Hallo Herr Posth, mein Sohn 5 1/2 Monate (Notkaiserschnitt,3Monatskoliken,voll gestillt,viel Tragetuch)schläft nur noch im Tragetuch ein, wenn man ihn seitlich im Arm schaukelt, weint er.Lässt sich selten ablegen zum Schlafen.Spielt auch mal alleine auf Spieldecke,weint nicht wenn ich raus gehe,manchmal lässt sich nicht zum Spielen ablegen-dann Tragetuch.zur Zeit will draußen auch im Kinderwagen spielen zum Schlafen wieder ins Tragetuch.was mir Sorgen macht:manchmal wenn ich ihn ablege kurz oder wickle, anziehe, auch manchmal so,schreit sehr laut,stark dramatisch(schon am 3. Tag nach der Geburt so)meistens glaube ich wenn er müde ist.in der Nacht klappt das Schlafen mittlerweile gut, lässt sich da abends auch ablegen.Fremdelt gar nicht,freut sich über alle Leute.Jetzt wollte ich fragen,an welchem Verhalten erkennt man dass das Kind mit 5 1/2 Monate eine sichere Bindung zu mir hat? Ahja und er ist so begeistert von seinem Papa, liebt es mit ihm zu spielen, manchmal beruhigt er sich schneller bei ihm
von
mabelli
am 18.08.2014, 07:45
Antwort auf:
Sichere Bindung?
Hallo, die Bindungsqualität, als ob sicher, unsicher oder desorganisiert, lässt sich nach klassischen Gesichtspunkten erst mit gut 1 Jahr unterscheiden. Das liegt daran, dass im 1. Lebnsjahr noch so viele Entwicklungsschritte stattfinden, dass man viel früher schwer sagen wie die Bindungsicherheit ausfällt. Nur das Fremdeln und die promte Beruhigung bei der Mutter (oder einer anderen primären Bezugsperson) sind ein sicherer Hinweis für das Einsetzen der Bindung. Aber das Fremdeln kann erst später kommen. Manche Kinder zeigen eine deutliches Fremdeln erst nach der Halbjahresgrenze. Ich selbst vermute, dass die "weichen Zeichen" des Fremdelns nicht richtig erkannt werden. Denn nicht nur das Weinen und Schreien sind Fremdelzeichen (s. mein erstes Buch). Dass Ihr Sohn so schnell und dramatisch schreit, wenn ihm etwas nicht gefällt, liegt wahrscheinlich hauptsächlich an seinem Temperament. Das hat aber mit der Bindung nichts zu tun. Und die Begeisterung für den Vater ist etwas Gutes. Sie macht sich dann im 2. Lebensjahr mit einer unkomplizierten Loslösung (s. gezielter Suchlauf und Langtexte auf dieser Seite) sehr nützlich. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.08.2014