Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, ich bin zur Zeit schwanger mit unserem ersten Kind in der SSW 33 nach ICSI. Der Weg zur Schwangerschaft war nicht leicht. Bei der letzten Feindiagnostik wurde eine Insertio velamentosa festgestellt, die Plazenta ist lt Befund eine "linke Seitenwandplazenta" und liegt wohl recht weit oben. Ich bin zur Geburt im Vivantes Neukölln angemeldet und habe vor einer vaginalen Geburt selbst wenig Angst, da ich darauf vertraue, dass das gut ausgebildete Team schnell und kompetent handelt, sollte es unter der Geburt zu Komplikationen bzw Blutungen kommen. Je mehr es auf den Geburtszeitraum zugeht, habe ich aber immer stärkere Angst davor, dass die Geburt mit einem Blasensprung losgeht, dadurch eines der freiliegenden Gefäße reißt, ich es nicht rechtzeitig in die Klinik schaffe und das Kind verblutet (und das wäre ja der wahrscheinlichste Fall, sollte es außerhalb der Klinik zu einem Reißen der Gefäße kommen). Nach allem was ich über IV gelesen habe weiß ich, dass in meinem Fall eine Ruptur der Gefäße bei BS sehr unwahrscheinlich ist (da es keine vasa praevia sind), aber man weiß ja leider auch nie, auf welcher Seite der Statistik man letztendlich landen wird. Zur Zeit habe ich jedenfalls das Gefühl, dass meine mentale Geburtsvorbereitung fast ausschließlich daraus besteht, mich mit dem möglichen Tod des Kindes auseinanderzusetzen. Ich weiß, dass eine Insertio velamentosa keine deutliche Indikation für einen Kaiserschnitt darstellt und dass Frauen dazu ermutigt werden, vaginal zu gebären (in verschiedenen Foren lese ich aber auch, dass Frauen mit IV ohne vasa praevia von einigen Ärzten auch sehr klar zum KS geraten wird, also es scheint mir hier keine Einigkeit zu geben). Wäre es dennoch möglich, dass wir uns für einen Kaiserschnitt entscheiden? Würde es sich dabei um einen Wunschkaiserschnitt handeln? Ich habe das Gefühl, dass die Fachpersonen, die ich dazu befragt habe (es waren bis jetzt allerdings ausschließlich Hebammen, meine Gynäkologin sehe ich erst im Laufe der Woche), mir das Gefühl geben, dass es sehr übertrieben sei, einen Kaiserschnitt überhaupt zu erwägen. Ich weiß, dass Sie keine Empfehlung für spezifische Fälle geben können, aber werden im Vivantes Friedrichshain Frauen mit IV eher zur vaginalen Geburt geraten oder ist es durchaus ein valider Grund, sich eine Sectio zu wünschen? Es handelt sich schließlich um eine Komplikation, bei der in vielen Fällen glücklicherweise alles gut geht, aber wenn es nicht gut geht, dann hat es, nach allem was ich verstanden habe, schnell gravierende Folgen für das Kind. Vielen Dank und freundliche Grüße!
von Marlene_1289 am 13.02.2024, 14:40