Sehr geehrter Dr. Hellmeyer, ich habe 2020 aufgrund eines Bandscheibenvorfalls meinen Sohn per KS entbunden. Unter PDA, die aber nicht richtig wirkte, sodass ich bei der OP allerschlimmste Schmerzen hatte. Allerdings haben mich weder der operierende Arzt noch die Anästhesistin ernst genommen, so dass es ewig gedauert hat, bis ich zumindest Propofol bekam. Eine VN wurde zuvor pauschal mit dem Hinweis auf Aspirationsgefahr abgelehnt. Der Spruch "Tut es denn wirklich weh oder ist es vielleicht nur etwas unangenehm?" in Verbindung mit den höllischen Schmerzen und dem Ausgeliefert sein hat sich bis heute eingebrannt und mich völlig traumatisiert. Bei der anschließenden OP der Bandscheibe ein halbes Jahr darauf hatte ich unter VN eine Bradykardie, die man aber problemlosim Griff hatte. Nun steht in 5 Wochen meine zweite Entbindung an und es spricht nichts gegen eine natürliche Geburt. Allerdings habe ich, je näher der ET rückt, eine solche Panik, dass es wieder zu einem KS kommen könnte (v.a. wegen des vorausgegangenen KS), der dann wieder nur unter PDA erfolgen soll, weil eine VN kontraindiziert sein könnte. Am liebsten würde ich jetzt schon einen geplanten KS unter geplanter VN avisieren, nur um irgendwie eine mögliche OP unter PDA umgehen zu können und diesen Horror nicht noch einmal durchstehen zu müssen. Das wäre mir auch Wert, auf die natürliche Geburt zu verzichten. Was ja rational betrachtet echt abstrus ist. Auf der anderen Seite denke ich mir, es werden ja auch Notsectios unter VN durchgeführt, obwohl bei diesen Müttern ja erst recht eine Aspirationsgefahr bestehen müsste. Ich habe zudem ein erhöhtes Thromboserisiko, das aber erst ab Wochenbett mit Heparin behandelt werden muss. Wie schätzen Sie das ein? Ist es tatsächlich so, dass eine VN um jeden Preis vermieden werden sollte? Oder kann man im Vorfeld festlegen, dass wenn es mit einer natürlichen Geburt losgeht und es dann aber zu einem KS kommt, dieser trotzdem nur unter VN durchgeführt wird? Oder spricht irgendwas dagegen? Besteht nach dem erstmaligen Auftreten erneut ein Risiko für eine Bradykardie? Wäre das Risiko bei einer anderen Narkoseart genauso gegeben? Mein Gespräch im Krankenhaus ist leider erst in 11 Tagen. Viele Wenns und Abers, aber mich triggert allein schon der Gedanke unbeschreiblich. Vielen Dank für Ihre Einschätzung!
von heli89 am 08.09.2022, 08:30