bekommt auch mit, wieviel inhaltlich zu welchen Themen beispielsweise in den naturwissenschaftlichen Fächern durchgenommen wird. Hier ist es eher so, dass er einem Freund aus der IGS hilft und meint, diese würden die Themen nicht in der Gründlichkeit vornehmen. Das könnte ich mir durchaus vorstellen, da diese Fächer Bio, Chemie und Physik ein Fach beinhalten. Natürlich haben wir ihm mitgeteilt, dass es subjektiv ist, wie man eine Schule empfindet und auch, dass bis zur 10. Klasse an einer IGS es ja E+ Fächer und E sowie G Kategorien gibt. Außerdem war Latein bislang eines seiner Lieblingsfächer. Ich fände es schade, wenn er dieses Fach aufgibt. Das ist aber eher mein Denken. Letztlich bin ich/wir der Ansicht, an der gymnasialen Oberstufe müssen alle lernen. Bis zum Ende der Mittelstufe mag es Unterschiede geben. Weiterhin finden wir es auch nicht ganz unwichtig, dass ein Gymnasium jahrzehntelang Erfahrungen mit Abivorbereitungen hat. Dazu kommt, dass er ja die Strukturen seiner Schule kennt und bislang gut mit den Lehrern auskam. Lediglich die mündliche Mitarbeit war in den vergangenen Jahren immer mal ein Thema. Dieses konnte er jedoch durch seine sehr guten schriftlichen Leistungen kompensieren. Alles in allem sind wir jetzt unsicher.

von Brummelmama am 16.11.2020, 10:43



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Warum will er das? Weil es dort vermeintlich leichter sei? Kann sein, muss aber nicht. Leichter oder schwerer kann ja schon innerhalb der Schule wechseln, je nach dem was für einen Lehrer man hat. Die Noten deines Kindes sind doch ganz gut. Warum wechseln? Vor allem, was passiert, wenn es dort doch nicht sooo leicht ist, wie vermutet? Er mit den Lehrern nicht klar kommt oder den neuen Kindern? Ist es das Risiko deswegen wert?

von Caot am 16.11.2020, 08:18



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

huhu hier gäbe es keinen Wechsel weil das Gerücht geht dort wäre alles leichter und dort die Kumpels sind dagmar

von Ellert am 16.11.2020, 10:31



Antwort auf Beitrag von Ellert

ich habe mich wohl falsch ausdgedrückt und eigentlich kann ich es auch nicht so ganz nachvollziehen. Er kommt gut mit, muss wenig lernen, hat Freunde, keine Probleme mit Lehrern und jetzt aus heiterem Himmel - ich möchte zur IGS. Klar ist, es gibt dort einen Freund, mit dem er viel macht. Diesen hat er jedoch schon seit der Kndergartenzeit also eigentlich auch kein Thema. Der Fahrweg zur Schule 2 Min. Unterschied. Wir möchten eigentlich keinen Wechsel und haben ihm das auch "weich" formuliert. Es gibt eigentlich keinen Grund und deshalb sind wir auch aus allen Wolken gefallen. Sollte er jedoch darauf beharren, dann wäre es wohl noch mit vielen Diskussionen verbunden. Daher fände ich es toll, wenn jemand seine Erfahrungen evtl. mit mir teilen könnte. Danke.

von Brummelmama am 16.11.2020, 10:51



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

nochmals welchen konkreten Grund gibt er denn an ? Wir hatten nebenan die GS des gleichen Trägers klar geht die Oberstufe ein Jahr länger und die haben weniger Wochenstunden aber sie haben auch ein Jahr "verloren" machten mehr Praktika als unsere ( nur eines in der Schulzeit) es wurde der Stoff anders erarbeitet, kann schwer erklären wie also eher nicht dass ist so sondern das ist so warum - als ich mal gefragt hatte wegen der Unterschiede kam die Aussage das wäre Vorbereitung aufs Studium, quasi die Gymnasiasten studieren heer, an sich ist es aber eh unsinnig, studieren können ja beide. Hier stellen sich die Weichen nach der Grundschule die guten Schüler aufs Gymnasium,die weniger guten auf die GS in der Hoffnung sie berappeln sich.Zurück auf die GS ist aus unserer Klasse nie einer weil es den Makel des "schafft das Abi nur über 3 statt 2 Jahre Oberstufe" gewesen wäre. Meine Frage bleibt immer noch warum er denkt dass er da besser aufgehoben wäre weil da Lehrer netter sind oder die Kumpels cooler er muss das Ansinnen ja begründet haben oder wird er bei sich ggf gemobbt ? dagmar

von Ellert am 16.11.2020, 12:37



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Das Gerücht, dass es auf der Gesamtschule viel leichter wäre, gibt es hier auch schon immer. Und tatsächlich wurden die Mitschüler meiner Kinder, die das Gymnasium verlassen haben, dort notenmäßig deutlich besser. In der Oberstufe werden zumindest hier die Ansprüche wohl deutlich angezogen. Allerdings sind die Noten in der Q-Phase anscheinend immer noch passabel, Einbrüche gibt es dann öfters beim Zentralabitur. Ob das Lernumfeld besser ist, ist sicher schulabhängig. Freundinnen, die Kinder auf der hiesigen Gesamtschule hatten, würden das sicher bestreiten. Es wird unendlich viel Zeit und Energie in Projekte, Schwafelstunden, Problembewältigungen etc. gesteckt. Zudem ist diese Gesamtschule sehr groß und sehr bunt, mit entsprechenden Problemen. (Eine der besten Freundinnen meiner Tochter ist den umgekehrten Weg gegangen und zur Oberstufe aufs Gymnasium gewechselt). Warum möchte dein Sohn denn die Schule wechseln? Nur wegen der Aussicht, leichter bessere Noten zu bekommen?

von Tai am 16.11.2020, 10:46



Antwort auf Beitrag von Tai

habe oben noch mal mehr ausgeführt. Aber letztlich ist bei uns Eltern auch die Frage offen, warum? Und Schwaffelstunden wäre genau das, was er nicht liebt und Probleme wälzen, ist ebenfalls nicht sein Thema. Er haßt Klassenlehrerstunden, in denen stundenlang nur gelabert wird und kein Ergebnis erzielt wird. Wenn seine Noten besser werden würden, wäre es zwar schön aber mit den letzten Schnitten waren wir auch zufrieden. Wir erwarten kein 1er Abi. Er ist eher der Schüler, der seine Hausaufgaben macht, sich die Themen anschaut und selbständig sich Themen beibringen kann also ein typisches Gymnasialkind.

von Brummelmama am 16.11.2020, 11:00



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Hallo, Das würde ich auch komisch finden. Ich würde mich (beide Elternteile) und Sohn zusammensetzen und ich wollte ordentliche Begründungen und Argumente von ihm hören. Was sollen denn "veraltete Strukturen" sein?*rätsel* Auf der anderen Hand ist das jetzige Gymnasium sicher alteingesessen und hat einen bekannten (guten) Ruf. Bei uns in der Gegend ist Abitur an einer IGS immer noch Neuland und es wird viel ausprobiert und "gewurstelt" - da hat man schlimmstenfalls gar keine richtigen Strukturen. Ich würde auch bedenken, dass (so habe ich es in meinem Berufsleben immer wieder erlebt), es ab gewissen Positionen sehr wichtig ist, welches Gymnasium und welche Uni besucht wurden. Also erstmal wollte ich handfeste Gründe hören, die für einen Wechsel sprechen. LG Streuselchen

von Streuselchen am 16.11.2020, 14:46



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Mit veralteten Strukturen meine ich, dass noch Dinge wie zu meiner Zeit gehandhabt werden. Guter Ruf....wenn man den Namen des Gymnasiums hört, kommt sogleich dann muss man aber schon gut sein, wenn man dort besteht..nicht sachlich und beweisführend....ist mir klar. Ich bin eigentlich nicht dazu bereit, den Jungen auf eine Schule zu schicken, die erst seit 4 Jahre gymnasiale Oberstufe anbietet. Dss Schulgeld ist belanglos. Ich habe ihm gesagt, er möge sachliche Argumente anführen,denn notentechnisch sehe ich keinen Anlaß und sein Vater sieht es ebenfalls so. Gemobbt...nee, kann ich ausschließen. Werde weiter um sachliche Argumentation bitten

von Brummelmama am 16.11.2020, 15:13



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Meinst du wirklich, es spielt viele Jahre nach dem Abitur eine Rolle, welches Gymnasium man besucht hat? Bei schon erfolgreicher Berufslaufbahn? Wie soll das denn gehen? Kein Mensch wird hier, hunderte von Kilometern entfernt, auch nur die Namen der Schulen kennen, auf der mein Mann oder ich waren. Und die vielen Schulen, auf die die Mitschüler der Grundschule meiner Kinder verteilt waren und sind (14), kennt doch außerhalb der Stadt auch keiner. Da mag manch Einheimischer vielleicht meinen, das altehrwürdige Jesuitengymnasium würde besonders großartige junge Menschen hervorbringen, tut es aber auch nicht....

von Tai am 16.11.2020, 16:13



Antwort auf Beitrag von Tai

Nein, ich glaube Abi ist Abi...was andere glauben, habe ich formuliert und das nur, weil danach gefragt wurde. Leider hat keiner geantwortet, dessen Kind zur Oberstufe gewechselt hat. Das wäre interessant gewesen. Alle anderen vermuten ja auch nur..

von Brummelmama am 16.11.2020, 19:53



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Die Frage ging an Streuselchen, sie hatte geschrieben, es wäre sogar später noch wichtig, wo das Abitur gemacht wurde. Ich vermute, es hat dir niemand geantwortet, weil der Weg vom Gymnasium in die Oberstufe einer Gesamtschule nur äußerst selten gegangen wird, wenn überhaupt. Diejenigen, die so spät das Gymnasium verlassen und das Abitur anstreben, besuchen hier dann eher ein Berufliches Gymnasium. Ich vermute, dein Sohn wird es auch nicht machen.

von Tai am 16.11.2020, 20:42



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Hier, NRW, gibt es das durchaus, dass Schüler vom Gymnasium zur Gesamtschule wechseln. Es ist auffällig, dass den Wechsel eher mittelmäßige bis leistungsschwächere Schüler gehen, die dann an der Gesamtschule zur Spitze gehören. Eine Freundin von Kind 1 ist mit einem Schnitt von 2 - 3 an ein berufliche Schule, Fachrichtung Erziehung, gewechselt. Dort steht sie mit deutlich weniger Lernaufwand fast überall 1.... hat sie selbst Kind 1 erzählt. Das ist aber sicher nicht repräsentativ, soooo viele Schüler kennen wir nicht.

von KKM am 16.11.2020, 21:53



Antwort auf Beitrag von Tai

Hallo Tai, Ich schrieb, DAS, was ICH und Bekannte / Familie erlebt haben. Wir wohnen in einem eher konservativen Umfeld. Falls du also in unserer Stadt / Umfeld wohnen würdest und würdest dich nach dem Abi auf eine Ausbildungsstelle bewerben - das soll´s ja auch geben - HIER schauen die Personaler auch interessiert darauf, welches Gym du besucht hast. Manches Gym spricht eben für sich. Nur als Beispiel: Ein Gym bei uns, sehr alt und traditionsbewusst, spitze in den Bemühungen für die Schüler hat einen Freundeskreis, dem noch Jahrzehnte nach dem Schulbesuch ehemalige Schüler angehören, Geld spenden und komischerweise werden die ehemaligen Absolventen fast alle gut untergebracht, sei es nach Abi oder Studium. Ehemalige Schüler halten zusammen und werden gerne von den Freundeskreisangehörigen gefördert. Das sind MEINE Erfahrungen. Und ja, mir ist es wichtig, welches Gym meine Kinder besuchen. LG Streuselchen

von Streuselchen am 17.11.2020, 07:47



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Natürlich kenne auch ich es, dass manche Gymnasien in der Wahrnehmung zu den besseren gehören und sich Eltern, deren Kinder es dorthin geschafft haben oder die selbst darauf waren, erleuchtet fühlen. Ob das wirklich so ist, sei dahin gestellt. Zumal sich auch im Laufe der Jahrzehnte einiges geändert haben kann. Und wenn man nach dem Abitur gleich ein Bewerbungsgespräch im Ort hat, macht sich eine Schule mit gutem Ruf sicher nicht schlecht, wenn die Personaler auch von dort sind und mit dem Namen des Gymnasiums etwas anfangen können. Aber du hattest ja geschrieben, dass es AB GEWISSEN POSITIONEN sehr wichtig sei, auf welches Gymnasium man gegangen ist. Das halte ich für Quatsch, gleich zehnmal, wenn man sich ganz woanders bewirbt. Da spielen doch eher der Lebenslauf und die Abschlüsse eine Rolle, und nicht, wo man vor 20 Jahren Abitur gemacht hat.

von Tai am 17.11.2020, 13:37



Antwort auf Beitrag von KKM

Diesen Werdegang kenne ich von zwei Freundinnen meiner Tochter auch, die nach der EF auf ein Berufliches Gymnasium mit Schwerpunkt Erziehung gewechselt sind und sich notenmäßig extrem verbessert haben. Besonders auffallend war es wohl bei der neu einsetzenden Fremdsprache, ganz anderes Niveau. In Baden-Württemberg geht man dann gerne aufs Wirtschaftsgymnasium und macht ein Puddingabitur.... Aber das sind doch keine Gesamtschulen?

von Tai am 17.11.2020, 13:45



Antwort auf Beitrag von Tai

von Caot am 17.11.2020, 14:33



Antwort auf Beitrag von Tai

ich mein, Schloss Salem, wenn man da seinen Abschluss macht, findet man sicherlich auch einen ehemaligen Unterstützer in Harvard. Da kann ich mir gut vorstellen, dass das Gymnasium und deren Absolventen einen großen Einfluss haben. Es mögen da sicherlich die ein oder andere, jetzt mir nicht so genau bekannte Schulen, dabei sein. Für den Rest ist es, glaube ich, vollkommen egal, wo man den Abschluss erworben hat. Ich kenne einige junge Leute die gehen eh raus in die weite Welt und kommen mit Fleiß ans Ziel und nicht mit Kontakten. Im Normalfall als Otto-Normal-Bürger dürfte es ziemlich egal sein, wo man sein Abitur erworben hat.

von Caot am 17.11.2020, 14:38



Antwort auf Beitrag von Tai

Es gibt hier beides, NRW Eine Gesamtschule ist eine Schule, die von der 5. Klasse bis zur 13. Klasse, G9, geht. Alle Schüler aller Schulformempfehlungen werden aufgenommen. Nach der 10. Klasse braucht man entsprechend gute Noten, um in die Oberstufe wechseln zu können. Man kann allerdings auch vom Gymnasium in die Oberstufe an der Gesamtschule wechseln. Dann gibt es hier Berufskollegs. Die bestehen nur aus der Oberstufe, also Klassen 11 - 13. Die kann man mit mehreren Schwerpunkten wählen. Erziehung, Ernährung, Technik...

von KKM am 17.11.2020, 14:43



Antwort auf Beitrag von KKM

Danke, dass du dir die Mühe der ausführlichen Beschreibung gemacht hast. Nach 18 Jahren NRW und mit drei Kindern ist mir das durchaus geläufig. Ich bezog mich auf deine Antwort auf Brummelmama, wo du zuerst geschrieben hast, dass schon einige vom Gymnasium auf die Oberstufe der Gesamtschule gehen würden, als Beispiel dann aber die Notenverbesserung auf dem Berufskolleg gebracht hast. Da habe ich mich wohl schlecht ausgedrückt, ich hätte schreiben sollen, Berufskolleg ist meines Wissens keine Gesamtschule. Ich weiß von einigen, die vom Gymnasium auf ein Berufskolleg gegangen sind, aber von niemandem, der erst in der Oberstufe auf die Gesamtschule ging.

von Tai am 17.11.2020, 15:37



Antwort auf Beitrag von Caot

Das ist die Bezeichnung für ein leichter zu erwerbendes Abitur. Ich glaube, es kommt von Mädchenoberschulen vor langer Zeit, wo eben auch Hauswirtschaft unterrichtet wurde und sicher kein Latein. In der angeheirateten Verwandtschaft gibt es einige, die so ein Abitur am Wirtschaftsgymnasium haben und anschließend erfolgreich studiert haben. Neulich dachte ich übrigens mal, du könntest auch aus dieser Ecke kommen.

von Tai am 17.11.2020, 15:48



Antwort auf Beitrag von Tai

Mein Beispiel,war etwas unglücklich. Fällt mir jetzt auch auf. In der Stadt hier gibt es 2 Gymnasien, die auch in der Oberstufe miteinander kooperieren. Spannend ist, dass die Schüler des Gymnasiums A die Kurse am Gymnasium B als leichter empfinden. Deren Schüler empfinden die Kurse am Gymnasium A als schwer. Es wird also von Gymnasium A zum vermeintlich leichteren Gymnasium B gewechselt oder gleich zur Gesamtschule. Alles erst in der Oberstufe. Nicht in der Mehrheit, aber ich denke, 2 - 3 Schüler sind es jedes Jahr.

von KKM am 17.11.2020, 18:03



Antwort auf Beitrag von Tai

der begriff ist klasse war aber auch zu meiner Zeit schon so viele mussten vom Regelgymnasium und sind dann auf solche Schulen gegangen Aber zu Ausgangsfrage guteSchüler wechseln nicht zur Gesamtschule eher wechseln gute Gesamtschüler ans Gymnasium dagnar

von Ellert am 17.11.2020, 18:28



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Ich kenne auch Personaler die sagen dass die Abi gerne von da und dort hätten und Gesamtschüler immer echten Gymnasiasten unterordnen. ABER es gibt heute so viele Ausbildungsstellen dann muss sich Kind halt bewerben wo das nicht so ist dagmar

von Ellert am 17.11.2020, 18:30



Antwort auf Beitrag von KKM

Witzigerweise wird hier genau das gleiche von zwei benachbarten Gymnasien erzählt, die in der Oberstufe mit den LKs kooperieren. Zumindest berichten mir das meine Kinder immer, die natürlich auf dem viel anspruchsvolleren sind oder waren und auf dem anderen sicher alle Spitzenschüler gewesen wären.... Gewechselt auf das „leichtere“ Gymnasium hat meines Wissens aber nie jemand. Es gab zwar immer wieder Mitschüler, die auf andere Gymnasien im Stadtbezirk gegangen sind oder von denen kamen, teils auch wegen des LK-Angebots, aber nie zwischen den beiden, die die gleiche Bushaltestelle haben. Komisch.

von Tai am 17.11.2020, 21:48



Antwort auf Beitrag von Ellert

Auf unsere Schule wechseln auch einige Kinder von einem Gymnasium auf unseres, weil gesagt wird, es wäre doch leichter. Da sind aber schon einige ganz schon auf die Schna...ze mit geflogen. Ach, das war dann wohl doch nur ein Gerücht. LG

von Maxikid am 18.11.2020, 09:06



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Das ist hier auch so. Es wird geschaut, an welcher Schule man das Abitur erworben hat. Und ja, Gesamtschülern traut man akademisch weniger zu. Sicher, die Abiturprüfungen sind für alle Schüler gleich, aber die Vornoten aus Q1 und Q2 zählen ja auch mit und da wird an den Gesamtschulen hier tendenziell großzügiger benotet als am Gymnasium. Ob das dann später fürs Studium gut ist, sei mal dahingestellt. Da trennt sich dann auch schnell die Spreu vom Weizen... Es geht hier sogar so weit, dass die Kinder, die mit dem Mittleren Abschluss von der Gesamtschule abgehen, sehr viel weniger gerne als Azubis eingestellt werden als diejenigen, die den Abschluss an der Realschule gemacht haben. Die Gesamtschule hat hier einen schlechten Ruf. Ob das gerechtfertigt ist, weiß ich nicht, wir haben keinen engeren Kontakt zu Schülern dort. Aber, wenn man sich in eine andere Stadt bewirbt, mag das alles irrelevant sein. Wenn man nach dem Abi studieren möchte, dann ist ja eh nur der Abischnitt interessant.

von kuestenkind68 am 19.11.2020, 17:45



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Er hat Recht, in den meisten Fällen ist es an Gesamtschulen etwas leichter und vermutlich werden sich seine Noten bessern. Dafür ist logischerweise das Niveau geringer und da liegt eben für mich der Haken. Ich würde das nicht erlauben, nur weil der Herr sich weniger anstrengen möchte. Was bedeutet "veraltete Strukturen" bei eurer Schule in der Praxis?

von Emmi67 am 17.11.2020, 13:52



Antwort auf Beitrag von Emmi67

So sehe ich das auch. Klar, es ist vielleicht nett, einen besseren Abischnitt zu haben (viele Punkte werden ja bereits vor den Abiturprüfungen erreicht). In anonymen Auswahlverfahren, Assessmentcentern, nützt der Notenschnitt um wenige Zehntel nichts, da geht es nach Leistung.... Aber manchmal braucht man eben auch einen NC.....

von KKM am 17.11.2020, 14:45