Der erste Brei - die Beikost

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Essverhalten 12 Monate... bin ratlos!

Thema: Essverhalten 12 Monate... bin ratlos!

Hallo! Ich wollte bezüglich des Essverhaltens meiner Tochter ein paar Meinungen erfragen, da mir dies mittlerweile doch ziemlich Kopfzerbrechen bereitet... Meine Tochter ist vorgestern 1 Jahr alt geworden (Geburtsgewicht 3250gr. bei 51cm aktuell 8500 gr, 74cm). Eine große Esserin war sie nie. Beikosteinführung hat mit 4 bzw. 6 Monaten nicht geklappt, so wurde sie etwa 10 Monate fast voll gestillt. Danach hat sie sich in kleinen Schritten an das Essen rangetastet. In den letzten Wochen hat sie dann schön ihre Miniportion Mittagsbrei sowie Abendbrei gegessen. Und nun??? Seit einer Woche isst sIe so gut wie nichts mehr. Heute waren es in der Früh ein paar Krümelchen Brot und ein kleiner Klecks Joghurt, Mittags nix, Nachmittags 2 Löffel Obstmus, Abends 1 Löffelchen Abendbrei. Das war's... Ich habe schon alles versucht, in sämtlichen Variationen. Brei, stückig, Fingerfood, Familienkost, "gabeln", selbst essen lassen, eigenen Löffel gegeben... Den Brei patscht sie mir aus der Hand, verschmiert alles auf dem Tisch, im Gesicht, in den Haaren,... Brot wird zerkrümelt, Fingerfood angelutscht, zermatscht und auf den Boden geworfen. Teller gibt's erst gar nicht. Der würde sofort samt Inhalt auf dem Boden landen. (Ich stille somit noch recht viel - was mir zum Glück noch nichts ausmacht! Tagsüber 4x (1x morgens, 3x in den Schlaf), nachtsüber 2-4 x.) Was noch dazu kommt - sie reibt sich beim Essen immer die Augen, egal ob müde oder nicht. Teils sehr exzessiv Augen, Nase, das ganze Gesicht... und reißt sich an den Haaren. Manchmal schon vor dem 1. Löffel. Ich schätze, das ist ein Ausdruck des Protestes???! Auch hier bin ich ratlos... Sie ist ansonsten quietschfidel - also sollte ich ihr vertrauen und mir sagen, dass sie sich schon holen wird, was sie braucht und drauf hoffen, dass sie irgendwann von alleine zu essen anfangen wird... Aaaber das fällt mir sooo schwer!!! Ich ertappe mich dabei, wie ich anfange, meine Tochter abzulenken. Ich mache den Kasper, um noch irgendwie einen Löffel mehr in ihr Mündchen zu manövrieren. Ich weiß ja, sie macht es nicht mit Absicht... aber wenn sie alles Essen runter wirft, sich den Brei in die Haare schmiert etc., dann fällt es mir immer schwerer, "locker" zu bleiben. Ich habe Angst, mit meiner Ungeduld alles nur noch schlimmer zu machen. Am Ende hat sie gar keine Freude mehr am Essen. Was kann ich tun??? Danke erstmal für's Lesen! :-) LG!

Mitglied inaktiv - 24.10.2014, 21:00



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hallo! du beschreibst hier stellenweise meine tochter. sie ist 11,5 monate alt und phasenweise isst sie auch EXTREM wenig tagsüber, sodass ich mich wundere wie sie bloss die kraft aufbringt so überaus aktiv und aufgeweckt durch den tag zu hopsen ich schätze aber, dass die 4 fläschen zu je 170 ml während der nacht ihr die dafür nötige energie und nährstoffe liefern. ich könnte auch manchmal aus dem kopfschütteln garnicht mehr rauskommen, wenn sie bereits nach 2 löffelchen mittagessen den kopf abwendet und nein nein ruft. tja, ich muss es aber akzeptieren. auch das ablenken kenn ich, nur um ihr noch zumindest 2 extra löffel brei unterzujubeln. aber wenn ich so recht darüber nachdenke, machen ja die nun auch nicht den grossen unterschied aus. wenig bleibt wenig. ich bin zu dem punkt gekommen, wo ich einsehe: man kann eigentlich nichts machen. und wenn du ja eh noch stillst, ist sie bestimmt gut versorgt. 8.500 g ist garnicht SO wenig, hey meine kleine hat noch nichtmal die 8 kg marke geknackt. ich kann dir das buch "mein kind will nicht essen" von carlos gonzalez empfehlen. hat mir echt geholfen etwas lockerer zu werden und auch mal die ganze essensfrage aus der perspektive des kindes zu betrachten. denn auch bei uns ist leider das thema essen, schon seit josephins geburt immer eine schwierige. ich versuche das zu verändern, denn schuld an der problematik habe eindeutig ich und nicht das baby. lg misu

von misu78 am 25.10.2014, 13:48



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Hey! Bist Du zufällig im November-Bus? Ich meine, ich hätte Deinen Nick dort schon mal gelesen ;-) Jedenfalls vielen Dank für Deine Antwort! Ist doch immer wieder spannend zu lesen, wenn es jemandem ähnlich geht. Da fühlt man sich nicht so alleine... Von Gonzalez habe ich bereits "In Liebe wachsen" gelesen - ein wirklich bereicherndes und befreiendes Buch!!! "Mein Kind will nicht essen" ist mir vom Titel her auch bekannt und wird vom Ansatz her ähnlich sein. Gonzalez ist ja ein Vertreter der 'Bedürfnisbefriedigung" und solange ich meiner Tochter das gebe, was sie braucht (und sie auch beim Essen entscheiden lasse), wird das schon passen... Weiß auch gar nicht, warum ich hier gepostet habe - im Grunde weiß ich ja, wie ich mich verhalten "muß" ;-) Ist halt nur nicht immer so leicht - und vllt. hätte ja jemand DEN ultimativen Tipp gehabt (Den es natürlich nicht gibt). Oder evtl. eine Ahnung, was das mit dem permanenten Augenreiben auf sich hat... Im Grunde können wir ja nur abwarten und immer wieder geduldig anbieten. Irgendwann werden auch unsre Zwerge essen ;-) Bis dahin wünsche ich Dir jedenfalls viel Kraft und Durchhaltevermögen! LG!

Mitglied inaktiv - 26.10.2014, 15:39



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hi nochmal! also richtig "mitgefahren" bin ich zwar nicht in dem besagten bus, aber da meine tochter im november 2013 geboren wurde gebe ich gerne dort bei den netten ladies meinen senf ab. ja stimmt, oft weiß man ganz genau wie man sich optimalerweise verhalten will, aber dann macht einem quasi die eigene persönlichkeit manchmal einen strich durch die rechnung lg

von misu78 am 26.10.2014, 18:52



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Hallo, ein bisschen klingt das nach meiner Tochter - keine große Esserin, immer eher leicht, Beikost wird lange abgelehnt und wenn nur in kleinen Mengen akzeptiert - vorab: sie ist jetzt gut 14 Monate alt und isst praktisch ganz normal vom Familientisch mit, ab und zu mal einen Brei und morgens noch etwas Milch ;) Es ist eigentlich genau so wie Du schreibst: Du hast schon alles versucht, den Kasper machen in nicht nötig, sie ist gut versorgt und nimmt sich was sie braucht, am besten habt ihr noch Geduld und das kommt mit der Zeit schon ganz von selbst (wieder). Trotzdem hilft es manchmal schon einfach mal alles runter zu schreiben und vielleicht noch zu hören, dass es anderen ähnlich geht/ging :) Das Augen reiben und Haare ziehen ist wie Du schon richtig interprtierst nur ein verstärktes Ausdrücken ihres Protestes - sie will sich quasi aus der Sitaution winden. Was ist daher machen würde wäre nochmal zwei Wochen komplett auf Beikost zu verzichten (es sei denn sie verlangt von sich aus danach) und zunächst wieder voll zu stillen. Phasen der Beikostverweigerung sind ganz normal, kommen immer wieder mal vor und können viele Ursachen haben wie zB dass die Zähnchen drücken, sich ein Infekt ankündigt, sie einen Schub durchmacht oder sonst etwas in der Entwicklung wie zB laufen lernen. Hilfreich ist dann einfach den Druck raus zu nehmen. Der ist bei Dir jetzt doppelt da, weil sie erst so lange gar nicht essen wollte und jetzt gerade angefangen hatte regelmäßig Beikost zu sich zu nehmen. Aber erzwingen kannst Du nichts - das macht euch beiden nur total unnötigen Stress - sie ist auch mit Muttermilch bestens versorgt. Sie entwickelt sich ja gut und wenn sie zuletzt Gemüse und Getreidebrei gegessen hat, wird sie das auch wieder tun - ganz sicher - sie wird nicht bis zum Kindergarten voll stillen ;) LG & viel Geduld

von lanti am 27.10.2014, 12:39



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1000 Dank für die ausführliche und "beruhigende" Antwort! Ja, ich lasse sie einfach machen... Sie soll selbst entscheiden dürfen, ohne Druck oder gar Zwang. Noch gwnießen wir ja die Zweisamkeit beim Stillen!!! Und tatsächlich lernt sie gerade das Laufen und bekommt zeitgleich die oberen Schneidezähne. Ist wohl doch alles ein wenig viel für Mausi! LG!

Mitglied inaktiv - 28.10.2014, 11:13



Antwort auf Beitrag von lanti

Wird sie denn mit ihren 12 Monaten über die MuMi noch ausreichend mit den wichtigsten Dingen versorgt??? Eisen, Calcium,... Danke!

Mitglied inaktiv - 28.10.2014, 11:18