Frage: Brustfixierung / "Gefummel"

Liebe Frau Henkes, vielen Dank für Ihre tolle Hilfe hier im Forum. Mein Sohn (er wird in 2 Wochen 3 Jahre alt) wurde bis kurz vor seinen 2. Geburtstag gestillt. Das Stillende wurde von mir forciert und auch recht rigoros herbeigeführt (ich habe ihn einfach nicht mehr gestillt, drei Nächte in Folge mit immer weniger attraktiven Essalternativen besänftigt und ab Nacht 4 hat er einfach durchgeschlafen). Grund meines Abstillens war die erneute Schwangerschaft und die unfassbar schlechten Nächte. Mein Sohn wurde mindestens alle 90min wach und wollte nuckeln.  Das Abstillen lief recht problemlos, was mich total überrascht hat ABER seit dem hat mein Sohn eine total nervige Brustfixierung entwickelt. Er will immer an meiner Brust fummeln, sie in die Hand nehmen usw. Als ich ihm irgednwann gesagt habe, dass ich das nicht möchte, hat er angefangen zu sagen er möchte "schmusen", was bedeutet, dass er sich mit dem Kopf an meiner Brust reibt und sich anschmiegt. Ich bin langsam wirklich verzweifelt weil es schon fast zwanghaft wirkt bei ihm (der erste Griff nach dem Aufwachen ist an meinen Busen, oder auch wenn er sich weh getan hat etc.). Den Höhepunkt hat es für mich jetzt erreicht weil ich gerne hätte, dass er nicht mehr bei mir im Bett schläft aber er unbedingt mit mir kuscheln möchte. Ich verstehe das Bedürfnis nach Nähe total und bin auch kein Feind des Familienbetts. Das ständige Getouche und Gefummel finde ich aber extrem störend und lästig. Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich ihm das abgewöhnen kann bzw. evtl eine Alternative schmackhaft machen kann? Er hat nie daumengelutscht, den Schnuller/das Schnuffeltuch genommen und hat auch kein innig geliebtes Kuscheltier... Vielen, vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!

von snowgril03 am 08.04.2024, 13:21



Antwort auf: Brustfixierung / "Gefummel"

Guten Tag, offenbar kämpft Ihr Sohn mit Ihnen um den "Besitz" der Brust. Machen Sie Ihrem Sohn klar, dass es Ihre Brust ist und Sie allein darüber bestimmen. Er benötigt hier eine klare Grenze. Sie wollen nicht mehr, dass er Ihre Brust berührt und das muss Ihr Sohn akzeptieren. Er braucht dazu auch nicht unbedingt eine Alternative von Ihnen. Die kann er als Dreijähriger schon selber finden. Bei dieser Thematik geht es auch um die Wahrnehmung und Einhaltung von Körpergrenzen. Das ist für Ihren Sohn eine wichtige Erfahrung, denn er lernt so, dass auch seine Körpergrenzen respektiert werden müssen. Für Ihren Sohn bedeutet diese Vorgabe von Ihnen sicherlich einen Verlust, den er betrauert. Ihn zu bewältigen, gehört zu den Lebensaufgaben, die dafür ja zu mehr Autonomie führen. Es wäre sicher zunächst hilfreich, wenn Ihr Sohn jetzt im Familienbett mehr auf Vaters Seite läge und mit ihm kuscheln würde. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 08.04.2024