Frage: Fleisch und Fisch wie richtig zubereiten?

Hallo,  ich weiß gar nicht wie ich am besten anfangen soll. Seitdem meine 17 Monate alte Tochter am Familientisch mitisst, tue ich mich unheimlich schwer  Fisch und Fleisch zu zubereiten. Ich war nie eine gute Köchin aber ich hab ständig Angst, ob ich es lange genug kochen lasse...  ich schneide den tiefgefrorenenTK-Lachs in mundgerechte Stücke und lasse es mindestens 20 Minuten kochen. Ich lasse den Fisch nicht vorher auftauen. Ist das ausreichend? Wo sollte hier denn die Kerntemparatur liegen? Und woran erkenne ich es denn ohne einen Bratthermometer?  und wenn ich Rind zu bereite mache ich immer Bolognese oder Gulasch. Beides lasse ich ebenfalls mindestens eine Stunde kochen/ köcheln. Wenn man das ganze auf niedriger Temperatur köcheln lässt, erreicht man da überhaupt die nötige Kerntemparatur?  Andersrum mache ich mir wahnsinnige Sorgen ob ich das alles nicht zerkoche und damit die ganzen Nährstoffe zerstöre. Besondere Sorge habe ich wegen Vitamin B 12 und Eisen.   Wie sie merken, bin ich super verzweifelt... und mittlerweile so verunsichert. Ich hoffe sie können mir helfen... 

von Sonne1010 am 19.04.2024, 22:28



Antwort auf: Fleisch und Fisch wie richtig zubereiten?

Hallo Sonne1010 du kannst ganz unbesorgt sein, wenn du deine Gerichte ausreichend erhitzt, wovon ich ausgehe, dann sind deine Speisen "safe". Das erkennst du an der veränderten Farbe und Konsistenz. Nicht ausreichend durchgegarte Speisen bzw Teilstücke (insbesondere der Kern, also innen) von Fleisch und Co erkennst du schnell, denn sie sind in ihrer Farbe noch heller und leuchtender, die Konsistenz ähnelt noch oder ist gleich dem Rohzustand. Auch beim Niedrigtemperaturgaren werden zu garende Kochstücke durch und gar - je größer die Stücke, desto länger dauert es und je kleiner die Stücke, desto schneller. Schau dir einfach dein Gargut im Zweifel auch im Innern an und entscheide anschließend ob du weitergaren müsstest oder ob es fertig ist. Es reicht, wenn du die Probe bei einem Stückchen Lachs machst. Bei tiefgefrorenen Stückchen kann die Garzeit durchaus mal länger dauern als erwartet. In der gewöhnlichen Familienkostküche wirst du während herkömmlicher Garmethoden und ausreichend Zeit und Kontrolle immer die benötigten Kerntemperaturen erreichen. Du brauchst dir auch keinerlei Sorgen darüber zu machen, dass oder ob du deine Gerichte verkochst und dadurch drastische Vitamin - und oder Mineralstoff/Spurenelemente-Verluste hast. Mineralstoffe sind hitzestabil und überstehen alle Garprozesse. Sie können jedoch ins Garwasser austreten, weshalb die Flüssigkeit beim Garen mit verwendet werden sollte. Das Gemüse sollte vor der Zubereitung deshalb auch nicht zu lange in Wasser gewaschen bzw gelagert werden. Besonders gut geeignete Garmethoden für die Mineralstofferhaltung sind bspw dämpfen, dünsten, backen, frittieren und braten. Kochwasser, wenn geeignet, unbedingt weiter verwenden - für Suppen, Saucen.  Wenn es doch mal erforderlich ist das Kochwasser zu verwerfen, dann sollten die zu garenden Stücke in möglichst grossen Portionen und/oder ggf mit Schale gekocht werden. Zur Ergänzung:  Das Verwerfen der Garflüssigkeit ist wiederum in Ordnung oder gar erwünscht bspw bei Rhabarber, Rote Bete, Spinat, Stielmangold, Süßkartoffeln, Kartoffeln - wegen z.B. bei Solanin von den grünen Stellen bei Kartoffeln, Oxalsäure bei Mangold, Spinat und Co Bei Vitaminen ist das ein wenig anders. Manche (die meisten) Vitamine sind licht,- luft- und oder hitzeempfindlich und auch ebenso wasserlöslich. Um beispielsweise einen evtl Vit-C Verlust auszugleichen kannst du etwas frisches Vitamin- C haltiges (roh) dem zu essenden Gericht wieder zufügen. Das kann etwas Zitronensaft sein, den du über das Gericht träufelst oder ein Obstsalat als Nachtisch, ggf ein Glas frischen Orangensaft als Vorspeise. Etwas Rohkost oder Salat zum Essen dazu - zumindest bei größeren Kindern möglich. Das kennst du sicherlich noch aus der Beikostzeit: der Vit C-haltige Obstsaft beim GKF-Brei / vegetarischer Mittagsbrei, für die bessere Eisenverwertung. Trotzdem wird beim gewöhnlichen Kochen auch nicht immer das komplette Vitamin C zerstört. Insofern kannst du einfach kochen, ohne in ständiger Besorgtheit zu sein. Bei einer gewöhnlichen Ernährung, bei gesunden Menschen, bei herkömmlichen Garmethoden, bei abwechslungsreicher, vollwertiger Mischkost, bei ausgewogen, vollwertig vegetarischer Kost (und bei veganer Ernährung mit entsprechend allgemein empfohlener und individueller Supplementierung) werden i.d.R. (auf die Woche hochgerechnet) alle Vitamine in ausreichender Menge gegessen bzw zugeführt, zumindest in hinreichend großen Mengen. Natürlich lässt sich Vieles optimieren und Verschiedenstes beim Kochen im Umgang mit den Lebensmitteln verbessern. Bspw unnötig langes Lagern (von bereits geschnittenem) Obst/Gemüse vermeiden. Sämtliche (rohe) Speisen licht - und luftdicht lagern, geschnittenes Obst/Gemüse nicht zu lange wässern. Nicht zu lange erhitzen, warmhalten vermeiden, Kochwasser verwenden, u.v.m. Doch lass dir gesagt sein, wenn du frisch kochst (d.h. keine oder nur wenige Convenienceprodukte verwendest), viel frisches Gemüse und Obst (auch pure TK-Produkte) verwendest und kochst und ab und zu Rohkost/Salate/Smoothies/frische Säfte/Kresse oder whatever ergänzend zum Essen bereit stellst, dann tust du bereits sehr viel, um für ausreichend Vitamine im Essen zu sorgen. Schau einfach mal, wie du ein paar der wesentlichen Empfehlungen zum Vitamin-und Mineralstofferhalt in deinen Tagesplan bzw in euren Essalltag einplanen und einbauen kannst, wenn du das nicht ohnehin schon machst. Du machst das alles sicherlich ohnehin schon vollkommen ausreichend, oder? Koche einfach frisch, mit ganz viel Liebe und leckerem Geschmack. Also dann Grüße Birgit N.  

von Birgit Neumann am 22.04.2024



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