Elternforum Rund ums Kleinkind

Probleme Kleinkind 14 Monate Essen und Verhalten

Probleme Kleinkind 14 Monate Essen und Verhalten

Shelby81

Hallo, mein kleiner Mann ist inzwischen 14 Monate alt und es ist aktuell grad wieder extrem schwierig. Krippeneingewöhnung machen wir seit fast 3 Monaten, allmählich kommt er dort an und bleibt inzwischen schon 2 Stunden dort. Aber das ist nicht das eigentliche Problem, wir haben 2 Baustellen: das Essen - es ist ein ständiges Theater, bei jeder Mahlzeit, er isst keinen brei mehr und nimmt auch keine Milch mehr. Am familientisch hat er anfangs sehr gut mitgegessen, mittlerweile nur noch theater, er isst wirklich nichts wenn nicht ein ablenkendes Spielzeug am Tisch ist und selbst dann will er nach ein paar bissen wieder weg vom Tisch spielen und brüllt. Weiterhin verweigert er auch alles typische wa es zum Mittagessen so gibt. Leider ist es keine Alternative zu sagen, dass er dann halt einfach nichts bekommt, er wiegt bei einer Größe von 79cm eh schon nur 9kg und nimmt fast nicht zu. Das nächste Problem ist das klammern an Mama und seine wutanfälle wenn es nicht nach seiner Vorstellung geht. Gestern abend wieder, er wollte noch spielen, war aber nunmal Zeit langsam ins Bett zu gehen, nur Gebrüll, sich nicht wickeln lassen und nur rumtoben. Es ist so anstrengend und ich frage mich echt ob das noch im normalen Rahmen bei uns läuft oder ob wir Hilfe brauchen (grade wegen der esssituation)? Danke


Cookie28

Antwort auf Beitrag von Shelby81

Hey, Ich hab exakt genau dasselbe Problem hier mit meiner Maus. Sie ist nun knapp 18 Monate und seit 2 Wochen ca ist sie wie ausgewechselt. Sie will nicht mehr gewickelt werden, sie möchte sich ihre Sachen nicht aus und anziehen lassen, beim essen nur wenn auch sie einen Löffel oder Gabel hat uns selber essen kann (soll sie ja auch, aber da muss man erstmal drauf kommen, dass sie das plötzlich so machen möchte ^^) Und schlafen ist auch ganz schlimm.. Da wird richtig geweint und geschrien wenn ich aus dem Zimmer gehe, sie krallt sich richtig an mir fest. Ich gehe davon aus dass es evtl ne Phase sein könnte allerdings kommen bei ihr grad auch die Backenzähne und das macht ihr wohl sehr zu schaffen. Ansonsten ist sie nämlich super drauf, spielt, lacht, tobt.. Vielleicht ist das bei dir ja auch der Fall. Ich gebe ihr meist abends noch Kamillentee, das beruhigt auch etwas, und wenn gar nicht anders geht auch Zahnungsgel, das hilft sehr gut. Schade dass sie noch nicht sagen können was ihnen fehlt, da müssen wir uns noch ein wenig gedulden und bis dahin immer weiter das beste geben und alles ausprobieren. Hoffe dass es sich bei dir auch wieder beruhigt. Alles Gute


Tuja

Antwort auf Beitrag von Shelby81

Das Theater ist vorbei, wenn du aufhörst mitzuspielem. Er merkt ja, wie wichtig fir das Thema Essen ist und spielt ein Machtspielchen : er bekommt was er will oder er isst nichts. Glaubst du wirklich er verhungert, wenn du nicht jede Kasperei mitmachst, damit er etwas isst? Aus den Mahlzeiten muß der Druck raus und das schaffst du nur, wenn es dir ab jetzt egal ist wieviel er isst. Du bietest an und er isst, soviel er möchte. Viele Kinder essen auch aus Trotz nicht, weil sie merken, dass sie ihre Eltern damit so richtig einheizen und sie alles erdenkliche tun, damit das Kind doch was isst. Das ist aber so nicht richtig und das Kind bekommt so kein echtes Gefühl für die Gefühle hungrig und satt, es geht dann nir um Machtspiele. Wenn er merkt,dass du nicht alle Kaspereien machst, zig mal nachfragst,nochmal anbietest, zum probieren überredest und so weiter, wird er sich einfach auch auf das Essen konzentrieren können und sein eigenes Gefühl von satt, Geschmack und Genuß. Wenn es für dich okay ist, dass er aufstehen und spielen kann, wenn er satt ist (egal ob er 1 oder 40 Bissen gegessen hat), dann lass ihn aufstehen. Bei der nächsten Mahlzeit merkt er sich, dass du ihm nicht mit einem Butterbrot hinterher läufst und dass du keine Spielzeugeam Tisch erlaubst. Du mußt dann nur dabei bleiben und nicht heute so, morgen so. Er entscheidet, ob er isst, du entscheidest, dass es am Tisch kein Spielzeug gibt. Und das kann er lernen, auch wenn es dann ein paar Tage braucht, bis er das neue Muster erkannt hat und danach handelt.


Fideltrine

Antwort auf Beitrag von Shelby81

Lässt du ihn auch selber essen? Gegebenenfalls selber am Teller mit den Händen essen? Das würde ich machen. Und wirklich selber mal sehen ob du ihm zwischendrin nicht doch etwas zum Essen gibst... denn mein Bruder hat seiner Tochter so um 17 Uhr ein Quetschies gegeben. Tja und dann hat er sich gewundert warum sie nicht um 18 Uhr hunger hat. Mich hat daran nichts gewundert. Manche Kinder essen wenig und für die ist eine Zwischenmahlzeit ausreichend genug um dann z.B. beim Abendessen nichts mehr zu essen. Oder zu spät frühstücken etc. das dann Das Mittagessen ausfällt. Ich hoffe es wird bald besser. Und spielen am Tisch ist bei mir auch nicht erlaubt. Allerdings wenn die Kleinkinder fertig sind dürfen sie aufstehen und spielen gehen nach dem Essen.


sunnydani

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Ich habe auch einen Wenig-Esser und meine Kinder sind auch beide sehr leicht. Mein Kleiner ist 3 Jahre alt und hat bei einer Körpergröße von 95 cm nur knapp 12 kg und trotzdem mache ich mir keine Sorgen bezüglich des Gewichts, denn er ist fit und gesund und Kinder essen so viel wie sie brauchen. Kinder spüren genau, wenn sie Macht mit dem Essen haben. Und du kannst es nur ändern, wenn du den Druck rausnimmst und dein Kind merkt, dass es dich eben mit diesem Machtspiel nicht mehr erreicht. Wenn du dem Essen so wenig Bedeutung wie möglich einräumst, dann braucht dein Kind kein Theater aufführen. Setzt euch alle an den Tisch und esst gemeinsam! Du bietest an und dein Kind isst, was es isst oder eben nicht. Du drängst es nicht, forderst es nicht auf zu essen, du redest nicht übers Essen, sondern du widmest dich deinem Mann und ihr sprecht über irgendein Thema. Du selber isst mit Genuss und zeigst deinem Kind somit ein normales Essverhalten. Essen soll Spaß machen und ein Genuss sein und nicht mit Zwang verbunden sein. Auch wenn dein Kind nichts gegessen hat, sprichst du das nicht an, sondern räumst alles wieder ab und es gibt erst zur nächsten Mahlzeit wieder etwas zu essen. Auch wenn gegessen wird, wird nicht gelobt, denn Essen ist etwas Natürliches, dafür braucht es kein Lob! Keine Zwischenmahlzeiten, kein mit dem Löffel-Hinterhergerenne, kein Überreden, dass doch noch ein Löffel genommen werden soll. Ein gesundes Kind verhungert nicht, wenn es genug Angebot gibt, auch nicht, wenn es dünn und leicht ist. Ich weiß, wie anstrengend es ist, wenn ein Kind nichts isst. Mein Großer hat oft nur drei Bissen über den ganzen Tag verteilt gegessen, aber er war immer gesund und ich habe gelernt dem Ganzen nicht so eine große Bedeutung beizumessen, sodass das Essen etwas Natürliches geblieben ist. Er wusste immer schon, wenn er nichts isst, dann gibt es dann eben nichts und es gibt keine Alternative. Es gibt keine Süßigkeiten, auch wenn das das einzige wäre, was gegessen wird, es gibt auch keine Extrawürste, es gibt ein ausgewogenes, gesundes Angebot an Essen, wo für jeden was dabei ist und auch wenn nur Einzelteile herausgepickt werden, aber jeder nimmt sich, was er mag. Mein Großer ist jetzt 7 Jahre alt, immer noch ein mäkeliger Wenig-Esser, aber er isst gesunde Sachen und er ist immer noch sehr schlank, aber fit und gesund. Du hast es in der Hand! Es ist schwer aus einem Teufelskreis auszubrechen, aber du bist nicht die Marionette deines Kindes und wenn es nicht essen will, dann isst es eben nichts. Irgendwann wird es zu essen anfangen, wenn es merkt, dass du bei diesem Machtkampf nicht mehr mitmachst. Ich wünsche dir viel Geduld, starke Nerven und alle Gute dafür!