Frage an
Kristin
Windisch
Staatlich anerkannte ErgotherapeutinSehr geehrte Frau Windisch, kann man mit ADS/ADHS trotzdem studieren, wenn die schulischen Leistungen bis zum 2. Schuljahr gut sind (noch)? Verschlechtert sich das meist? Mein Sohn erbringt in Mathe zum Beispiel überdurchschnittliche Leistungen. In den anderen Fächern durchschnittlich... Danke für Ihre Antwort Liebe Grüße
von Lissje1980 am 10.11.2023, 16:25
Hallo, also generell würde ich das noch nicht mal bei einem Kind ohne ADS/ADHS wagen, schon im 2.Schuljahr einzuschätzen, ob es für ein Studium reicht! Und mit der Diagnose erst recht nicht. Die kognitiven Leistungen verschlechtern sich nicht mit zunehmendem Alter bei Aufmerksamkeitsdefiziten, es kann höchstens von versch.Faktoren beeinflusst werden (negative Erfahrungen, Sympathie zur Lehrkraft, Interesse am sachlichen Inhalt, Komplexität der Inhalte, usw.). Was natürlich bei jedem Schuljahr mehr zunimmt, ist die ges.Unterrichtsdauer/ Stundenanzahl und damit die angeforderte Konzentrationsdauer. Das kommt zum einen ganz darauf an, in welchem Umfang Regulations- und Konzentrationsstrategien vom Kind eingesetzt werden, zum anderen aber auch auf die Motivation des Kindes und die (hoffentlich positiven) Lernerfahrungen, die Beziehung zur Lehrkraft usw. Der Schulwechsel zur weiterführenden Schule hat noch Zeit und somit gibt es noch keine Notwendigkeit die Möglichkeit zu einem Studium zu beurteilen. Allgemein gesagt, hat man als erwachsener Mensch später mehr Möglichkeiten sich zu regulieren und erlernte Strategien für bessere Konzentration anzuwenden, v.a.wenn man sich für ein Lerngebiet organisiert, das man interessensbezogen selber gewählt hat - sei es nun eine Ausbildung oder ein Studium. Alles Gute, Kristin Windisch
von Kristin Windisch am 11.11.2023
