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Meine Tochter 18,5 Monate isst sehr wenig - abstillen die Lösung?

Thema: Meine Tochter 18,5 Monate isst sehr wenig - abstillen die Lösung?

Hallo ihr lieben, nachdem mir sowohl der Kinderarzt als auch die stillberaterin geraten haben abzustillen damit meine Tochter endlich (mehr) isst wollte ich euch Mamas/Papas um Rat/Erfahrung fragen. Wir haben ganz normal mit 6 Monaten mit der beikost gestartet was sie eher nicht so toll fand. Auch BLW und einen Neustart nach Pause hat nichts geändert aber ich hab es ihr immer wieder angeboten. Erst als sie 14 Monate alt war hat sie mal Nudeln gegessen, Brei und mal Breze/Semmeln geknabbert. Jedoch nie krasse Mengen und manche Tage auch quasi nichts. Aber stillen geht immer. Derzeit stillen wir zum aufstehen, zum Mittagsschlaf, zum Abendschlaf und nachts alle 2 Stunden. Und zwischendrin auch mal. Sprich gesagt kommen wir tagsüber auf 4-5x stillen und nachts das gleiche. Ich hab so Angst dass sich nie was ändert aber kann mir nicht vorstellen dass sie ohne stillen schläft. Ich hatte es mal versucht aber sie weinte entweder ohne Ende oder übergibt sich vor Aufregung. Nun meine Frage: Wann haben sich eure Kinder von alleine abgestillt? Wann haben eure Kinder trotz stillen mehr gegessen? Danke euch!

von olympicats277 am 26.04.2024, 13:21



Antwort auf Beitrag von olympicats277

Hallo, dass ein so kleines Kind sich wirklich ganz von allein abstillt, ist eher selten. Bei den Naturvölkern werden Kinder zwei bis fünf Jahre gestillt. Daran siehst du, dass es noch dauern kann, bis deine Maus sich von selbst abstillt. Selbst stillen sich vor allem Babys ab, die bereits viel Beikost futtern. Da wird die Milch einfach uninteressanter. Aber auch das ist kein Muss. Solange deine Tochter aber kaum Beikost isst, ist auch ihr Anreiz, sich abzustillen, nur klein. Das heißt, wenn du die Stillbeziehung allmählich beenden willst, muss der Impuls von dir kommen. Ich finde die Idee nicht schlecht, denn deine Tochter wird dann natürlich deutlich mehr Appetit haben. Du kannst die Methode des sog. sanften Abstillens verwenden. Sie dauert etwa sechs bis acht Wochen. Ich habe das auch gemacht. Und so geht’s: - Man verweigert die Brust nicht. Aber man bietet sie nicht mehr von sich aus an. - Wenn das Kind sie will, zögert und zaudert man ein bisschen, bevor man sie zückt. Man lenkt das Kind ein paar Minuten ab, macht Quatsch mit ihm, tobt oder spielt ein bisschen usw. Oder sagt: „Warte kurz, ich muss nur noch schnell X machen, einen Moment.“ Das macht man jedes Mal. Auch nachts zögert man etwas, wenn auch nicht so ausführlich. So entsteht allmählich eine kleine Lücke zwischen Stillwunsch und Erfüllung. Das Kind lernt, diese Lücke auszuhalten. Und es merkt mit der Zeit, dass es die Lücke ganz gut aushält. Auf diese Weise lockert sich die enge Stillbeziehung allmählich. Bei meiner Tochter war es so, dass sie mit knapp 1,5 Jahren dann eines Abends die Brust nahm, sie wieder losließ, sie wieder nahm, wieder losließ, ein bisschen herumguckte und eher desinteressiert war. Sie dockte dann nicht mehr an. Da wusste ich, das war unsere letzte Stillmahlzeit. Sie hat also den letzten Schritt selbst getan, das fand ich sehr harmonisch. LG

von Mijou am 27.04.2024, 14:28



Antwort auf Beitrag von Mijou

Danke dir für deine lange Antwort! Das werde ich auch probieren! Sie hat sogar gestern und heute für ihre Verhältnisse richtig gut gegessen - zwar immer das gleiche, Wurst, Nudeln, Knödel, paar Bissen Pizza probiert und knabbereien aber das ist viel für sie! Als sie gegen Mittag müde wurde und die Brust wollte hab ich sie noch kurz abgelenkt und gesagt komm wir ziehen uns an und gehen danach raus - dann gewickelt, sie und mich umgezogen und dann hat sie die Brust bekommen und ist 10 Minuten später im Kinderwagen eingeschlafen - ganz ohne weinen - ist auch gut für sie weil sie sich eigentlich in den Schlaf nuckelt! Aber bei dem geben wenn sie danach verlangt bin ich unsicher weil ist sie dann nicht wieder gesättigt davon und isst weniger?! Heut hat sie bereits 4 oder 5x danach verlangt und 2x hab ich sie ihr gegeben aber ned lange. Und nachts trinkt sie noch viel - da bin ich unsicher ob sie am Tag zu wenig Kalorien erwischt?

von olympicats277 am 27.04.2024, 15:13



Antwort auf Beitrag von olympicats277

Ich würde mir da an deiner Stelle und in dem Alter nicht so viel Stress machen, wenn deine Tochter sich gut entwickelt und du weißt, dass das Essen prinzipiell funktioniert. Mein Sohn ist auch ein absolutes Stillkind, gerade 2 geworden und isst erst seit 2 Wochen wie ein Scheunendrescher, zusätzlich zum häufigen Stillen. Davor hat er durchaus probiert, aber abgesehen von Erdbeeren und Blaubeeren war er in der Menge durchaus zurückhaltend. Was zusätzlich nen Schub gegeben hat war, dass er mehr selber machen konnte. Seit er sein Brot mehr oder weniger gut schmieren kann, sein Müsli selbst einschütten darf oder beim Kochen mithilft (und alles, was nicht niet- und nagelfest ist direkt wegsnackt), isst er deutlich besser. Solange ihr beide mit der Stillbeziehung noch zufrieden seid, genießt es. Und wenn du unglücklich mit der Situation bist, weil es für dich einfach kräftezehrend ist, dann kannst du natürlich trotzdem abstillen. Übrigens übernachtet der Kleine auch regelmäßig bei Oma, da klappt das Schlafen auch ohne Stillen oder Fläschchen.

von Tukan am 12.05.2024, 21:04



Antwort auf Beitrag von Tukan

Danke dir für deine Antwort! Das zu lesen tut auch wieder gut! Ich habe kein Problem mit dem stillen - wie gesagt nur die Angst dass sie gefühlt nie isst und die Kommentare wenn du nicht stillst dann isst sie schon verunsichern mich aber ich mach das jetzt so wie es sich für uns richtig anfühlt! Also echt danke dir - hoffe bei uns tut sich des nächste halbe Jahr auch noch mehr mit dem Essen!

von olympicats277 am 13.05.2024, 06:26



Antwort auf Beitrag von olympicats277

Ich kenne das Gefühl Ach du bloss ein bisschen drauf, dass du Folsäure und DHA substituierst, das wirst du beim Stillen wahrscheinlich nicht vollständig übers Essen aufnehmen können

von Tukan am 14.05.2024, 15:22