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Erfahrung als Führungskraft in Teilzeit

Thema: Erfahrung als Führungskraft in Teilzeit

Hallo zusammen, Ich würde gerne mal Eure Erfahrungen hören bzgl Führungskräften in Teilzeit. Mein Hintergrund ist, dass ich in den letzten 5,5 Jahren in meiner Elternzeit mein Team für ca 4 Jahre aus einer Teilzeitbeschäftigung (ca. 25 Stunden pro Woche) heraus geleitet habe. Hierzu habe ich mich auf die Aufgaben der Leitung fokussiert und tatsächlich nebenher weniger eigene Projekte geleitet (wie es in Vollzeit üblich war). Sowohl mein Chef, das Team und auch ich fanden, daß dies gut funktioniert. Nun endet bald meine Elternzeit und ich befürchte mein Vorgesetzter wird mir nicht dahingehend entgegenkommen meine Teamleitung in Teilzeit (dann 30-32 Wochenstunden) weiter fortzuführen (schon aus Prinzip), was ich mir jedoch mit 2 noch relativ kleinen Kindern sehr wünschen würde. Ich würde gerne etwas aus Euren Erfahrungen lernen? War vielleicht jemand in der selben Situation? Oder durftet ihr eure Führungstätigkeit in Teilzeit beibehalten? Wie hat das geklappt? Was war euch wichtig? Vielleicht hat auch jemand Erfahrung mit Vorgesetzten oder Kollegen in Teilzeit mit Führungsposition? Ich freue mich über Anregungen und Einblicke.

von MamavonMia123 am 10.04.2024, 11:49



Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Musst du deinen (Teilzeit-)Vertrag neu verhandeln? Wenn du jetzt mehr arbeiten willst, welche zusätzlichen Tätigkeiten wären das? Stundenaufstocken bei unverändertem Arbeitsumfang, würde dein AG wohl nicht mitmachen. Und natürlich geht Teilzeit und Führungskraft, hat doch bisher bei dir funktioniert.

von die_ente_macht_nagnag am 10.04.2024, 19:15



Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Danke für deine Antwort. Mein Problem ist eher, dass mein Arbeitgeber mich nach der Elternzeit nicht in Teilzeit als Führungskraft beschäftigen möchte. Ich hatte gehofft, dann die Zeit aus der Elternzeit anknüpfen zu können.

von MamavonMia123 am 11.04.2024, 06:22



Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Liebe MamavonMia123 :) Falls du dir arbeitsrechtliche Infos holen möchtest: Es gibt ein Bürgertelefon des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales - Durchwahl zum Themengebiet Arbeitsrecht: 030 221 911 004 (Mo-Do 8-17 Uhr; Fr 8-12 Uhr). Ansonsten kannst du dich auch an die Beauftragten für Chancengleichheit (Agentur für Arbeit) wenden: https://www.arbeitsagentur.de/chancengleichheit-frauen-maenner. Falls du Infos zur sog. Brückenteilzeit haben möchtest, melde dich gerne. Liebe Grüße, Heike von kontakt next

von heike_kontaktnext am 11.04.2024, 21:13



Antwort auf Beitrag von heike_kontaktnext

Danke für das Angebot und die Anlaufstellen!

von MamavonMia123 am 12.04.2024, 15:26



Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Wenn du vor der Elternzeit einen Vertrag über 25 Stunden hattest, dann wird der doch erst mal weitergeführt. Ich selbst arbeite auch als Führungskraft mit offiziell 24 Wochenstunden in Elternzeit und werde danach auf maximal 28 Stunden erhöhen. Da ich auf Projektbasis arbeite habe ich Teamverantwortung für 1 bis 20 Personen, je nach Aufgabenstellung. Bei großen Projekten kommt es natürlich auch mal zu Überstunden aber das ist einfach nicht zu vermeiden. Es ist eine Frage der Organisation. Also Aufgaben delegieren und nicht alles selbst machen wollen. Volle Verantwortung übernehmen auch wenn man nicht Vollzeit arbeitet ist dabei selbstverständlich. Ganz besonders wichtig ist Kommunikation und Transparenz, damit man nicht als Nadelöhr die Arbeit der anderen blockiert. Sprich mit deinem AG. Vielleicht könnt ihr euch auch auf 28 Stunden mit dem Ausblick auf Erhöhung verständigen, wenn die Kids älter sind.

von Mome am 13.04.2024, 10:08



Antwort auf Beitrag von Mome

Danke für deine Antwort. Vor den Kindern habe 40 Wochenstunden gearbeitet. Nur in der Elternzeit war ich in Teilzeit tätig. Das würde ich aber nach der Elternzeit gerne mit max 30 Wochenstunden weiterführen.

von MamavonMia123 am 13.04.2024, 16:44



Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Ah, ok. Dann ist es rechtlich gesehen leider nicht so einfach. Dann hilft nur Reden. Ich wünsche dir viel Erfolg!

von Mome am 14.04.2024, 14:49



Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Das Wichtigste vorneweg: Wenn du eine Teilzeitvereinbarung unterschreibst, dann befristete sie und vereinbare, dass dein Vollzeitvertrag bei Fristende wieder auflebt. - Keine Teilzeit bekommen ist nämlich genauso blöd wie in die Teilzeitfalle zu tappen und nicht mehr aufstocken zu können. Google mal deinen Anspruch auf Teilzeit. Das wird gut erklärt, zum Beispiel hier: https://www.kanzlei-hasselbach.de/blog/fragen-zur-elternzeit-teilzeit-kuendigung-und-arbeitsplatz/#:~:text=Die%20Antwort%20ist%3A%20Grunds%C3%A4tzlich%20ja,%2D%20und%20Befristungsgesetz%20(TzBfG). Ich kann mir nicht vorstellen, wie dein Chef argumentieren will, dass betriebliche Gründe entgegen stehen, wenn es seit 4 Jahren geklappt hat und du jetzt sogar noch Stunden aufstockst. Bereite dich gut auf das Gespräch vor. Welche Argumente kann der Chef bringen und wie kannst du sie entkräften? Was lief besonders gut trotz Teilzeit? Was nicht und wie könnte man das verbessern? Was kannst du zusätzlich durch das Stunden aufstocken übernehmen? Für mich ist bei einer Teilzeit-Leitung wichtig, dass geklärt ist, wer die Verantwortung trägt, wenn die Teilzeit-Leitung nicht da ist. Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass ich mir, als die Kinder noch im Kleinkindalter waren, gar nicht vorstellen konnte, wie schnell es geht, dass sie mich immer weniger brauchen. Ich habe meine Stunden schneller aufgestockt als geplant. Viel Glück für das Gespräch mit deinem Vorgesetztem.

von Kleine Fee am 20.04.2024, 17:36