zurück| Geschrieben von SonjaF79 am 14.12.2023, 16:25 Uhr |
Hausaufgaben 4. Klasse
Hallo,
ich wollte mal in die Runde nach Euren Erfahrungen fragen, wieviele Hausaufgaben euer Kind in der 4. Klasse machen muss.
Mein Sohn kommt mehrmals die Woche nach Hause und hat keine Hausaufgaben zu erledigen. Ihm reicht meist die kurze Zeit am Ende der Stunde, in der die Schüler schonmal mit den Deutsch- und Mathehausaufgaben anfangen dürfen. Er macht sie da schon fertig.
Klar, er ist in der Schule recht gut und arbeitet zügig.
Aber ich habe Bedenken, dass bei ihm dann in der weiterführenden Schule das "böse Erwachen" kommt, wenn er da täglich zuhause viele Hausaufgaben zu erledigen hat. Er wird aufs Gymnasium kommen, und da wird dann sicherlich ein anderes Tempo und Arbeitspensum herrschen.
Was meint Ihr: Sollte ich seinen Klassenlehrer, der Deutsch und Mathe unterrichtet, um Zusatzaufgaben für meinen Sohn bitten? Oder kann ich das einfach so laufen lassen und darauf vertrauen, dass er sich auf dem Gymnasium dann schon an das höhere Arbeitspensum gewöhnen wird?
Viele Grüße
SonjaF
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Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von kea2 am 14.12.2023, 18:36 Uhr
Bei uns durften Hausaufgaben in der 4. Klasse bis zu 60 Minuten dauern.
Es gab nicht jeden Tag 60 Minuten, aber so wenig, wie bei Euch, war es nicht.
Normalerweise gewöhnen die Kinder sich aber schnell daran, wenn mehr zu tun ist.
Was ich mich eher fragen würde, ist, ob die Klasse Deines Sohnes mit dem Stoff weit genug ist.
Lehrer, die so locker unterwegs sind, sind oft im Stoff zurück.
Das ist am Gymnasium ganz blöd, weil die Kinder die Lücken stopfen und den aktuellen Stoff in höherem Tempo mitbekommen müssen.
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von ylia-- am 14.12.2023, 20:36 Uhr
Hallo
Unser Sohn (9) erledigt die Hausaufgaben in der Nachmittagsbetreuung nach dem Unterricht. Durchschnittlich dauert es 30 Minuten. Mehr als 60 ist auch zu viel in dem Alter. Wenn er nicht unterfordert ist, würde ich nicht nachfragen.
VG
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von emilie.d. am 15.12.2023, 8:06 Uhr
Also man muss sagen, dass mein Ältester auf einen ziemlich leistungsstarken und ich sag mal ehrgeizigen Schule war. Es hat bei uns nie unter einer Stunde gedauert, eher länger. Auch in den Nebenfächern mussten Hausaufgaben gemacht werden. Viel auswendig lernen.
Hier sind die Gymnasien aber auch leistungsstark und das wissen sie an unserer Grundschule halt auch. Ende 4. Klasse konnte mein Sohn Wortarten und Satzglieder bestimmen (nicht fehlerfrei, aber prinzipiell) und mit den Fremdwörtern benennen z.B.
Ich würde mir an Deiner Stelle mal den Lehrplan aus Eurem BL ziehen und vergleichen, was sie an Stoff können sollten. Auch mal in der Parallelklasse fragen, wie weit die sind.
Ich bin regelmäßig aus den Latschen gekippt, was die heutzutage im Vergleich zu meiner Schulzeit in der Grundschule machen. Finde das alles ziemlich viel Stoff.
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von icki am 15.12.2023, 8:33 Uhr
Meine beiden Kinder haben in der Grundschule nie Hausaufgaben zu Hause gemacht. Das haben sie alles in der Schule erledigt. Und nein, nicht in der Betreuung, sie kommen nach der Schule direkt nach Hause! Ich wäre im Traum nicht darauf gekommen den Lehrer nach mehr Hausaufgaben zu fragen.
Hör dich doch mal in der Klasse deines Kindes um, wie sieht es bei seinen Mitschülern aus?
Ich höre hier, auch 4. Klasse, immer nur wie schwer und wieviel die anderen Kindern zu Hause Hausaufgaben machen müssen. Ich sage dann nichts..... Freu dich das du ein schlaues Kind hast!
Mein Ältester ist jetzt in der 6. Klasse Gymnasium. Er ist allerdings Hochbegabt und hatte die 4. Klasse übersprungen. Er musste bis jetzt nie Lernen. Das ist nun meine Aufgabe ihn da heranzuführen. Das bekommt man aber hin! Jeden Tag bespreche ich mit ihm was gemacht wurde und nach Bedarf frage ich ihn ab. Das dauert mal 1 Minute und mal 10 Minuten.
In der 5. Klasse kam er vielleicht 3 Mal mit Hausaufgaben nach Hause. Ganz verstanden habe ich das nicht, ich hörte da von anderen Eltern wieder das es zu viele Hausaufgaben seien und die Kinder stundenlang daran sassen. Ich halte mich dann wieder zurück und bespreche das mit den Lehrern an den Elternsprechtagen wo es keine Beschwerden gibt....
Von daher, freu dich wie gesagt über dein schlaues Kind!
Und ich sehe dann eher die Gefahr das dein Kind gar keine Hausaufgaben mehr macht wenn er mehr bekommt. Nachher sieht er das als Strafe....
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von Astrid am 15.12.2023, 8:56 Uhr
Hallo,
Fachleute diskutieren ja seit langem, ob Hausaufgaben überhaupt sinnvoll sind. Muss ein Kind, das schon den ganzen Morgen in der Schule gesessen und gelernt hat, wirklich versuchen, nachmittags noch mehr in seinen Kopf zu quetschen? Es ist nicht geklärt, ob das wirklich noch einen Lerneffekt hat oder nicht. Schon morgens wird nach der 4. Stunde kaum noch etwas aufgenommen.
Ich war früher selbst Lehrerin, und jede Kollegin wusste, dass man nach der 4. Stunde (spätestens) nur noch easy-peasy Lernstoff bringen konnte, weil‘s einfach vorbei war mit der Aufnahmefähigkeit und der Konzentration.
Es wäre sicher nicht gut für das Verhältnis zwischen dir und deinem Sohn, wenn er Zusatzaufgaben machen müsste, während all seine Kumpel kaum oder keine Hausaufgaben machen müssen. Ein guter Lehrer lässt sich auf so etwas deshalb auch nicht ein. Ich hätte so etwas nicht gemacht.
Ich kann aber deine Bedenken verstehen, was den Übergang zum Gymnasium angeht. Klar wird dort angezogen. Aber es ist ja auch etwas Neues und Anderes, was dann beginnt. Ein Kind versteht es, dass Grundschule Grundschule ist, und Gymnasium eben Gymnasium. Die Grundschule muss die Situation an der weiterführenden Schule noch nicht vorwegnehmen. Dein Sohn wird auf dem Gym schon wieder ein Jahr älter sein. Deshalb wird ihm auch mehr zugemutet dort. Die Aufgaben wachsen sozusagen mit dem Kind mit.
Man muss auf der Grundschule also noch nicht das Gymnasium „üben“. Dass es dort anspruchsvoller wird, merkt dein Sohn von selbst und kann sich natürlich auch daran anpassen. Kinder haben mit Veränderungen meist viel weniger Probleme als wir Eltern glauben.
Gönn es ihm, dass die Aufgaben nicht immer den halben Nachmittag blockieren, sondern dass er nach dem langen Schulvormittag oft einfach mal abschalten darf. Fang nicht jetzt schon an, Druck aufzubauen, auch nicht für dich selbst. Erzähle ihm nicht, wie schwer es auf dem Gym wird und wie viele Aufgaben er dort machen muss. So etwas sorgt oft eher für Probleme als dass es sie vermeidet. Vermittle Gelassenheit, Beiläufigkeit und Zuversicht.
LG
Das „mehr“ kommt so oder so
Antwort von Caot am 15.12.2023, 9:04 Uhr
Alleine schon aufgrund dem mehr an Fächern auf der weiterführenden Schule.
Ich glaub ja, dass das „mehr“ so ein Mamading ist. Hast Du mal dein Kind gefragt ob es ein „mehr“ will?
Warum schickst Du ihn nicht in Kurse am Nachmittag wo er individuell Spaß an der Sache vermittelt bekommt? Kinder-Uni, Volkshochschulkurse, Museumskurse oder Bibliothekskurse oder Kurse für schlaue Kinder. Statt nach einem mehr an Hausaufgaben zu rufen, klär das Bedürfnis dafür mit deinem Kind ab.
Ob dein Kind auf der weiterführenden Schule nun gut oder schlecht seine HA erledigt oder wie motiviert er da ist etc. hängt nicht von der Fülle der Hausaufgaben in der Grundschule ab. 
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von Maca am 15.12.2023, 11:18 Uhr
“Was meint Ihr: Sollte ich seinen Klassenlehrer, der Deutsch und Mathe unterrichtet, um Zusatzaufgaben für meinen Sohn bitten?“
Wozu?
Er hat das verlangte Pensum, in deutlich weniger als der dafür veranschlagten Zeit, erfüllt.
Soll er jetzt dafür mit zusätzlicher Arbeit „bestraft“ werden?
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von Häsle am 17.12.2023, 8:20 Uhr
Er hat offenbar gute Noten bei minimalem Aufwand. Genießt es einfach.
Mein Viertklässler macht die Hausaufgaben normalerweise im Hort. Dort hat er 1,5 Stunden Zeit und schafft es meistens knapp. Manchmal muss er daheim noch verbessern oder fertig machen. Am Wochenende muss er daheim Hausaufgaben machen, und an guten Tagen (ohne Trödeln oder Bocken) dauert es ca. 1 Stunde. So ist das bei Mitschülern auch.
Tägliches Lesen und ab und zu 1x1 kommen jeweils daheim noch dazu.
Die Lehrerin scheint da kein Konzept zu haben. Mal ist die Menge mE angemessen, mal total übertrieben. Ich finde, mehr als ein Blatt oder eine Seite pro Fach müsste es nicht sein. Und am Wochenende schon gar nicht.
Mein Sohn hat sich übrigens wegen der Horrorgeschichten der älteren Freunde gegen das Gymnasium entschieden. Dem reicht der Mist jetzt schon, obwohl er zusätzlich zu den Hausaufgaben so gut wie nichts machen muss.
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von kia-ora am 17.12.2023, 20:05 Uhr
Ich gehe Probleme IMMER erst an, wenn sie wirklich da sind. Jetzt schon mehr Hausaufgaben machen, finde ich unnötig. Wüsste meine Zeit und die meines Kindes deutlich besser zu investieren.
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von SonjaF79 am 18.12.2023, 9:37 Uhr
Vielen Dank für Eure Beiträge!
Nun bin ich da entspannter und lass meinen Sohn seine viele freie Zeit für Hobbys und Co. genießen.
Ich hatte nur ein wenig Sorge, dass an anderen Grundschulen der Mathe- und Deutschunterricht anspruchsvoller und fordernder sind und sich das dann in der 5. Klasse zeigt.
Mein Sohn hätte eben Nachmittags durchaus noch zeitliche "Ressourcen", um den Lernstoff zu vertiefen. Ihm machen Hausaufgaben auch nichts aus - es wäre also nicht schlimm, wenn er jeden Tag zuhause an die 30 Minuten Hausaufgaben zu tun hätte.
Aber Ihr habt recht - es wäre ungerecht, wenn er zusätzlich zu den Hausis, die er bereits in der Schule erledigt, zuhause noch Extraaufgaben bearbeiten müsste. Er wird den Übergang ins Gymnasium auch so schaffen...
Angst mache ich ihm mit dem Gymnasium nicht. Ich halte es eher so, wie eine von Euch hier prima geantwortet hat: Ich versuche ihm bezüglich des Schulwechsels "Gelassenheit, Beiläufigkeit und Zuversicht" zu vermitteln - und durchaus auch etwas Vorfreude darauf :)
Nochmal vielen Dank für Eure Antworten und viele Grüße
SonjaF
Re: Hausaufgaben 4. Klasse
Antwort von Jomol am 28.12.2023, 19:14 Uhr
Unsere Große hatte in der Grundschule quasi nie Hausaufgaben. Das Gymnasium war eine echte Umstellung, viel Rücksicht auf die Coronajahre (2. und 3. Klasse in dem Fall) wurde nicht genommen, wobei meine Tochter im Vergleich zu ihren Freundinnen noch viel Glück hat. Sie hat ein paar Monate und ein paar zweifelhafte Noten gebraucht, um sich auf das Gymnasium einzugrooven (Hausaufgaben, Vokabeln lernen, mal was nachlesen), inzwischen läuft es prima, sie bekommt gute Noten und ist glücklich.
Lass es auf Euch zukommen. Wenn Du gar nicht anders kannst, kauf ein paar Rätselhefte, das ist besser als Strafhausaufgaben, "weil das Kind zu schnell ist".
Grüße,
Jomol
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