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Patchwork 2 mal 3 :) Bindung zu Stiefkindern

Thema: Patchwork 2 mal 3 :) Bindung zu Stiefkindern

Hallo! Ich bin neu hier in dieser Forums-Ecke... Ich war ca. ein Jahr lang alleinerziehend mit meinen zwei Jungs und habe vor etwa einem Jahr meinen Partner kennengelernt, der auch zwei Jungs hat. Meine sind jetzt 9 und 3 Jahre und seine 4 und 6 Jahre alt. Nach einer Kennenlernzeit und Annäherungsphase verbrachten wir recht bald viel Zeit zu sechst. Mein Partner ist mit seiner Ex seit 1 1/2 Jahren im Sorgerechtsstreit. Erst waren die zwei nur bei ihm, da sie ausgezogen war, dann wollte sie die Kinder zu sich nehmen, ist aber durch eine psychische Erkrankung eigentlich ständig überfordert und deshalb auch arbeitsunfähig. Seit einem Jahr leben sie jetzt das Wechselmodell, demnächst wird sich erst entscheiden, wo sie zukünftig ihren Lebensmittelpunkt haben werden. Jedenfalls leben die zwei sozusagen seit 8 Monaten bei uns (während der Vaterwoche), da das gemeinsame Haus von meinem Partner und seiner Ex verkauft wurde. Wir unternehmen viel zusammen, waren zusammen im Urlaub. Die vier Jungs verstehen sich untereinander sehr gut und haben sich schnell auf die neue Situation eingelassen. Natürlich gibt es auch mal Streitigkeiten um Spielsachen oder so, aber sie können auch sehr schön miteinander spielen, mal die zwei Großen miteinander, mal die zwei Kleinen. Mein Großer spielt gern den Anführer, kann sich aber auch gut zurückziehen. Mein Kleiner eifert gern den "neuen großen Brüdern" nach, hat aber nach wie vor den "Nesthäkchen-Status". Ich mochte die Jungs von meinem Partner von Anfang an gern, wollte aber nie aufdringlich sein. Sie scheinen mich auch zu mögen, sind aber nicht so, dass sie mir um den Hals fallen. Ich kann aber nicht richtig deuten, ob das einfach "Typsache" ist, oder ob sie bei zu viel Nähe bewusst zurückhaltend sind. Ich dachte immer ich halte mich lieber etwas zurück und warte bis sie von selbst mehr Nähe zu mir suchen. Mittlerweile denke ich aber, vielleicht warten sie auch, dass ich mehr auf sie zugehe und wirken deshalb etwas zögerlich. Es ist auch nicht so, dass wir gar keine Nähe hätten. Über den Kopf streicheln, auskitzeln etc. gehört zum Alltag. Wenn der Kleine zu uns ins Bett kommt, streichel ich auch mal seine Hand. Das ist für sie ok, aber sie fallen mir auch nicht um den Hals, wenn wir uns eine Woche nicht gesehen haben, da reicht für sie ein Lächeln und ein "hallo". Ich bin mir da selbst irgendwie unsicher. Mit meinem Kleinen kuschel ich sehr viel. Mit ihrem Papa kuscheln die beiden auch viel, vielleicht etwas weniger als ich es von meinen Kindern kenne... Was meint ihr wie viel Nähe man als "Stiefmutter" geben sollte/darf? Ich hab halt auch im Hinterkopf wie sehr mich ihre Mutter ablehnt und dass sie mir bei unserer ersten Begegnung bereits sagte "Du fasst meine Kinder nicht an!". Ich will die beiden da keinesfalls in Loyalitätskonflikte bringen. Die Mutter bleibt die Mutter, das ist für mich keine Frage. Wie ist das bei euch? Liebe Grüße

von Sonnenblume20 am 17.02.2022, 14:41



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Hallo, was sagt denn der Papa dazu? Er kann doch die Jungs am besten einschätzen. Klar, als Mutter wäre es ein komisches Gefühl, die eigenen Kinder kuscheln mit einer anderen Frau und "spielen " heile Familie, der sie vielleicht selbst noch nachtrauert. Gruß, Jannas

von jannas am 17.02.2022, 23:36



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Hallo, der Papa empfindet ihr Verhalten (und meins) eigentlich als normal. Er meint, dass die zwei z.B. bei seinen Eltern lange Zeit auch recht zögerlich waren was körperliche Nähe angeht. Ist halt die Frage von wem das ausging, ob die Großeltern nicht so die "Schmusetypen" sind, oder die Jungs das eben nicht so einfordern. Die Oma nimmt sie aber auch in den Arm beim Trösten oder so. Für meinen Partner sind solche Momente, in denen der Große z.B. lieber von mir die Augentropfen möchte oder sie sich von mir den Po abwischen lassen, Zeichen dafür, dass bereits ein gewisses Vertrauen und eine Bindung besteht. Ich hätte halt das Bedürfnis sie auch mal richtig in den Arm zu nehmen beim Trösten, so wie ich es bei meinen Kindern auch tue. Das macht natürlich ihr Papa (er soll natürlich auch die Nr. 1 bleiben!), aber manchmal ist der ja auch nicht gleich verfügbar. Vielleicht ist es ähnlich wie bei den Erzieherinnen im Kindergarten. Vielleicht ist hier ja eine Erzieherin, die mal erzählen könnte wie es dort so ist, wie viel Nähe dort zugelassen, bzw. angestrebt wird und ob man diese den Kindern direkt "anbietet", oder wartet, was von den Kindern selbst ausgeht. Liebe Grüße

von Sonnenblume20 am 18.02.2022, 12:44



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume20

hmmm, also nach allem was du schreibst, finde ich das normal... Und: wenn ich jemanden trösten will und ich das Gefühl habe, ich will denjenigen in den Arm nehmen, dann TU ich das...egal, ob Kind, Erwachsener, Arbeitskollege, Freundin.... Da würde ich auch nicht auf ein Zeichen warten oder so...aber natürlich auf die "Zeichen" achten, wenn der andere abwehrt...

von Limayaya am 18.02.2022, 15:46



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume20

Hallo,ich bin auch eine „Stiefmutter“ eines Kindes. Am Anfang habe ich auch auf den Schritt des Kindes gewartet. Da aber nichts kam habe ich mich einfach mal getraut und den ersten Schritt gewagt und es war definitiv das richtige. Jetzt wird hier einfach mal so am Tag eine Umarmung verteilt,die vom Kind aus geht. Also ich empfehle dir Versuch es mal,wenn sie es nicht möchten siehst du es schon. Oder der Papa fragt abends beim ins Bett bringen einfach mal ob sie es mögen oder nicht. Aber ich denke wir Erwachsenen machen eine größere Sache daraus wie die Kids :)!

von Tamara001 am 22.02.2022, 07:19