Frage: Trennungsangst Sohn 2,5 J.

Hallo Frau Henkes,  ich bin durch einen Vorfall heute Nachmittag in einer Spielgruppe sehr verunsichert. Mein Sohn, 2,5 J., besucht noch nicht die Kita. Wir stellen hier in Brandenburg diesbezüglich eine absolute Ausnahme dar. Ich musste mir schon oft Kritik deswegen anhören. Mein Sohn ist, wenn wir Besuch von anderen Kindern bekommen, immer sehr offen. Ggü fremden Kindern ist er aber sehr schüchtern,  traut sich dann z.b nicht zu rutschen, wenn ein fremdes Kind dort steht, obwohl er gern möchte. So war es heute auch in der Spielgruppe. Dort waren viele fremde Menschen. Mein Sohn war anfangs sehr klammerig, suchte viel meine Nähe und Rückhalt. Irgendwann wurde er etwas offener und spielte. Ich musste dann zur Toilette, sagte ihm dann, wo ich bin und dass ich gleich wieder da sei. Als ich dann dort war, hörte ich panisches Weinen und "Mama, Mama!!!". Er stand dann vor der Toilettentür. Eine Erzieherin kommentierte dann: "Kein Wunder, wenn er noch nicht in die Kita geht!" Dieser Spruch hat mich sehr verunsichert. Verhält sich mein Sohn in einer fremden Umgebung wirklich so ungewöhnlich? Oder ist das ein Zeichen von unsicherer Bindung, weil er nicht sicher ist, dass ich wiederkomme? Wie schätzen Sie das ein? Können Sie mir einen Rat für die Eingewöhnung im September geben? Herzlichen Dank!!!

von Jasmin1234271 am 15.04.2024, 19:49



Antwort auf: Trennungsangst Sohn 2,5 J.

Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist völlig normal und kein Anzeichen einer unsicheren Bindung. Er war in einer Gruppe fremder Menschen und hatte verständlicherweise Angst, als er plötzlich allein unter ihnen war. Die Bemerkung der Erzieherin sollte Sie nicht verunsichern. Sie diente vermutlich weniger dazu, eine Aussage über Ihren Sohn zu machen, als vielmehr Kritik an Ihnen unterzubringen. Das war weder hilfreich noch nett gemeint. Sie müssen sich so etwas nicht zumuten. Es ist Ihre Sache, wann Sie Ihren Sohn in der Kita anmelden. Bis September hat Ihr Sohn noch genügend Zeit, mehr Objektkonstanz zu gewinnen. Das bedeutet, er verinnerlicht, dass Sie seine Mutter bleiben, auch wenn Sie nicht zugegen sind. Die Entwicklung von Objektkonstanz erfolgt in einem Prozess und ist mit zweieinhalb Jahren noch nicht erreicht. Für Kinder kann es ganz entscheidend sein, dass die Eltern optimistisch auf große Veränderungen für das Kind - wie die Kitaeingewöhnung - zugehen. Kinder spüren so etwas. Vermitteln Sie Ihrem Sohn, dass Sie sicher sind, dass er die Kitaeingewöhnung schaffen wird. Versuchen Sie, Ihrem Sohn viele Begegnungen mit anderen Kindern zu ermöglichen. Unterstützen Sie ihn dabei, indem Sie mit ihm auf andere Kinder zugehen, bis er das alleine schafft.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 16.04.2024



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